Die nachfolgende Geschichte (deren Autor ich leider nicht kenne) ist nicht mehr ganz so neu. Oft wird sie für kleine Anspiele benutzt. Ich finde, sie macht auf einfach hervorragende Weise deutlich, wie es ist, wenn wir eines Tages vor dem großen Richterstuhl unseres Schöpfers stehen und Rechenschaft für unser Leben ablegen. Aber lies selbst!
Das kann ich endlich verstehen...!
Voll und ganz bezahlt
Übersetzung Birgit BarandicaNach einem, wie ich meinte, "anständigen" Leben, neigte sich meine Zeit auf der Erde ihrem Ende zu. Das nächste, an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich auf einer Bank saß, im Warteraum eines Gerichtsgebäudes, wie mir schien. Die Tür öffnete sich und jemand bedeutete mir einzutreten und am Tisch des Verteidigers Platz zu nehmen. Als ich mich umschaute, erkannte ich den "Staatsanwalt". Er sah furchterregend aus und fletschte regelrecht die Zähne, während er mich anstarrte. Noch nie hatte ich jemanden so dermaßen bösartig dreinschauen sehen. Ich setzte mich und sah links neben mir meinen Verteidiger sitzen - einen freundlich und sanftmütig aussehenden Mann, der mir irgendwie bekannt vorkam. Wirklich, mir war, als würde ich ihn kennen...
Plötzlich ging die hintere Tür auf und in langer, wallender Robe erschien der Richter. Seine Gegenwart war ehrfurchtgebietend, als Er durch den Raum schritt und ich konnte meine Augen nicht von Ihm abwenden. Er setzte sich hinter Seinen Tisch und sagte: "Lassen wir uns beginnen."Der Staatsanwalt erhob sich und polterte sofort los: "Mein Name ist Satan und ich bin hier, um Euch zu zeigen, warum diese Frau in die Hölle gehört."
Er zählte alles auf, was ich je an Lügen erzählt hatte, erwähnte alle Dinge, die ich gestohlen und alles, womit ich in der Vergangenheit andere hintergangen hatte. Er erwähnte ebenfalls weitere perverse Dinge, die einmal Teil meines Lebens gewesen waren. Je mehr er von sich gab, desto tiefer versank ich in meinen Sitz. Es war mir so dermaßen peinlich, dass ich niemanden anschauen konnte, noch nicht einmal meinen eigenen Verteidiger, als der Teufel Schuld erwähnte, die ich schon lange total vergessen hatte.
So sauer ich auf Satan war, weil er all diese Dinge über mich erzählte, so sauer war ich ebenso auf meinen Anwalt, der seelenruhig dasaß, ohne auch nur ein einziges Wort der Verteidigung vorzubringen. Ich wusste, dass ich all dieser Dinge schuldig war, aber ich hatte doch auch Gutes in meinem Leben getan - könnte das nicht wenigstens ein bisschen das Unrecht ausgleichen, das ich begangen hatte?
Satan endete mit einem Wutausbruch und schnaubte: "Diese Frau gehört in die Hölle, sie ist aller Anklagen schuldig, die ich vorgebracht habe und es gibt niemanden, der das Gegenteil beweisen könnte."
Als die Reihe nun an meinem Anwalt war, bat Er zuerst um die Erlaubnis, zum Richtertisch vorkommen zu dürfen. Der Richter gab dieser Bitte trotz des lautstarken Protests Satans statt und winkte Ihn heran. Als Er aufstand und nach vorne ging, konnte ich Ihn in Seiner ganzen majestätischen Statur erkennen. Auf einmal wusste ich, warum Er mir so bekannt vorkam: das war ja Jesus, der mich da vertrat, mein Herr und Erlöser!!!
Er blieb kurz am Richtertisch stehen und sagte sanft zum Richter: "Hallo Papa!" Dann drehte Er sich um und wandte sich an das Gericht: "Satan hat recht, wenn er behauptet, diese Frau habe gesündigt. Ich werde keine seiner Anschuldigungen dementieren. Und es stimmt ebenfalls, dass auf Sünde der Tod steht und diese Frau Strafe verdient."
Jesus atmete tief durch, wandte sich mit weit ausgestreckten Armen zu Seinem Vater und rief aus: "Wie auch immer - ich bin am Kreuz gestorben, damit diese Frau ewiges Leben habe und sie hat mich als ihren Retter angenommen, also gehört sie zu mir!" Er fuhr fort, indem er sagte: "Ihr Name steht im Buch des Lebens und niemand kann sie mir entreißen. Satan hat wohl noch immer nicht begriffen: dieser Frau muss Gnade widerfahren, nicht Gerechtigkeit!"
Ruhig setzte Jesus sich wieder hin, hielt inne, schaute Seinen Vater an und sagte: "Es gibt nichts, was dem noch hinzugefügt werden müsste. Ich habe alles vollbracht!"
Der Richter hob Seine mächtige Hand und schlug mit aller Kraft den Hammer auf den Tisch. Wie ein Donnern kamen die Worte über Seine Lippen: "Diese Frau ist frei! Ihre Strafe wurde bereits voll und ganz bezahlt. Die Klage ist abgewiesen!"
Während Jesus, mein Herr, mich hinausführte, konnte ich Satan toben und rasen hören: "Ich werde nicht aufgeben! Den nächsten Fall gewinne ich!"
Jesus gab mir Anweisungen, wo ich jetzt hinzugehen hätte und ich fragte Ihn: "Sag mal, hast Du jemals einen Fall verloren?" Liebevoll lächelte Christus mich an und antwortete: "Jeder, der zu mir gekommen ist, um mich um meine Fürsprache zu bitten, hat dasselbe Urteil erhalten wie du:
~Voll und ganz bezahlt~