Abschied von Michael Jackson -
Aber was ist nun mit seiner Seele?
von Birgit Barandica E., 08. Juli 2009
diente, einen Vorteil aus seiner Berühmtheit bzw. seinen Finanzen zu ziehen) - es ist immer traurig, wenn jemand geht, der das eigene Leben wie auch immer mitgeprägt hat. Selbstverständlich ist das Ganze noch viel schwerer für die Hinterbliebenen, die einen nahestehenden Verwandten verloren haben.
Der ergreifendste Moment:
Michael Jacksons Tochter, die
kleine Paris, bricht auf der Bühne in Tränen aus, als sie ihre Liebe zu ihrem Daddy bekundet.
(Foto: Kevork Djansezian/AP)Ich gebe es zu - auch ich saß gestern Abend wie Millionen anderer vor dem Bildschirm und habe die bewegende Trauerfeier für Michael Jackson verfolgt. Immerhin bin ich mit ihm, bzw. seiner Musik und anfänglich auch mit der seiner Brüder, den "Jackson Five", aufgewachsen. Meine Kindheit und Jugend zogen an mir vorbei, brachten Erinnerungen zurück und so habe auch ich die eine oder andere Träne vergossen. Ich denke, das ist keine Schande, selbst als Christ nicht, solange wir uns dessen bewusst sind, was die wahren Prioritäten bei so einer Trauerfeier sind. So ein endgültiger Abschied ist immer traurig. Und der Trauer darf man sich auch hingeben, selbst wenn es sich dabei um eine "Pop-Ikone" handelt. Wie gesagt, auf die Prioritäten kommt es an. Ich war sehr gerührt, die alten Aufnahmen zu sehen, gerade die, wo Michael noch ein kleiner Junge war - ich habe ihn echt geliebt damals! Ich empfand es immer irgendwie "erhebend", dass wir beide aus dem gleichen Geburtsjahr stammen! Und egal, was sich alles Negative gerade in den letzten Jahren über ihn sagen ließe (wobei unsereiner sicherlich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, was wirklich wahr daran gewesen war oder was nur gewissen Leuten dazu
Aber wir dürfen auch nicht vergessen, was für ein trauriges Leben Michael Jackson eigentlich geführt hatte - da hat selbst seine beispiellose Karriere nichts daran geändert. Er wurde seiner Kindheit beraubt, führte ein ausschließlich künstliches Leben. Auf Kosten eines gesunden Heranwachsens und seiner Seele wurde er seit frühester Kindheit systematisch zu dem gedrillt, was hinterher aus ihm geworden war. Die -zig schönheits-chirurgischen Eingriffe, denen er sich ausgesetzt hatte, sind wohl nur die Spitze des Eisbergs, die davon "ein Lied singen" können. Es ist noch gar nicht lange her, als ich in irgendeinem Bericht eines seiner letzten Fotos sah, das mich absolut schockierte: er sah so krank aus, dass mir sein Gesicht wie ein hautüberzogener Totenschädel vorkam... Es hatte schon etwas Vorausahnendes an sich, als ich damals dachte, "der überlebt diese Tour nicht..." (seine geplante 50-Städte-Tour, die demnächst hätte beginnen sollen). Nun konnte er sie noch nicht einmal antreten...
So will ich hier jetzt auch nicht weiter über sein Leben schreiben - darüber kann man in den Medien dieser Tage mehr als genug lesen. Und eigentlich hat das alles ja auch gar nichts mit unserer Website hier zu tun. Oder etwa doch?
Gute 40 Jahre lang bestimmte Michael Jackson das musikalische Leben weltweit mit, viele Innovationen im Showbiz hat er angestoßen. Mit der Zeit wurde er auf ein immer unerreichbareres Podest gestellt, von vielen wurde er tatsächlich regelrecht 'vergöttert'. Das ist gefährlich - die Auswirkungen dessen fielen mir gerade in Anbetracht der gestrigen Trauerfeier auf.
Zunächst einmal war ich geschockt, von Andrae Crouch und seinem Chor als Eingangslied seinen weltbekannten, wunderschönen Gospelsong "Soon and very soon, we are going to see the King" ("bald, ja sehr bald, werden wir den König sehen") zu hören.... Andrae Crouch, sein Chor und viele von uns wissen, wer mit diesem "King" gemeint ist: Jesus, der König der Könige! Auf Ihn warten wir als gläubige Christen und Ihn werden wir sehr bald sehen! Selbst diejenigen werden Ihn sehen, die Ihn eigentlich gar nicht erwarten...
Aber ein Großteil derer, die die Trauerfeier miterlebt haben, ob nun persönlich im Staples Center oder weltweit an den Bildschirmen, bringen dieses Wort "King" mit dem "King of Pop", also mit Michael Jackson, in Verbindung... Wer diesen Gospelsong nicht kennt (und wir müssen davon ausgehen, dass es heutzutage immer mehr Menschen sind, die nicht mehr wissen, worum es in diesen Liedern geht), könnte meinen, dieses Lied sei zur Ehren des verstorbenen Künstlers gesungen worden und er sei mit diesem "King" gemeint. Hier wird es meiner Meinung nach äußerst gefährlich. Ich verstehe nicht, wieso Andrae Crouch sich als bekennender Christ darauf eingelassen hat...
Zum Teil habe ich die Zeremonie im Internet bei CNN verfolgt, bei der ein live-Chat mitlief und da habe ich doch tatsächlich von jemandem den Eintrag gelesen: "Michael is my Jesus" ("Michael ist mein Jesus")... Das hat mich wirklich sehr erschreckt! Wie gefährlich, wenn ein Mensch Gott gleichgestellt wird... Ganz davon abgesehen, wie zerstörerisch so etwas für denjenigen selbst ist, aber auch die Fans werden dadurch in die Irre geleitet. Die Person, die diesen ignoranten Kommentar geschrieben hat, weiß um Jesus, sie weiß von Seiner Wichtigkeit, sonst hätte sie nicht diesen Vergleich gebracht. Aber wie viel weiß sie wirklich von Jesus? Weiß sie, dass es allein Jesus ist, der unser wahrer König ist, weil nur Er unsere Schuld vergeben und unser Leben retten kann? Niemand kommt Jesus gleich, auch nicht ein Michael Jackson...
Wir haben gehört, dass Michael Jackson vor gar nicht allzu langer Zeit angeblich zum Islam übergetreten sei. Inwiefern da etwas Wahres dran ist, kann ich nicht sagen, aber es macht seine verzweifelte Suche deutlich. Ich denke, niemand könnte mit Bestimmtheit etwas darüber sagen, es sei denn, er käme aus seinem ganz persönlichen Umfeld. Undenkbar wäre es zumindest nicht. Aber wir hörten ebenfalls, dass viele gläubige Christen aus dem Showbiz, die es eben auch gibt, mit ihm desöfteren über den Glauben geredet haben. Sie beteten für ihn, eventuell sogar mit ihm. Angeblich sei Michael sogar vor Kurzem wieder zum christlichen Glauben zurückgekehrt. Und dann erlebten wir gestern eine auf komplett christlicher Basis ausgerichtete Trauerfeier, auf der ganz klar Stellung bezogen und öffentlich im Namen Jesu gebetet wurde (was in den USA zur Zeit eine recht heikle Angelegenheit ist, die vielerorts sogar gerichtlich untersagt wird).
Wir wissen nicht, ob Michael Jackson ehrlichen Herzens zum Gott der Bibel zurückgekehrt ist und letztendlich doch noch Jesus sein Leben anvertraut hat. Mit letzter Bestimmtheit kann dies nur Gott selbst sagen. Daher sollten wir alles Spekulieren unterlassen, so erleichternd es sich für einige auch angefühlt haben mag zu sehen, wie 'christlich' es auf der Trauerfeier abging. Ich gebe zu, dass ich damit wirklich nicht gerechnet hätte.
Jesus sagte ganz eindeutig, "Niemand kommt zum Vater als nur durch mich" (Johannes 14,6b). Ebenso eindeutig steht es in Römer 10,9-10: "Denn wenn du mit deinem Mund bekennst: 'Jesus ist der Herr!', und wenn du von ganzem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, dann wirst du gerettet werden. Wer also von Herzen glaubt, wird von Gott angenommen; und wer seinen Glauben auch bekennt, der findet Rettung."
Über Michael Jackson wissen wir diesbezüglich gar nichts und werden es in diesem Leben auch nie erfahren. Aber bei Trauerfeiern, egal für wen sie sind, geht es letztendlich nicht um die Verstorbenen, denn ihre Seelen sind ab dem Moment ihres Todes nicht mehr hier, sondern es geht immer um die Zurückgebliebenen. Und so sollten wir für Michaels Familie beten. Unerwartet und viel zu früh haben sie einen Sohn, einen Bruder, einen Vater, einen Onkel verloren. Wie jeder andere in solch einer Situation, machen sie im Moment äußerst schmerzvolle Zeiten durch. Meine Gedanken und Gebete sind bei ihnen.
Und wir sollten dafür beten, dass sie alle das Wesentliche aus dieser Trauerfeier herausgehört haben, die sie ja schließlich selbst auf diese christliche Weise ausgerichtet hatten - dass sie es in ihren Herzen bewegen, sich der Brisanz dessen (wieder) bewusst werden und sich Jesus (eventuell erneut) ganz bewusst hingeben.
Nur dann hat die Trauerfeier gestern in Los Angeles ihren wahren Sinn erfüllt.