DER HEILIGE GEIST UND
SEIN WIRKEN

von Polly Gwinn
Übersetzung: Birgit Barandica Eichberger


Hast du dich jemals gefragt, warum manche Gläubige geistlich lebhaft und dynamisch sind, während andere lustlos auf ihre Errettung reagieren oder gar mutlos in Bezug auf ihr Leben? Manche Gemeinden "brennen" und andere scheinen eingeschlafen zu sein. Ihre Lobpreisgottesdienste sind kalt und niemand predigt die Wahrheit des Evangeliums. Dieser Unterschied erklärt sich durch unsere Beziehung zum Heiligen Geist.

Gottes Geist ist das Wesentliche im Glaubensleben, aber tragischerweise verstehen viele Gläubige nicht, wer Er ist, warum Er kam oder wie Er in unserem Leben wirkt. Zunächst einmal ist der Dienst des Heiligen Geistes ausschlaggebend bei der Errettung, selbst wenn der Mensch sich dessen nicht bewusst ist, während er sich zu Jesus hingezogen fühlt und den christlichen Glauben erforscht.

Der Vater gebraucht den Heiligen Geist, um uns zu unserem Erretter zu ziehen (Johannes 6,44). Vor unserer Errettung sind wir geistlich tot und unfähig, die Dinge Gottes aus uns selbst heraus zu verstehen (Epheser 2,1; 1. Korinther 2,14). Der Heilige Geist erhellt unseren Verstand, sodass wir in der Lage sind zu verstehen, was das Wort sagt. Außerdem überführt Er den Ungläubigen seiner Sünde und überzeugt ihn von der Gerechtigkeit des Erlöseres ebenso, wie vom kommenden Gericht. Durch den Heiligen Geist erhalten wir bei unserer Errettung neues Leben in Christus. Er wohnt in uns, um durch uns ein christliches Leben zu leben (Johannes 3,1-21).

Ein anderer Aspekt des Dienstes des Heiligen Geistes ist unsere Heiligung. Obgleich wir in diesem Leben niemals zur Perfektion gelangen werden, arbeitet der Heilige Geist daran, unseren Charakter göttlich zu machen, sodass wir Jesus Christus immer mehr ähneln. Eine brandneue Offenbarung eines bekannten Bibelverses oder die friedvolle Reaktion auf eine Strapaze können Beweis dieser fortschreitenden Umwandlung sein (Galater 5,22).

Ein drittes Merkmal ist, dass der Dienst des Heiligen Geistes für unseren Dienst unerlässlich ist. Jeder Gläubige ist berufen, Gott für ein größeres Gut des gesamten Leibes zu dienen und der Heilige Geist stattet jeden Christen mit geistlichen Geben für diesen Dienst aus (1. Korinther 12,7). Jesus beauftragte Seine Jünger mit einem, menschlich gesehen, unmöglichen Dienst, aber dann sandte Er den bevollmächtigenden Heiligen Geist, der die befähigte, die Verlorenen erfolgreich zu Christus zu führen (Matthäus 28,19-20, Lukas 24,49). Gott hat einen Plan für jeden von uns, aber in unserer eigenen Kraft sind wir zum Versagen verurteilt und müssen uns auf die Kraft Jesu verlassen (Philipper 4,13).

Der Heilige Geist ist kein vager himmlischer Schatten, noch ist Er eine unpersönliche Macht. Er ist eine Person, in jeder Weise mit Gott, dem Vater und Gott, dem Sohn gleich. Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist und alle göttlichen Attribute, die dem Vater und dem Sohn zugeschrieben werden, sind genauso dem Heiligen Geist zugeschrieben. Wenn jemand durch den Glauben wiedergeboren wird und Jesus Christus erhält (Johannes 1,12-13, Johannes 3,3-21), nimmt Gott in diesem Menschen durch den Heiligen Geist Wohnung (1. Kor. 3,16).

Der Heilige Geist besitzt Verstand (1. Kor. 2,11), Gefühle (Römer 15,30) und einen Willen (1. Kor. 12,11). Eine Seiner wichtigsten Aufgaben ist, von Jesus Christus Zeugnis zu geben (Johannes 15,26; 16,14). Er redet im Herzen der Menschen von der Wahrheit Jesu. Der Heilige Geist agiert ebenfalls als Lehrer des Christen (1. Kor. 2,9-14) und offenbart ihm Gottes Willen und Gottes Wahrheit (Johannes 14,26; 16,13). Er legt Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftheit und Selbstkontrolle in unser Leben hinein (Gal. 5,22-23). Wir Christen sollen im Geist gehen (Gal. 5,25), mit dem Geist erfüllt sein (Eph. 5,18) - was uns wiederum geistliches Wachstum gibt (Römer 12; 1. Kor. 12; Eph. 4).

Der Heilige Geist gibt auch Ungläubigen Richtung. Er überführt das Herz eines Menschen mit der Wahrheit Gottes darüber, wie sündig der Unerrettete ist und wie sehr wir Gottes Vergebung brauchen. Ert rüttelt am Herzen und am Verstand des Menschen und bittet ihn (er zwingt niemanden) zur Buße, drängt uns, uns Gott zuzuwenden und ein neues Leben zu erhalten.

Wir beichten nicht dem Heiligen Geist unsere Sünden, wir bitten Ihn auch nicht um Vergebung. Wie Jesus im Vaterunser lehrt, sollen wir uns im Gebet an den Vater wenden, damit der Sohn jetzt für uns genauso in den Riss treten kann, wie Er es getan hat, als Er auf der Erde war. Die verschiedenen Personen der Dreieinigkeit tun verschiedene Dinge. Der Geist bringt dich dazu, dich Gott im Gebet und zur Buße zuzuwenden, Er erinnert dich daran, dass es Hoffnung gibt, wenn du das tust und Er macht dir die Wahrheit und dein Bedürfnis bewusst (Johannes 16,8). Der Geist betet mit dir und wenn du an den Punkt kommst, dass deine Gebete an deine menschlichen Grenzen stoßen, dann springt der Geist ein und hält sie weiterhin auf den Vater gerichtet (Rö. 8,26-27). Erinnere dich daran, wenn du dich das nächste Mal im Gebet für "unzulänglich" oder"verschüchtert" hältst. Der Teufel wird alles dransetzen, uns von unserem "wirklichen Gebet" abzuhalten und uns einreden, dass ein anderer es besser könne, dass Gott nur dem Gebet eines Predigers oder Lehrers zuhöre oder indem er uns einredet, dass wir "lernen müssten zu beten, bevor wir den Mund aufmachen".

Durch die ganze christliche Geschichte hindurch gibt es Berichte von Leuten, deren Gebete erstaunliche Ergebnisse hervorbrachten. Im Buch der Könige betet Elias und Gott lässt unglaubliche Dinge geschehen. Heutzutage gibt es Leiter, zu denen die Menschen als "Gebetskämpfer" aufschauen. Das ist jedoch nicht das, worum es im machtvollen Gebet geht. In Jakobus 5,16-17 schreibt Jakobus lobend über Elias' machtvolle Gebete, aber dann sagt er, dass Elias "ein Mensch wie wir" gewesen wäre. Das bedeutete, dass Gottes Heiliger Geist in ihn gekommen war und er durch die Gabe des Glaubens handelte. Die Gabe des Glaubens ist eine spezielle Gabe, die auf übernatürliche Weise durch den Heiligen Geist gegeben wird, wie es Ihm gefällt (1. Kor. 12,9 und 11).

Diejenigen, die durch die Gaben des Geistes handeln, können Gott auf eine Weise glauben, dass Er deren Wort wie Sein eigenes ehrt und auf wundersame Weise die gewünschten Resultate erzielt. Jeder kann ein mächtiger Gebetskämpfer sein. Du kannst einer sein! Es bedeutet harte Arbeit und regelmäßige Hinwendung zu Gottes Wort im Glauben, dass der Heilige Geist, der in uns wohnt, uns alles beibringen kann, einschließlich, wie wir beten sollen. Im Gebet gehen wir vom Nachdenken über Gott oder über Ihn zu sprechen dazu über, mit Gott zu sprechen und Ihm zuzuhören, wenn Er ruft. Wenn wir die Gnade im Glauben annehmen, werden wir gerettet und durch den Glauben können wir uns dem Gandenthron nähern, damit wir Erbarmen erhalten (Hebräer 4,16). "Darum wollen wir uns Gott nähern mit aufrichtigem Herzenund im festen Glauben", (Hbr. 10,22).

Eines der großen geistlichen Probleme der Menschen ist, dass Gott immer wieder Dinge in uns, mit uns und für uns tut, wir aber immer noch meinen, es geschehe aus unserer Entscheidung und unserer eigenen Kraft heraus. Wir sind so sehr mit einem Gott gesegnet, der weiterhin in unserem mitleiderregenden Verstand arbeitet, um uns zu festigen und sogar in solchen Zeiten unsere Kraft ist, wenn wir gar nicht erkennen, wo diese Kraft herkommt. Wenn wir uns Christus gegenüber öffnen, dann geschieht dies ausschließlich durch den Heiligen Geist. Der Geist beginnt dich wiederherzustellen, um den den Charakter Christi zu bekommen. Versorgt mit den Gaben des Geistes, arbeitet der neue Mensch bereitwillig zusammen mit dem Heiligen Geist für diese Wiederherstellung. Der alte Mensch steckt immer noch in ihm, kämpft gegen diese Veränderungen an und der Teufel wird ihn so lange dabei unterstützen, wie der Mensch es zulässt. Der Mensch verbringt sein gesamtes Leben mit diesen Kämpfen, aber durch die Worte Paulus' werden wir ermutigt: "Dabei ist mir klar, dass ich dies alles noch lange nicht erreicht habe, dass ich noch nicht am Ziel bin. Doch ich setze alles daran, das Ziel zu erreichen" (Phil. 3,12-20).

Sei dir des Folgenden bewusst: wenn der Heilige Geist bei deiner Errettung in dich kommt, wird Er dich nicht so lassen, wie du warst, sondern Er wird dich von Herrlichkeit zu Herrlichkeit führen. "...und werden verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit als vom Herrn des Geistes" (2. Kor. 3,18). Wie schnell der Heilige Geist deine Veränderung bewirkt, hängt davon ab, wie schnell du dich Seinem Willen unterstellst.

"Nun möchte ich mit euch, liebe Brüder, noch über die Gaben des Heiligen Geistes sprechen" (1. Kor. 12,1). Es gibt verschiedene Gaben, aber einen Geist und jede Gabe ist eine Manifestation des Geistes (12,4-7). Diese Gaben sind in den Versen 8-10 aufgelistet und für diese Bibelarbeit hier werden wir uns auf sie als "die größeren Gaben" beziehen. Die "kleineren Gaben" sind besondere Gaben, die auch vom Heiligen Geist gegeben sind, um die größeren Gaben zu benutzen oder zu verwalten, die uns gegeben wurden. Diese "kleinen Gaben" kann man an Dingen erkennen, die man tut, ohne sich erklären zu können, wie man überhaupt in der Lage war, sie tun zu können. Zum Beispiel, wenn man jemanden trösten kann, ohne die Umstände zu kennen; ein unheimliches Zeitgefühl und das plötzliche Verschwinden von Angst, die dich vielleicht davon abgehalten hatte, etwas Wichtiges zu sagen oder zu tun.

Solche "kleinen Gaben" können sein: Missionarisch ... mit den Gaben, die man hat, in einer anderen Kultur oder Gemeinschaft zu dienen (2. Kor. 2,17); Fürbitte... Befähigung von Christen über längere Zeiten hinweg mit großen Resultaten für den Bau des Reiches Gottes zu beten (Eph. 6,19, Phil. 4,6); Handwerkskunst ... Fähigkeit, Hände und Verstand mit künstlerischen oder kreativen Mitteln einzusetzen (Ex. 28,3-4); Gastfreundschaft ... die Bereitschaft, sein Haus zu öffnen und Mahlzeiten, Unterkunft und Gemeinschaft anzubieten (2. Könige 4,8-10); Barmherzigkeit ... außergewöhnliches Einfühlungsvermögen und Mitgefühl für Leidende (Lukas 10,33-34); Geben ... materielle Segnungen, die der Gemeinde bereitwillig angeboten werden (2. Kor. 8,1-7); Verwaltung ... die Gemeinde auf Kurs zu halten (2. Kor. 8,17-21); Helfen ... Lasten anderer zu tragen (Gal. 6,2); Dienen ... sich mit den unerfüllten Bedürfnissen zu identifizieren und Pläne zu schmieden, eben solche Bedürfnisse zu erfüllen (Jesaja 58,6-7); Ermunterung ... bedürftigen Mitchristen mit Trost, Rat und Ermutigung beizustehen (Apostelgeschichte 11,23-24, 14,21-22); Musik ... Gott mit den verschiedensten Formen der Musik zu loben (1. Kor. 14,26, Markus 14,26).

Was der Heilige Geist uns gibt, ist KEINE undefinierbare, magische Kraft oder Methode oder Werkzeug, die uns die Fähigkeit gibt, wie Christus zu werden. Stattdessen gibt der Geist uns Jesus Christus selbst! "Jetzt habe ich ein neues Leben! Es wird nicht mehr von meinem alten Ich bestimmt, sondern von dem auferstandenen Christus, der in mir lebt" (Gal. 2,20). Diese göttliche Gegenwart ist selbst die größte aller Gaben. Bitte Gott um die Erneuerung durch den Heiligen Geist, nimm Seine Kraft in deinem Leben an, lebe wie ein Königskind und "Gott wird euch seinen Frieden schenken, den Frieden, der all unser Verstehen, all unsere Vernunft übersteigt, der unsere Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahrt" (Phil. 4,7).

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