HERR,
ERWECKE UNS WIEDER NEU!


von
Polly Gwinn


Haben wir heutzutage Erweckung in der Gemeinde und in unserem christlichen Leben nötig? Eine Erweckung ist keine spezielle evangelistische Versammlung, sondern ein souveränes Wirken Gottes. Das Wort "Erweckung" bedeutet ein geistliches Erwachen oder eine Erfrischung durch die Gegenwart des Herrn. Wie das Wort "Entrückung" erscheint "Erweckung" nicht in der Bibel, sondern wurde von den zusammengefassten Übersetzungen abgeleitet. Es drückt die Ausgießung des Heiligen Geistes aus (Apostelgeschichte 2). Dies ist der Anfang der Urgemeinde, die Zusammenkunft der Leute, die Predigt von Petrus und "der Herr fügte ihnen täglich hinzu, die gerettet wurden" (Vers 47b). Eine Erweckung geschieht, wenn der Herr des Himmels Seinem Volk zur Wirklichkeit wird.

Der Prophet Habakuk war sich etwas Ungewöhnlichem um ihn herum bewusst. Er fühlte, dass er kurz davor war, die Manifestation des Herrn zu erleben und hatte Angst. Er berichtete, dass er gehört habe, was der Herrr zu sagen hatte und sein Herz hämmerte, seine Lippen bebten bei dem Klang (Habakuk 3,16). Er fühlte, wie Gott zu ihm kam und er wollte nicht gegen Gott kämpfen. Daraufhin rief der Prophet aus: "Ich habe dein Werk gesehen, Herr! Mache es lebendig in naher Zeit! und lass es kund werden in naher Zeit" (Habakuk 3,2). So wie wir nach Regen ausrufen, wenn wir das Gras braun werden sehen, so sollte dies unser Ausrufen sein, wenn wir sehen, wie unsere Gemeinden und unsere Geschwister im Geist austrocknen und stagnieren.

In 2. Chronik 7,14 ruft Gott Seinem Volk zu, dass es zu Ihm zurückkehre, Buße tue und von ihren Sünden ablasse, damit Er sie heilen, ihre Seelen retten und sie mit Gnade segnen könne. Unser Gebet sollte so sein wie das des Psalmisten: "Willst du uns denn nicht wieder erquicken?" (Psalm 85,7). In Jesaja 44,3 verspricht Er genau das: "Denn ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre: ich will meinen Geist auf deine Kinder ausgießen und meinen Segen auf deine Nachkommen". Jeremia betet für den, der Zurückgefallen war (14,7), Er bittet den Herrn, dass wir zu Ihm umkehren dürfen (Klagelieder 3,40) und Hosea sagt uns, dass es Zeit sei, zum Herrn zurückzukehren, damit Er uns erwecken könne (6,1-2), und den Herrn zu suchen (10,12). Der Psalmist bittet den Herrn erneut, uns wiederherzustellen, damit wir gerettet würden (Psalm 80,4). In Offenbarung 3,20 haben wir das Bild Christi, wie Er klopfend an der Tür der Gemeinde steht und um Einlass bittet. Die Gemeinde merkt nicht mehr, dass Er anklopft, dass Er oft vor der Gemeinde und unseren Herzen stehengelassen wird. Sprechen wir in der Gemeinde über Christus? Oder reden wir über das, was sich letzte Woche zugetragen hat? Haben wir zugelassen, dass die Versammlungen der Heiligen zur Gewohnheit wurden, anstatt zur Anbetung?

Erweckung bedeutet, dass der Herr wieder mitten unter Seinen Leute lebt. Haben wir die Autorität des Wortes Gottes verlassen? Gestaltet der durchschnittliche Gemeindezugehörige sein Leben nach dem Wort Gottes? Lesen wir das Wort - oder lesen wir einfach nur Worte? Die religiöse Welt hat viel aus dem Wort gemacht und trotzdem haben sie Christus gekreuzigt. Sind wir heute anders? Sind wir so eigenwillig, dass wir uns mit Rebellion gegen das Wort umgeben? Tendieren wir, die wir vorgeben, Gottes Wort zu vertrauen, dahin, "unsere Meinung hinzuzufügen"? Hast auch du dich schon einmal dahingehend geäußert, dass du sagtest: "Oh, ich glaube nicht, dass Gott das so gemeint hat, wie es in der Bibel steht"? Oder vielleicht spricht jemand beim Lesen eines Abschnitts laut aus: "Das bedeutet eigentlich, dass..."! Sitzen wir im Gottesdienst und kritisieren in Gedanken diejenigen da vorne? "Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag´s auch nicht" (Römer 8,7). Vielleicht haben wir einen Evangelisten wie den Täufer Johannes nötig (Matthäus 11,12)! Unsere Evangelisationen sind keine gewaltigen Angriffe gegen das Reich der Finsternis. Umfragen haben ergeben, dass der größte Teil derjenigen, die auf einen evangelistischen Aufruf reagierten, später zu ihrem alten Leben zurückkehren...

Haben wir unsere Leidenschaft für die Verlorenen verloren? Jona war wegen des Mitgefühls Gottes für die Verlorenen empört. Er kümmerte sich mehr um das Natürliche als um Seelen; in der Schrift lesen wir, dass "Jona freute sich sehr über die Staude" (Jona 4,6). Als Gott die Staude vertrocknen ließ, war Jona ärgerlich und "wünschte sich den Tod" (4,9). Der Streit mündet in Gottes Frage an Jona, ob Er denn kein Mitleid für die Menschen in Ninive zeigen solle (4,11). Legen auch wir mehr Wert auf "Dinge" als auf die Errettung der Verlorenen? Haben wir unsere Gebetskammer und das Wissen um die Macht des Gebetes vernachlässigt? Wir haben Gebetstreffen durch Mahlzeiten, Jugendparties und Festessen ersetzt. Die Samariter hätten Jesus nicht angenommen: "Als aber das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre," (Lukas 9,54). Das scheint auf heute nicht so ganz zuzutreffen, denn meines Wissens kann niemand Feuer vom Himmel fallen lassen, aber lass mich dir sagen, dass ein leidenschaftsloses Herz einem verlorenen Menchen gegenüber feurig sein kann. Die fleischliche Natur kann stark sein. Anstatt ein liebendes Herz für Menschen zu haben, setzen wir uns an die Stelle Gottes und rufen das Gericht aus. Hast du schon einmal gesagt: "Naja, der/diejenige hat das selbst zu verschulden"?


Eines Nachts ging ein älterer Mann, ein Jäger, entlang einer Schienenstrecke, an der es eine große Überflutung gegeben hatte. Er kam an eine Brücke, die über einen Bach führte, jedoch weggespült worden war. Nur noch ein paar Minuten, bis der Express um die Kurve kommen und über den gebrochenen Schienenstrang rollen würde. Der Mann begann mit einer Laterne in der Hand die Schienen aufwärts zu rennen. Er rannte schneller und schneller und plötzlich hörte er den Stahl in den Gleisschwellen knacken. Der Zug näherte sich mit halsbrecherischer Geschwindigkeit! Wild schwenkte der Mann seine Laterne hin und her, aber der Zug wurde nicht langsamer. Sekunden, bevor der Zug vorbeisauste, sprang er von den Gleisen und schleuderte die Laterne in die Lok, dem Zugführer direkt auf den Schoß. "Mein Gott," schrie er, "stoppen Sie den Zug!" Der Lokführer erkannte sofort, dass Gefahr vor ihm lag und brachte den Zug gerade noch rechtzeitig am Anfang der gebrochenen Schienen zum Stehen.

Kümmern auch wir uns genug und ist unsere Stimme laut genug, andere "aus dem Feuer" zu reißen und sie zu retten (Judas 23)?


Haben wir die Überführungen durch den Heiligen Geist verloren (Johannes 16,8)? Haben wir vergessen, wofür der Altar steht? "Wer den Altar anrührt, ist dem Heiligtum verfallen"(2. Mose 29,37). Jeder Sünder, der sich im Glauben an Jesus hält, wird rein (Markus 5,27-29). Die Hörner am Altar sollten das Opfer halten (Psalm 118,27) und waren ein Symbol der Kraft (Habakuk 3,4) und des Schutzes (wenn man ernsthaft Buße tut, 1. Könige 1,50-53). Wehe demjenigen, der die Hörner des Altars missbrauchte (1. Könige 2,28-30).

Beten wir immer noch ohne Unterlass (1. Thessalonicher 5,1-17)? Eine der ersten Manifestationen der überführenden Macht Gottes durch den Heiligen Geist ist, sich zu demütigen und den Stolz abzulegen (Hiob 33,17) und dann werden wir erkennen, dass "du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß" (Offenbarung 3,17b). Wenn wir uns selbst demütigen, dann werden wir wieder beten, so als ob unser Leben davon abhinge. Dann wird die Erweckung in jedes Herz kommen und sich in den Gemeinden ausbreiten. Wir werden erkennen, dass Erweckung eine Begeisterung ist, die von Gott durch Seinen Heiligen Geist geschaffen und erhalten wird. Es ist eine Begeisterung, die durch das Gebet gefördert wird, welches zur Fürbitte in unausprechlichen Seufzern wird (Römer 8,26-27) und eine so erfrischende Gegenwart Gottes, in der Seelen erquickt oder zum Herrn erweckt werden! Es ist der Herr Jesus Christus, der sich mitten unter Seinem Volk bewegt, bis Herzen zu Tränen zerbrochen und zur Buße geführt werden, indem einem bewusst wird, dass einige in der Hölle enden werden.

Gott wird bei denen wohnen, die ein zerbrochenes Herz haben, und bei den Armen im Geist und sie erwecken (Jesaja 57,15); Er wird denjenigen ehren, der demütig ist, ein zerbrochenes Herz hat und Sein Wort fürchtet (Jesaja 66,2); Er ist denen nahe, die ein gebrochenes Herz haben, und wird diejenigen retten, die einen zerschlagenen Geist haben (Psalm 34,18); unser Opfer für Gott sollte ein gebrochenes Herz und ein zerschlagener Geist sein (Psalm 51,17); wie bei Jeremia, sollten unsere Knochen bei Seinem heiligen Wort erbeben (Jer. 23,9). Wenn wir dem Geist erlauben, Dinge "aufzuwirbeln", dann wird auch der Teufel aufgewirbelt. Er wird alles in seiner Macht stehende tun, um die schlafende Gemeinde am Aufwachen zu hindern und unbekehrte Seelen daran, dem kommenden Zorn Gottes zu entfliehen. Der Teufel ist von Wut erfüllt, denn er weiß, dass seine Zeit kurz ist (Offenbarung 12,12b), aber genauso kurz ist unsere Zeit! Wenn Gott zu deiner Erweckung eingeladen wird, wird Er jegliche Opposition gegen Sein eigenes Wirken brechen. Bist du bereit für die Erweckung? Wirst du für die Erweckung MEINES Herzens beten, so wie ich für die deine bete? Bete dafür, dass wir nicht länger "Kirche spielen", sondern dass wir total hinter dem Werk des Herrn stehen.

Erwecke uns wieder neu;
füll jedes Herz mit deiner Liebe.
Möge jede Seele mit dem
Feuer von oben wiederbelebt werden!

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