Ausweisungen von Christen aus Marokko stoppen
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 24. Juli 2010


US-Hilfswerk startet geistliche und
politische Initiative.

Santa Ana (idea) – Eine politische und geistliche Initiative zur Unterstützung verfolgter Christen in Marokko hat der US-amerikanische Zweig des Hilfswerks Open Doors (Santa Ana/Kalifornien) gestartet.

Mindestens 128 ausländische Christen – etwa die Hälfte US-Amerikaner - sind in diesem Jahr aus dem muslimisch geprägten nordafrikanischen Land ausgewiesen worden. Den humanitären Helfern wurde die Abwerbung von Muslimen zum Christentum vorgeworfen.

In Marokko ist jede Missionierung von Muslimen verboten. Aber nicht nur

Ausländer, auch einheimische Christen geraten immer mehr unter staatlichen Druck. Open Doors ruft daher Christen in den USA zum Gebet für Marokko auf. Ferner sollen sie ihren Kongressabgeordneten und Senatoren schreiben, damit sie einen Brief des Kongresses unterzeichnen, den der republikanische Abgeordnete Frank Wolf (Winchester/Bundesstaat Virginia) formuliert hat. Er bittet Marokkos König Mohammed VI., darauf hinzuwirken, dass alle Ausweisungen ausländischer Christen gestoppt werden. Wer das Land bereits verlassen musste, solle zurückkehren können.

Neuer Justiz- und Innenminister
Wie Open Doors mitteilte, scheine der marokkanische Staat darauf aus zu sein, das Land von Christen zu säubern. Nach Einschätzung einheimischer Christen geht das schärfere Vorgehen auf die Ernennung neuer Minister zurück. Justizminister Mohammed Naciri und Innenminister Taieb Cherkaoui traten ihre Ämter im Januar an. Kommunikationsminister Khalid Naciri kündigte am 11. März ein härteres Vorgehen gegen religiöse Abwerbung an. Christen könnten zwar ihren Glauben in Marokko frei praktizieren, dürften aber nicht missionieren. In dem Land ist der Islam Staatsreligion. Von den rund 32 Millionen Einwohnern sind nach offiziellen Angaben 99 Prozent Muslime, davon 90 Prozent Sunniten. Ferner gibt es kleine Minderheiten von Christen und Juden.

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