Ihr fragt -
wir antworten!
Sicherlich werden unsere Antworten nicht immer den Ansichten aller Leser entsprechen. Dann bitte ich euch einfach, es mit Paulus zu halten, der in 1. Korinther 13 davon spricht, dass alle Erkenntnis bruchstückhaft ist. Wir alle, die hier Antworten schreiben, haben die Aussagen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses selbst zur Grundlage. Wir wissen jedoch, dass es nicht heilsentscheidende biblische Themen gibt, die von verschiedenen Menschen unterschiedlich verstanden und gesehen werden. Bitte denke doch daran, falls du über eine bestimmte Antwort "stolpern" solltest - unser Wunsch ist es, dass jeder durch die Herausforderung verschiedener Ansichten und Aspekte gesegent wird!
Teil 11
Frage: Bitte erklärt mir Ezekiel 18,32.
32 Ich habe doch keine Freude daran, daß der Gottlose sterben muss. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort. Kehrt um von euren falschen Wegen, damit ihr am Leben bleibt!
Pollys Antwort: Gott hat seinem Volk immer mehr als nur eine Warnung und mehr als nur eine Gelegenheit zur Umkehr, zum Gehorsam gegeben, ihre bösen Wege zu verlassen und zu Ihm zurückzukehren, damit alle ewiges Leben haben können. Das ist mit "Umkehr und am Leben bleiben" gemeint. Gott wollte immer und will es immer noch, dass alle Menschen gerettet werden (1. Timotheus 2,4), und gebietet Ehrfurcht vor dem Einen, der Seele und Leib in der Hölle zerstören kann (Matthäus 10,28). Wie Gott in Ezekiel 18,32 versichert, erfreut Er sich nicht am Tod der Gottlosen, sondern daran, wenn sie umkehren (Buße tun).
Frage: Wir haben die vier Evangelien mit Jesu Lehren gelesen. Seine Lehren decken sich mit den Situationen vieler Menschen. Mit allem, was Er lehrte, wandte Er sich da bloß an Seine Jünger (beispielsweise wie man betet oder als es ihnen nicht gelang, die Dämonen aus dem Kind auszutreiben)? Galt das ausschließlich den Zwölf, die Seine Jünger waren und den siebzig, die ausgesandt wurden? Aber was hat Jesus den Lehrern beigebracht?
Pollys Antwort: (Alle Versangaben stammen dem Matthäusevangelium).
Alles, was Jesus gelehrt hat, galt Seinen Jüngern. Deswegen wurden sie auserwählt zu gehen und alle Nationen zu Jüngern zu machen (Matthäus 28,18-20). Wir wissen nicht, ob immer nur diese 12 Jünger anwesend waren, wenn Jesus sprach, aber die Schrift macht die Berufung von Jüngern deutlich (4,18-22): auf dem Berg (Kapitel 5 bis 7); als sie den See überquerten (8,18.23-27; 9,1); die Jünger von Johannes (9,14-17); als Er die Zwölf benennt und ihnen Anweisungen gibt (10,1-42); in den Getreidefeldern, bis die Pharisäer auftauchen (12,1); beim Gang über das Wasser (14,22-33); Anweisung bei der Verteilung des Essens an die 4000 (15,32); beim Bekenntnis des Petrus' (16,13-20); als Jesus Seinen eigenen Tod ankündigt (16,21-28); bei der Verklärung auf dem Berg (17,1-13); der besessene Junge (17,19-23); wer ist der Größte (18,1-14)?; der Bruder, der gegen dich sündigt (18,15-20); nur Petrus (18,21-35); und noch einmal Petrus (19,23-30); Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (20,1-16); zweite Todesankündigung (20,17-19); nur die zehn (20,24-28); nur die zwei (21,1-6); der Feigenbaum (21,18-22); die nächsten zwei Kapitel (21 bis 23); als Jesus im Tempel zu der Menschenmenge und den Gelehrten über die Gesetze spricht; noch einmal die Jünger (24,1 bis 25,46); das Passahmahl (26,17-30); Gethsemane (26,36-46); der auferstandene Christus (28,16-20).
Frage: Welche Beispiele für perfekte Liebe stehen in der Bibel?
Pollys Antwort: Perfekte Liebe kann mit einem Wort beschrieben werden: Gott! (1. Johannes 4,8)! Wegen der großartigen Liebestat Gottes sollten sich die Gläubigen untereinander auch lieben, aber die meisten versagen darin (1. Johannes 4,10-11). Diejenigen, die durch Gottes Geist geboren wurden, sind fähig, Ihn zu lieben und die Gebote im Glauben einzuhalten. Auch hier versagen viele gelegentlich (1. Johannes 5,1-5), denn die Liebe ist eine wesentliche, Ihn beschreibende Charakteristik Gottes. Die Liebe, die der Gläubige zeigt, ist 'vollendet': es ist die vollendete Liebe Gottes, diejenige, die das Ziel erreicht hat, andere zu lieben, was uns in der Perfektion erst im Himmel möglich sein wird (1. Johannes 4,17-18). Gläubige zeigen Liebe die Gottes durch konkrete Taten im Dienst an anderen, indem sie Bedürfnisse erfüllen, so wie Jesus Gottes Liebe zeigte, indem Er Sein Leben für andere gab (1. Johannes 3,16-17, Galater 5,14, 1. Korinther 13, Römer 5,5, Galater 5,22, Römers 8,1-9).
WELTLICHE MENSCHLICHE BEZIEHUNGEN in der Bibel (die vielleicht perfekt erscheinen, jedoch nur menschlich und voller Fehler waren) sind unter anderem hier beschrieben: 1. Mose 29,18-20.22,2.44,20, Sprüche 13,24, 1. Samuel 18.1-4.20.17, 2. Samuel 1,26, Ruth 4,15.
Weil sich das menschliche Herz leicht von der Hingabe an Gott abwendet, wendet es sich ebenso leicht von der perfekten Liebe ab. Durch den Glauben und Gehorsam gegen Gott wird der Gläubige befähigt, durch den Heiligen Geist mit der Liebe Gottes (Agape) zu lieben.
Frage: In Sacharja 14,21 steht: "Alle, die zum Opfer kommen, nehmen die Töpfe und kochen in ihnen", (EÜ). Ich verstehe das dahingehend, dass wir hier über die Herrschaft des tausendjährigen Reiches reden. Wenn das so ist, wer opfert denn da und warum, wenn Christus doch das letzte Opfer war?
Pollys Antwort: Wir können die Herrschaft des tausenjährigen Reiches mit dem Mahl des Herrn, dem Abendmahl, an dem wir heutzutage teilhaben, vergleichen (1. Korinther 11,23-25). Jesus sagt, dass wir dies "in Erinnerung an Ihn tun sollen" . Das Opfer im Millenium dient nicht der Sühne, sondern es erkennt (in Erinnerung) an, dass der Sünder der Vergebung bedarf und die Vergebung, die Jesus am Kreuz anbot, annehmen muss. Die (langsam wieder bevölkerte) Erde wird dann voll von sterblichen, sündenbeladenen Menschen sein, mit der Chance, umzukehren und zu Christus zu kommen (die meisten sind noch nicht geboren, wenn mit der Wiederkunft Jesu das Millenium beginnt). Das Milleniumsopfer ist wie der Lobpreis der Leviten im Alten Testament; die Leveiten waren jedoch ausschließlich Juden (Heiden waren keine aktiven Teilnehmer), aber im Millennium wird die gesamte Bevölkerung den König anbeten (Sacharja 2,10-12.9,9, Jesaja 56,6-8). Die Sühne ist sichergestellt, aber ihr Nutzen muss im Millenium erst allmählich wiederhergestellt werden und ALLE werden die Wahrheit erkennen (1. Timotheus 2,4).
Frage: In Jesaja 44 wird über Rettung gesprochen. Ist eine Nation gemeint? Und was sagt Gott zu Cyrus?
Pollys Antwort: Gott redet durch Jesaja zu Israel und spricht mehr von Buße und Erweckung in Kapitel 44,3-5. Er will seinen Heiligen Geist über Israels Nachkommen ausgießen (32,15). Dies wird stattfinden, wenn das Volk im Glauben in das Land zurückgekehrt ist (Ezekiel 36,24-27, Joel 2,25-29) gleich nach dem zweiten Kommen des Messias, um das Millenium zu errichten. Wenn das tausendjährige Reich zur Rettung der Erde errichtet ist, dann wird eine große Ernte emporsprießen und die Menschen von überall werden den Herrn erkennen (Jesaja 44,3-5, Habakkuk 2,14).
Gott redet nicht mit Cyrus, sondern er kündigt mehr als 150 Jahre im Voraus an, dass ein Mann namens Cyrus die verbannten Juden befreien wird. Cyrus erlaubte den Verbannten, zurückzugehen und die Hauptstadt Jerusalem (45,13) und den Tempel wieder aufzubauen (2. Chronik 36,22-23, Esra 1,1-4). Cyrus erfreute sich einer besonderen Freundschaft mit Gott und wurde von Ihm geehrt, aber er war kein Gläubiger.
Frage: Warum hat König Josia die Asche der hölzernen Götzen über die Gräber gewöhnlicher Leute verstreut?
Pollys Antwort: Die 'Gräber der gewöhnlichen Leute' waren auf einem gewöhnlichen Friedhof in der Stadt; wahrscheinlich war es ein Ort, an dem die weniger Betuchten begraben wurden, im Gegensatz zu den 'Grabmälern', in denen die betuchten Leute ihre letze Ruhe fanden. Dem Grab selbst sollte keine größere Bedeutung beigemessen werden; der zeremoniellen Unreinheit allerdings schon, die man sich laut Gesetz bei der Berührung eines Grabes zuzog. Indem Josia die Asche hier vertreute, erklärte er sie für besonders unrein und niemand konnte sie berühren, ohne sich selbst zu verunreinigen. Lies weiter und du wirst herausfinden, dass Josia ebenfalls die Knochen der Toten dahin trug, wo die Götzen gestanden hatten (2. Könige 23,14-16). Indem er die Asche der Götzen mit der Asche der Toten vermengte und die Knochen der Toten mit dem Schutt der Orte, an denen die Götzen angebetet wurden, wurden die Leute daran gehindert, sich an beiden Orten zu beflecken. Tote Menschen und tote Götter (Götzen) hatten viel gemein, denn sie konnten weder sprechen noch antworten (Psalm 115,4-8) und gehörten zusammen.