Was ist Weihnachten?
Keine klingenden Glöckchen, kein leise rieselnder Schnee nackter Überlebenskampf. Maria und Josef ganz auf sich gestellt. Ganz? Einer geht mit, ist längst dabei. Auch wenn alles dagegen zu sprechen scheint. Wenn alle Sicherheiten wegfallen, ist uns Gott Netz und doppelter Boden. Weihnachten fängt nicht dort an, wo es nach Zimt und Nelken riecht, Gebäck uns das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, Weihnachtsmusik uns kauffreudig stimmt. Weihnachten beginnt nicht erst dann, wenn die Stimmung stimmt; nicht einmal dort, wo unsere Sehnsucht nach Frieden, Freude, Weihnachtskuchen gestillt wird. Weihnachten ereignet sich mitten in Verwirrung, Angst, Verfolgung und Chaos, unabhängig von allen widrigen Umständen dort, wo Gott unsere letzte Sicherheit sein darf und wir unsere Lebensqualität nicht mehr von äußeren Bedingungen abhängig machen. Weihnachten muss nicht heile Welt spielen. Gerade darin liegt die Hoffnung dieses Festes! Wenn ich weiß, dass Krippe und Kreuz für immer Ausdruck der ohnmächtigen Liebe Gottes sind. Wenn ich hoffe, dass der Stern des Messias Licht wirft in eine Welt, in der Gott endgültig angekommen ist. Wenn ich das Kind im Stall liebe und ihm als Geschenk mein Herz bringe, mit allen Licht- und Schattenseiten. Weihnachten hat mit mir zu tun, wenn ich die Geburt Jesu feiere und auch die Geburt Gottes in mir selbst. (Bianka Bleier ist gelernte Bibliothekarin und lebt mit Ehemann Werner und ihren drei Kindern in Baden- Württemberg. Gemeinsam mit Birgit Schilling hat sie das Haushaltsüberlebensbuch "Besser einfach, einfach besser" herausgebracht. Sie schreibt Tagebuchromane und gibt das jährlich erscheinende Kalendertagebuch "Mein Jahr" heraus. Ihre Homepage www.fromme-hausfrau.de ist ein beliebter Treffpunkt für Glaubens- und Lebensfragen geworden.)
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