Amoklauf in Amish-Schule:
Gemeinde spendet Geld für die Witwe
des Täters
mw, jesus.de, 14.September 2007

Die Amish-Gemeinde im US-Bundesstaat Pennsylvania hat für die Witwe des Amokläufers Geld gesammelt, der im vergangenen Jahr fünf Schülerinnen der Gemeinschaft erschossen hatte.

Feindseligkeit zerstöre die Gemeinschaft, begründeten die religiösen Siedler ihre Entscheidung in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme. Verzeihen und Versöhnung zählten bei den Amish People mit zu den wichtigsten Grundprinzipien des Glaubens. Daher erhält die Mutter dreier Kinder nun von der Gemeinde in Nickle

Mines finanzielle Unterstützung.

Der aus einem Nachbarort stammende Milchwagenfahrer Charles Carl Roberts, der nicht der Gemeinschaft der Amish angehörte, war im Oktober letzten Jahres schwer bewaffnet in eine Schule der Gemeinde eingedrungen und hatte fünf Mädchen regelrecht hingerichtet. Eine 75-Jährige Amish-Frau sagte damals kurz nach der Tat: „Es ist so traurig, man kann nichts machen. Man muss der Person, die das getan hat, einfach verzeihen. Man kann nicht wütend werden."

Die Amish in den USA und in Kanada haben rund 200.000 Mitglieder. In Lancaster County, zu dem auch Nickel Mines gehört, leben rund 17.000 Mitglieder der friedseeligen christlichen Religionsgemeinschaft zurückgezogen von der modernen Welt ohne Elektrizität und Kontakt nach außen. Ihre Wurzeln haben sie in der Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts. Familie und Gemeinschaft bilden die zentralen Werte der Amish. Darunter fallen wichtige Prinzipien, wie Brüderlichkeit, Bescheidenheit und Gewaltlosigkeit.

Obwohl die Amish stark religiös sind, haben sie keine Kirchen im eigentlichen Sinne. Jeweils 20 Familien bilden eine "Kirche", die von einem "Bischof" geleitet wird. Sie treffen sich abwechselnd bei den verschiedenen Familien zu Hause, um zu beten und Gottesdienste zu feiern.


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