Ihr fragt -

wir antworten!

Sicherlich werden unsere Antworten nicht immer den Ansichten aller Leser entsprechen. Dann bitte ich euch einfach, es mit Paulus zu halten, der in 1. Korinther 13 davon spricht, dass alle Erkenntnis bruchstückhaft ist. Wir alle, die hier Antworten schreiben, haben die Aussagen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses selbst zur Grundlage. Wir wissen jedoch, dass es nicht heilsentscheidende biblische Themen gibt, die von verschiedenen Menschen unterschiedlich verstanden und gesehen werden. Bitte denke doch daran, falls du über eine bestimmte Antwort "stolpern" solltest - unser Wunsch ist es, dass jeder durch die Herausforderung verschiedener Ansichten und Aspekte gesegent wird!


Teil 8


Frage: Ich möchte gern wissen, wie ich den Kindern meiner Sonntagsschulklasse Jeremia 7,11-15 nahebringen kann.

11 Meint ihr etwa, dieses Haus, das meinen Namen trägt, sei eine Räuberhöhle? Ich, der Herr, sehe genau, was ihr tut, darauf könnt ihr euch verlassen! 12 Geht doch einmal zur Stadt Silo, wo früher mein Heiligtum stand. Schaut euch an, wie ich es damals zerstören ließ wegen der Bosheit meines Volkes Israel. 13 Ich, der Herr, sage euch: Ihr handelt genauso vermessen wie eure Vorfahren, und obwohl ich immer wieder zu euch geredet habe, wolltet ihr nicht hören. Ich habe euch gerufen, aber ihr habt mir keine Antwort gegeben. 14 Darum werde ich diesen Tempel, der meinen Namen trägt und in dem ihr euch so sicher fühlt, restlos zerstören. Ja, dieser Ort, den ich euren Vorfahren gab, wird dasselbe Schicksal erleiden wie Silo. 15 Ich werde euch aus meiner Nähe verstoßen, so wie ich eure Brüder, den Stamm Ephraim, vertrieben habe.

Pollys Antwort: Der weinende Prophet Jeremia hatte damals dieselbe Botschaft wie heute: "Kehrt um oder seht, was ihr euch selbst einbrockt!" "Tut Buße und gehorcht Gott wieder oder ihr werdet Offenbarung 20,15 erleben." Die Kapitel 5-10 im Buch Jeremia konzentrieren sich auf Gottes Strafe für Sein Volk, weil es einer falschen Religion anhing. Sie weigerten sich zu glauben, dass Gott Jerusalem jemals zerstören würde und verkündeten sogar, dass Er ihnen nichts tun würde (Jeremia 5,12). Juda lehnte Gottes Gesetz ab, ersetzte den Gehorsam durch Rituale und sah den Tempel als eine Art Talisman oder Glücksbringer an, der jedweden Angriff abhalten würde. Gott wertet jedoch keine Gebäude höher als den Gehorsam und so zog Er Seinen Schutz zurück, als sie nicht aufhörten, die Armen zu unterdrücken, unschuldiges Blut zu vergießen und anderen Göttern zu folgen (Jeremia 7;6). Juda's Schändlichkeit hat den Tempel tatsächlich in eine Räuberhöhle verwandelt (Matthäus 21:12-13) und Gott hat zugeschaut. Gott hat mit Juda das gemacht, was Er mit Siloh getan hat, als Er Israels zentrales Lobpreiszentrum verließ (Psalm 78,56-61).



Frage: W
as sagt die Bibel bzw. Gott über 'Kritik üben'?

Pollys Antwort: Die Bibel (Das Wort) und Gott sind ein und daselbe (Johannes 1,1). Der Begriff Kritik üben wird in den meisten Bibelübersetzungen ('ver)urteilen' genannt und Gott warnt uns kontinuierlich davor, denn wir werden alle irgendwann einmal vor Seinem Richterstuhl stehen (Römer 14,10-13). Da gibt es dann keine Entschuldigung mehr für das Kritisieren, das Verurteilen (Römer 2,1). Jesus nannte denjenigen einen Heuchler, der den 'Splitter im Auge des anderen' verurteilt, selbst jedoch einen 'Balken' in seinem eigenen Augen habe (Matthäus 7,1-5). 'Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein' (Johannes 8,1-11).

Der Geist der Kritik und eine verurteilende Haltung kommen jeweils aus einem verbitterten, eifersüchtigen Herzen und die Schrift lehrt, dass wir unsere Herzen auf das, was 'droben' ist, ausrichten sollen, also auf das kommende Reich Gottes (Kolosser 3,1-2), dass wir jeden Gedanken gefangennehmen sollen und ihn Christus unterstellen (2. Korinther 10,5). Und da der Mensch berechnend ist (Sprüche 23,7), so solen wir innehalten und nachdenken, bevor wir jemanden kritisieren.



Frage:
Das 23. Kapitel aus dem Buch Jeremia bezieht sich auf Pastoren und verstreute Schafe; was bedeutet es jedoch?

Pollys Antwort: Jeremia verglich die ungerechten Könige mit Hhirten, die Gottes Schafe zerstörten und zerstreuten. Diese Schafe sind das Volk Israel und Gott selbst würde die Übriggebliebenen wieder sammeln (Jeremia 31,10, Micha 2,12. 5,4. 7,14). Dann würde Gott einen Hirten aufrichten, der diese Menschen so pflegt und sich um sie kümmert, wie Gott es ursprünglich beabsichtigt hatte. Dieser Hirte war logischerweise Jesus Christus (Römer 11,26, Johannes 10,7.11.14.28).



Frage: Welche genauen Beispiele eines Dieners gibt es in der Bibel?

Pollys Antwort: Das beste biblische Beispiel eines Dieners, ist Jesus Christus selbst! "Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele", (Markus 10,45). Nachdem Gott Seinen einzigen Sohn als Lösegeld für unsere Sünden gab (Johannes 3,16-18), folgten andere Seinem dienenden Beispiel. Paulus, ein Diener Jesu (Römer 1,1); Jakobus, ein Diener Gottes und des Herrn (Jakobus 1,1); Simon Petrus, ein Diener und Apostel von Jesus (1. Petrus 1,1); Judas, der Diener Jesu (Judas 1); Stepanus, Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus (Apostelgeschichte 6,1-5).



Von einer anderen Person kam eine ähnliche und doch anders geartete Frage bzgl. der gleichen Jeremiastelle:
Frage: Betrifft Jeremia 23 nicht heutige Pastoren?

Pollys Antwort: Begebenheiten der Schrift geschahen uns zum Beispiel, um uns daran zu hindern, dasselbe wie die Heiligen des Alten Testaments zu tun (1. Korinther 10,6). Gott ändert sich nicht (Maleachi 3,6), Er ist derselbe gestern, heute und für immer und ewig (Hebräer 13,8). So kann ich dir versichern, dass Jeremia 23 ganz gewiss Pastoren unserer Gegenwart betrifft!



Frage: Bitte erkläre mir Maleachi 3,10-12.

10 Ich, der allmächtige Gott, fordere euch nun auf: Bringt den zehnten Teil eurer Ernte in vollem Umfang zu meinem Tempel, damit in den Vorratsräumen kein Mangel herrscht! Stellt mich doch auf die Probe, und seht, ob ich meine Zusage halte! Denn ich verspreche euch, daß ich dann die Schleusen des Himmels wieder öffne und euch mit allem überreich beschenke. 11 Ich lasse keine Heuschreckenschwärme mehr eure Felder und Weinberge kahlfressen und euch die Ernte verderben. 12 Dann werden alle Völker euch glücklich preisen, weil ihr in einem so herrlichen Land lebt! Darauf gebe ich, der Herr, der allmächtige Gott, mein Wort!»

Pollys Antwort: Diese Verheißung war eine Bestätigung für das Verhältnis Gehorsam-Segen, wie es im Mosaischen Gesetz festgelegt ist (5. Mose 28,1-14). Was die Menschen damals erlebten, war die Ordnung von Ungehorsam-Fluch, die ebenfalls in diesem Bund festgelegt war (5. Mose 28,15-68). Der Herr forderte Israel heraus, den gesamten Zehnten in die Schatzkammern zu bringen (ein besonderer Teil des Tempels, in dem das gezehnte Getreide aufbewahrt wurde - 1. Könige 7,51, Nehemia 10,38; 13,12), damit es für die Priester genug zu essen gab. Wenn sie das tun würden, dann wollte Gott Segnungen über ihnen ausgießen, die landwirtschaftlichen Wohlstand und einen guten Ruf unter allen Nationen beinhalteten.

Heute gibt es viele Kontroversen zum Thema Zehnten unter den Gläubigen. Das mosaische Gesetz mit seinen Verheißungen auf materielle Segnungen für den Gehorsam des israelitischen Volkes ist nicht mehr in Kraft (Epheser 2,14-15, Römer 10,4, Hebräer 8,13). Hingegen steht im Neuen Testament, dass wir großzügig und gern geben sollen und über die Segnungen Gottes für diejenigen, die die Bedürfnisse der Gemeinde im Blick haben, ganz besonders derjenigen, die im vollzeitlichen dienst stehen (Apostelgeschichte 4,31-35, 2. Korinther 9,6-12, Galater 6,6, Philipper 4,14-19).

Dies ist ebenfalls die einzige Schriftstelle, in der Gott uns ermutigt, Ihn zu 'prüfen', aber sei vorsichtig, wie du das anstellst - geb nicht, um zu bekommen!

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