Genesis-Land
Chancen für biblischen
Themenpark steigen
Evangelisiche Nachrichtenagentur idea, 09.06.2008
Neue Standortangebote in Süddeutschland nach Kritik aus Kirche und Politik.
Z ü r i c h (idea) Massive Kritik aus Kirche und Politik an einem geplanten biblischen Themenpark in Nordbaden hat dazu geführt, dass die Chancen für die Verwirklichung des Projekts beträchtlich steigen.
Der Schweizer Unternehmensgruppe Genesis-Land seien mehrere alternative Standorte angeboten worden, teilte der Initiator, der Unternehmensberater Gian Luca Carigiet (Zürich), idea mit. Er steht auch dem evolutionskritischen Verein ProGenesis vor. Unter den vor allem aus Süddeutschland stammenden Interessenten ist nach seinen Angaben auch ein Freizeitpark, der eine Kooperation mit finanzkräftigen Investoren anstrebe. Eine Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass ein biblischer Themenpark im Großraum Heidelberg jährlich rund 600.000 Besucher anlocken könnte und bis zu 600 Arbeitsplätze schaffen würde.
"Kreationisten-Freizeitpark"
Gegen die Pläne protestierten zunächst die Weltanschauungsbeauftragten der badischen und württembergischen Landeskirche. Nach ihrer Ansicht würde der Park der kirchlichen Verkündigung schaden. Besuchern werde ein falsches Bild von der Bibel vermittelt, wenn die Menschheitsgeschichte auf 6.000 Jahre verkürzt und der Kreationismus (die Vorstellung, dass Gott die Welt in sechs Tagen schuf) anstelle der Evolutionstheorie präsentiert werde. Nachdem die Medien die Kritik aufgegriffen hatten, meldeten sich auch Lokalpolitiker zu Wort. Die Heidelberger Stadtverwaltung und der Regionalverband Rhein-Neckar kündigten an, kein Gelände zur Verfügung zu stellen. "Mit einem Kreationisten-Freizeitpark würden wir uns überall lächerlich machen", zitiert die Stuttgarter Zeitung einen Verbandssprecher. Der Zeitung zufolge ist die Unternehmensgruppe eine "besonders rückständige Form einer christlichen Sekte".
Bau einer Moschee einfacher
Diesen Vorwurf weist die Präsidentin des Verwaltungsrats von Genesis-Land, Marion Carigiets, zurück. Die Gruppe repräsentiere das ganze Spektrum bibeltreuer Christen und verfolge ausschließlich das Ziel, "Geschichte und Botschaft der Bibel auf eine erlebnisreiche und spannende Art zu vermitteln, ohne dabei theologische und weltanschauliche Interpretationen zu geben". Die Kritik zeige, dass es im Lande Luthers offenbar einfacher sei, eine Moschee zu bauen als einen biblischen Themenpark. Dass man auch unter der Prämisse, dass es Gott gibt, solide Wissenschaft betreiben könne, hätten bereits die deutschen Wissenschaftler Max Planck (1858-1947) und Werner Heisenberg (1901-1976) gezeigt.