Über den Verlust zur
prophetischen Erfüllung
Von Chuck D. Pierce
Prophetic Insight, Charisma Newsletter, 07. April 2009
Übersetzung Birgit Barandica E.

Viele von euch kennen unser Familienzeugnis, wie wir die Unfruchtbarkeit überwunden haben. Im Jahr 1984 hatte der Herr meine Frau Pam auf Seine souveräne Weise geheilt. Sofort wurde sie schwanger und später noch einmal. Wir wussten aber, dass sich die Verheißung von Zwillingen, die wir 1980 im Glauben entgegengenommen hatten, noch nicht erfüllt hatte.

Nachdem wir zwei Kinder adoptiert und zwei eigene Kinder bekommen hatten, wurde Pam im Jahr 1987 noch einmal schwanger. Diesmal bemerkten wir jedoch, dass ihr Bauch viel schneller wuchs, als bei den beiden ersten Schwangerschaften. Wir

erfuhren, dass sie diesmal tatsächlich Zwillinge erwartete! Was Gott verheißen hatte, wurde jetzt Realität!

Pam trug die Babys bis zum errechneten Termin aus und am 06. Februar 1988 wurden zwei wundervolle, eineiige Zwillingsbrüder geboren, denen wir die Namen Jesse David und Jacob Levi gaben. Gottes Verheißung hatte sich erfüllt!

Aber irgendetwas war in den ihren kleinen Körpern nicht in Ordnung. Eines der Babys hatte einen schwerwiegenden Herzfehler und das andere ein ebenso schwerwiegendes Leberproblem. Innerhalb einer Woche starben unsere beiden Söhne.

Ich war bei der Geburt der beiden dabei und hielt sie in meinen Armen, als sie starben. Trauer und Gram waren fast zu viel. Die Verheißung dieser Zwillinge war der Grund, dass wir die Unfruchtbarkeit in unserem Leben überwinden konnten und nun, in dem Moment, wo sie sich gerade erfüllt hatte, da starb die Verheißung.

Wie sollten wir darauf reagieren? Wir kannten den Herrn gut genug, um zu wissen, dass Er treu ist. Tatsächlich hatte sich ja die Verheißung, an die wir glaubten, manifestiert. Hatten wir etwas falsch gemacht? Sollten wir weiterhin vertrauen? Wie würden sich unsere Emotionen äußern?

Ich war die ganze Zeit über zwischen Dallas (dem Krankenhaus, in dem die Zwillinge behandelt wurden) und Denton unterwegs (dort, wo Pam sich von ihrem Kaiserschnitt erholte). Wie bloß sollten wir dem Herrn erlauben, mit uns umzugehen? Wie sollten wir dies alles zusammen verarbeiten? Würden wir es überhaupt verarbeiten?

Nachdem der zweite unserer beiden Zwillinge gestorben war, veranstalteten wir eine Trauerfeier im Freien für ihn. In diesem Gottesdienst stand Pam auf und sang ein wunderschönes Lied über die Wiese hinaus, in der sie begraben lagen. Es war ein unbeschreiblicher Moment.

Eine Woche nach dem Tod des zweiten Babys rief eine Freundin an und meinte, sie habe ein richtiges Problem damit, dass Gott den Tod der beiden Jungs zugelassen habe. Sie hatte ebenfalls ein Problem mit der Art, wie Pam mit diesem Trauma umging - mit einem scheinbar unerschütterlichen Glauben.

Eines der bemerkenswertesten Dinge, die ich je gehört hatte, kam an diesem Tag aus dem Mund meiner Frau. Pam sagte unserer Freundin: "Wenn es eines gibt, was ich in meinem Leben gelernt habe, dann dies, dass je eher ich mich unter die Hand Gottes beuge, desto schneller kann ich dem Teufel widerstehen. Ich habe in dieser Angelegenheit beschlossen, mich der Hand Gottes zu unterstellen. Und indem ich mich Seiner Hand unterstelle, wird Er mir helfen den Feind zu überwinden und so wird das, was er mir gestohlen hat, auf doppelte Weise zurückkommen."

Der Herr hatte durch meine wunderbare Frau gesprochen. Diese Worte drangen tief in meinen Geist ein und seit jener Zeit trage ich sie in mir.

So kann dies auch auf dich zutreffen: Auch wenn du nicht verstehst, was in deinem Leben gerade geschieht, solltest du lernen, dich inmitten deines Verlustes und der daraus folgenden Trauer schnell Gottes größerem Plan für dein Leben zu unterstellen.

Indem wir uns unterstellen, stehen wir "unter etwas". Das Konzept des Unterstellens ist der Vorgang, sich dem Flügel Seiner Güte und Gnade hinzugeben, der sich über uns ausbreitet und uns vor den anklagenden Gedanken des Feindes schützt, der Auseinandersetzung mit der Welt und der Verdammnis unserer eigenen Fehler. Wenn wir unser Leben immer wieder Gott unterstellen, können wir den Hürden unseres vorherbestimmten Weges wiederstehen.

In der Tat haben Pam und ich irgendwann aus dieser Situation gelernt, dass Verlust einen großen Gewinn hervorbringt, wenn wir uns unterstellen. Wir müssen Gott erlauben, unsere Situation zum Guten zu wenden und Seine Liebe erwidern, egal wie schwer unsere Umstände auch sein mögen.

Pam und ich waren beide in der Lage zu erkennen, dass Gott selbst in diesem Trauma über den Verlust von zwei Kindern eine größere Verheißung für uns erarbeitet hat. Verlust kann eine große Bestätigung Gottes in uns bewirken, wenn wir uns unter Seine Hand begeben.

Diese unvorstellbaren schweren Dinge, durch die wir manchmal gehen müssen, werden tatsächlich irgendwann zu einem Segen in der Hand des Herrn und werden eine größere prophetische Erfüllung in unserem Leben bewirken. Ja, eine traurige, schlimme, nicht auszuhaltende Zeit kann zu einem freudenerfüllten Moment werden, wenn wir diesen Moment in die Hand Gottes legen und Ihm für diesen Moment danken.

Die Zeit wird sich wieder wenden. Die herbe Erinnernung an den Schmerz über den Verlust der erwarteten Freude kann jetzt getilgt werden. Diese Situation kann zu einem verändernden Werk der Gnade werden, das in dir auf ewig zu erkennen sein wird.

Über den Autor: Chuck D. Pierce ist Gründer und Leiter von Glory of Zion International Ministries, ein international bekannter Prophet und Autor verschiedener Bücher.

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