Und der Friede Gottes,
der allen Verstand übersteigt,
wird eure Herzen und eure Gedanken
bewahren in Christus Jesus.
Philipper 4:7

Verzweiflung
Verzweiflung
V e r z w aaaaaii f l u n g!!

von Donna Thompson, Januar 2006
Übersetzung Birgit Barandica


Warst du schon einmal so verzweifelt, dass es nur so in dir hochkochte und du am liebsten drauflos geschlagen hättest? Oder du hättest laut losschreien können - nicht, um jemanden anzuschreien, sondern nur wegen der ganz aktuellen Situation? Ok, hier öffne ich noch einmal die tiefen, dunklen Aspekte in mir und verrate dir: ich hab das alles schon erlebt! Meistens ertappe ich mich dabei, wie ich auf das Lenkrad meines Wagens oder auf das Armaturenbrett einhämmere. Und ich habe herausgefunden, dass mich absolut niemand hört, wenn ich bei hochgedrehten Fenstern so laut ich irgend kann losschreie! Das nur als kurze Info zum abspeichern, wenn du das nächste Mal einen markerschütternden Schrei in dir aufwallen spürst! Klar, der Fahrer neben dir könnte denken, du seist ein bisschen plemplem, wenn er dein zur dunkelroten Grimasse verzerrtes Gesicht sieht, mit einem weit aufgerissenen Mund, ohne etwas zu hören - aber du wirst denjenigen aller Voraussicht nach nie wiedersehen - also: wen interessiert's?

Es gibt alle möglichen Dinge, die uns das Leben auferlegt, aber es sind eben diese kleinen Dinge, die sich aufzubauschen scheinen und uns zum ausflippen bringen. Zumindest trifft das auf mich zu - und ich bin sicher, wenn du ehrlich bist, dann hattest auch du solche Tage. In der letzten Zeit sind das für mich diese furchtbaren, luftdurchlässigen Kontaktlinsen, die ich tragen muss. Die machen mich vollkommen kirre und der Grund, warum ich das Lenkrad "bearbeite", ist meistens, weil sie genau dann verrückt spielen, wenn ich Auto fahre. Das ist wirklich kein guter Moment dafür und ich hab es so satt, mich immer damit abkämpfen zu müssen.

Dann ist da natürlich auch noch der Verkehr, mein Job, das Geld, der Verkehr, das Durcheinander, das mein Hund zuhause wieder einmal hinterlassen hat, der Verkehr, lange Schlangen und Leute mit einem bis obenhin gefüllten Einkaufswagen an der Schnellkasse, gerade dann, wenn man es eilig hat - ach und hab ich den Verkehr schon erwähnt? Tja, diese kleinen Verzweiflungen können sich wirklich wie ein Fluch im Leben auswirken und manchmal stürzen sie sich mit aller Macht auf uns - als seien sie unsere eigenen kleinen Tsunamis, sie drohen unseren Frieden und unser Wohlergehen zu überrollen.

Aber diese Verzweiflungen gehören genauso zu unserem Leben wie die Steuern - ups, das ist noch so ein Punkt, der in mir hochkocht...! Warum ist es so, dass sie unsere Energie so schnell abzapfen und uns zu wilden, xanthippemäßigen Ungeheuern machen, sodass wir auf alles, was sich in unserem Weg befindet, einhämmern und losbrüllen könnten? Es ist wohl meistens so, dass sie wie beim Tsunami ohne Vorwarnung kommen, immer dann, wenn wir sie am wenigsten erwarten. Dann explodieren wir beim nichtigsten Anlass und fragen uns: "Warum in aller Welt musste das jetzt wieder sein?!"



Vielleicht ist die Bitte um Gottes Hilfe zur Erkenntnis solcher Verzweiflungen ein guter Schutz gegen das Überfließen des Verzweiflungsgefäßes. Gott verheißt Seinen Kindern Frieden auf zweierlei Weise. Die Bibel spricht von einem "Frieden mit Gott" und einem "Frieden von Gott". In beiden Fällen bedeutet das Wort Frieden: "der beruhigte Zustand der Seele, in der Gewissheit ihrer Erlösung durch Christus, ohne vor Gott Angst zu haben, in der Zufriedenheit mit ihrem irdischen Anteil, egal, welcher Art er ist".

Der "Friede mit Gott" ist das, was wir bekommen, wenn wir Christus als unseren Erlöser annehmen. In Römer 5,1 steht: "Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus." Der Gedanke dahinter ist, dass wir uns nicht länger um unsere Beziehung zu Ihm zu sorgen müssen, sobald wir Gottes Kinder geworden sind. Wir können gewiss sein, dass das immerwährende Leben des Himmels wegen dem, was Christus für uns am Kreuz getan hat. So können wir ruhig und im Frieden darüber sein, dass unser ewiges Schicksal in SEINEN Händen liegt - Er hält uns fest, nicht wir Ihn.

Der "Friede von Gott" ist das, worauf wir uns berufen sollen, wenn wir uns mit dem Leben hier und jetzt und all dem befassen, was es uns auferlegt. In Philipper 4,6-9 lesen wir:

"Seid um nichts besorgt, sondern lasst in allem durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Frieden Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus. Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend, wenn es irgendein Lob (gibt), das erwägt! Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut, und der Gott des Friedens wird mit euch sein."

Hier haben wir eine Verheißung, die zwischen zwei Geboten steht. Zuerst ermahnt uns Paulus, "um nichts besorgt zu sein". Das griechische Wort für "besorgt" beinhaltet etwas von "mit Kümmernissen belastet sein in der Weise von Ablenkung." Das Wort "nichts" ist ein sehr krasses Wort und bezeichnet eine negative Ahnung von nein, nicht, nie, niemand. Um es in einen wörtlicheren Sinn zu bringen, sagt Paulus, wir sollen "nicht, niemals, unter keinen Umständen" bis zum Punkt der Ablenkung besorgt zu sein. Damit meint er jene Ablenkung, die uns veranlasst, unsere Augen nicht mehr auf unseren Herrn gerichten halten. Wenn das passiert, dann sinken wir ein, genauso wie Petrus einsank, als er seine Augen nicht mehr auf Jesus gerichtet hielt, als er auf dem Wasser ging!

Aber Paulus sagt uns auch, wie wir an diesen Frieden gelangen. Wenn wir dem Herrn all unsere Bitte und Anliegen bringen (wirklich alle, alles), dann ist die Verheißung, dass der Friede Gottes unsere Herzen und Gedanken bewahrt.

Aber halt - da ist noch etwas! Paulus sagt auch, dass wir unsere Anliegen vor Gott bringen sollen, aber wir sollen es mit Dank tun. Manchmal lesen wir über dieses Wort hinweg; ich denke jedoch, sie sind die wichtigsten Worte von allen. Wann hast du Gott das letzte mal gedankt, während du mitten in Verzweiflungen oder Problemen stecktest? Hast du Ihm jemals FÜR die Probleme gedankt? Wenn ich mit diesen nervigen Kontaktlinsen kämpfe, dann muss ich einfach innehalten und Gott dafür danken, dass ich sie überhaupt habe - denn ohne sie könnte ich gar nichts sehen. Es ist so einfach, sich auf das Negative zu konzentrieren, aber die beste Art, unsere Probleme in etwas Positives zu verändern, ist, Ihm für jede Situation zu danken.

Ich habe das schon oft getan und meine erste Reaktion, während ich es tue, ist, lauthals zu lachen. Wer kommt schon auf die Idee, Gott für etwas zu danken, dass solche Kopfschmerzen, Ärger und Verzweiflung verursacht! Aber halt mal und denk nach - das ist sicherlich keine Situation, die Gott entgangen wäre! Ich glaube, dass alles, was in unserem Leben passiert, zuerst durch die Hände und der Prüfung unseres himmlischen Vaters geht. So sollten wir Ihm für den Regen danken, die Wolken, den trostlosen Tagen genauso wie für die warmen, angenehmen Tage. Beide sind nötig und beide werden letztendlich zu unserem Guten sein, so wie es Römer 8,28 verheißt.

Wenn wir Ihm für unsere Probleme danken, dann wird dies auch Satans Pläne, uns von unserer Konzentration auf Gott und seinem Ziel abzulenken, zertreten. Du kannst sicher sein, dass die alte, grässliche Schlange zweifellos der Autor vieler Dinge ist, denen wir begegnen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass er uns nichts tun kann, was Gott nicht zulässt. Wir sind durch unseren himmlischen Vater geschützt und Er hat versprochen, uns nicht mehr zu geben, als wir tragen können (1. Korinther 10,13), wir können und sollen uns dessen gewiss sein. Gott schaut immer nach unserem Besten und Er hat immer die Kontrolle!

Das nächste Gebot, dass Paulus uns im Vers 8 gibt, ist, dass wir über alles nachdenken sollen, was wahr, ehrbar, gerecht, rein, liebenswert, wohllautend ist, und das, was exzellent und wert, gepriesen zu werden ist. Wer außer Jesus passt in diese Beschreibung! Erinnere dich, Paulus sagt in Vers 11, dass er "gelernt" hat, mit jeder Situation umgehen zu können. Beachte den Begriff "gelernt" - es war nichts Natürliches für ihn, genauso wenig, wie es für uns etwas Natürliches ist. Er musste es auf die harte Tour lernen, so wie wir. Aber wie gesagt, wenn wir das alles tun, so denken und Ihm danken, dann verspricht Gott uns SEINEN Frieden mitten in all unseren individuellen Tsunamis.

Wenn du also das nächste mal am Ende deiner Stange bist, dann halte dich fest, bete und danke dem Herrn für alles, was immer auch los ist und dann denke an gute Dinge! Schau, ob der Frieden Gottes nicht auf dich regnet, wie ein warmer, angenehmer Mantel. Du wirst in einem Gefühl eingehüllt sein, das du noch nie erfahren hast. Und ein weiteres Plus - wenn du Ihm wirklich dankst, dann bekommt Gott das Lob und den Kredit ein "guter" Gott und ein liebender Vater zu sein (und ernsthaft: ich glaube, Satan mag das ganz und gar nicht!). Er will immer nur das Beste für Seine Kinder! Vertrau darauf, wisse es, beanspruche es - und nächstes Mal, wenn du eine Emotion rauslassen musst, lass es schiere Freude und Begeisterung dafür sein, dass Er immer für dich da ist, klatsch in die Hände und rufe Halleluja! Das wird den Fahrer neben dir sicherlich total verwirren!


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