GEMEINSCHAFT
von Polly Gwinn, September 2007
Übersetzung Birgit Barandica Eichberger


Wahre Gemeinschaft sieht ähnlich wie auf diesem Bild aus: jung und alt harmonisch zusammen mit
Jesus in der Mitte. "jung" und "alt" haben hier in diesem Kontext für mich keinen Bezug zum
natürlichen Alter; diese Begriffe stehen hier nur für alle möglichen Lebenssituationen.
Es geht hier also nicht einfach bloß um eine "fröhlich beschwingte" Gemeinschaft (obwohl auch die
dazugehört), sondern es geht um eine innige Gemeinschaft, die so viel tiefer geht - weit über das
hinaus, was wir in diesem Leben kennen. Dieses Bild hier ist nur ein wunderschöner Abklatsch
dessen, wie wahre Gemeinschaft sein kann, bzw. von Gott her beabsichtigt wurde.
- Birgit


"Was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus." (1. Johannes 1,3). Der Apostel Johannes hatte eine persönliche Gemeinschaft mit Jesus. Er ging mit Ihm, redete und aß mit Ihm. Er hörte Ihn predigen, sah, wie Er die Kranken heilte, wie Er Menschenmassen zu essen gab und wie Er Stürme stillte. Johannes sah den leibhaftigen Christus! Er hörte Ihn sprechen! Er hat Ihn berührt! Er kannte Ihn! Diese Gemeinschaft, die Johannes mit Jesus hatte, war ein großartiges Privileg und er verfasste seine kleine, aber von Macht strotzende Schrift - bekannt als der 1. Johannesbrief, um eben jene Gemeinschaft auf uns auszuweiten. Gemeinschaft bedeutet nicht nur, mit Christus zusammen zu sein, sondern mit dem Vater durch Christus (Johannes 17,3) und mit anderen Christen. Gott sprach davon durch seinen Propheten Jeremia: "Grund zum Stolz hat nur, wer mich erkennt und begreift, dass ich der Herr bin." (Jeremia 9,24). Johannes konnte darauf stolz sein! Er kannte Gott und hatte in der Tat Gemeinschaft mit Ihm! Hier wird uns keine Nullachtfuffzehn-Bekanntschaft vorgeführt. In der Bibel werden Christen oft als Kinder oder Söhne Gottes beschrieben (Johannes 1,12), als Reben, deren Weinstock Christ ist (Johannes 15,1) und als Leib Christi, dessen Haupt Er ist (1. Korinther 12). Wir sind so tief mit Ihm verbunden, dass alles, was an Ihm wahr ist, sich auch auf uns als wahr ausdehnt. Wir sind durch Christus, für Christus und auf Christus hin errettet. Wir sind mit Christus gekreuzigt (Galater 2,19) und mit Ihm auferstanden (Kolosser. 2,12; 3,1). Wir wurden mit Christus lebendig gemacht (Kolosser 2,13), dürfen mit Ihm die Herrlichkeit teilen (Römer 8,17), sind Miterben (Römer 8,17) und werden eines Tages mit Ihm herrschen (Offenbarung 22,5). Wir sind so eng miteinander verbunden, dass wir mit Ihm einen Platz in der Himmelswelt haben (Epheser 2,6). Er hat uns vor der Erschaffung der Welt schon erwählt und wir wurden mit der Fülle der geistlichen Gaben gesegnet (Epheser 1,3-4).

Gott ist seit dem Fall Adams und Evas unermüdlich dabei, die Gemeinschaft zum Menschen wieder herzustellen. Durch Sünde sind wir von Gott getrennt, aber so, wie Er Adam und Eva in ihrem sündhaften Versteck nachgegangen ist, (1. Mose 3,8-9), so geht Er jedem Menschen nach, um mit ihm die göttliche Gemeinschaft wieder herzustellen. Johannes wollte die Gemeinschaft, die er mit Jesus gehabt hatte, mit anderen teilen, um seine Freude vollkommen zu machen (1. Johannes 1,3-4). Wir als Christen sollen dem Beispiel Johannes' folgen und unsere persönliche Gemeinschaft und Beziehung mit der Welt teilen. Und so, wie Gott Adam und Eva nachgegangen ist, sollen wir bemüht sein, den Sündern in der Welt nachzugehen und sie zum Licht zu führen (Apostelgeschichte 26,17b-18). Ein Gläubiger ist niemals damit zufrieden, die Gute Nachricht für sich allein zu behalten. Zu unserer Schande müssen wir gestehen, dass wir manchmal von anderen überrollt werden, die uns einen Vorwurf daraus machen, "zuviel von Gott zu reden". Manche bekommen einen falschen Eindruck und meinen, wir dürften kein hundertprozentiges Vertrauen in Gott haben, wenn wir uns ständig von Ihm aufbauen lassen und andere daran erinnern müssen, dass wir Gläubige sind. Es bedeutet nicht, dass Christen nicht zufrieden und fröhlich wären, sondern wir können einfach nicht den Drang unterdrücken, die Gemeinschaft, die wir mit Christus haben, auf andere auszudehnen. Es bedeutet einfach, dass wir es lieben, unsere Freude mit anderen zu teilen. Hast du schon einmal jemanden über seine persönlichen Erfahrungen mit Gott befragt und ihm gleichzeitig eingebläut zu sagen: "Das ist persönlich und ich möchte nicht darüber reden,"? Ich glaube kaum!

Gemeinschaft schließt eine erweiterte Familie im Himmel und auf der Erde mit ein (Epheser 3,14-15). Es gibt einen Hirten und wir zusammen sind die Schafe (Johannes 10,11, 14-16, 27-30). Gott hat uns in Seine Gemeinschaft berufen (1. Korinther 1,9) und wir gehören alle zur selben Herde, bzw. zum selben Leib (1. Korinther 12,12-27). Christen sind Partner, die an derselben Guten Nachricht teilhaben (1. Korinther 9,23), am selben Glauben (Philemon 6), am selben Heiligen Geist (2. Korinther 13,14, Philipper 2,1) in Trauer und Trost (Philipper 3,10, Offenbarung 1,9), genauso wie an der ewigen Herrlichkeit (1. Petrus 5,1). Wir sind Sein Volk, die Schafe der Herde Seiner Weide (Psalm 100,3). Mit Christus Gemeinschaft zu haben bedeutet, Gemeinschaft mit allen anderen zu haben, die zur selben Herde des Herrn gehören. Wir sollen mit dieser Gemeinschaft in Christus nicht bis zur Ewigkeit warten. Solange wir als Christen noch auf der Erde leben, sollen wir uns einander lieben (Johannes 15,12), uns gegenseitig ermahnen (Hebräer 3,13), die Lasten anderer mitragen (Epheser 4,2) und einander annehmen (Römer 15,7).

"Über die Liebe zu den Brüdern und Schwestern brauchen wir euch nichts zu schreiben. Gott selbst hat es euch ins Herz gegeben, einander zu lieben", (1. Thessalonicher 4,9). Diese Liebe, die uns allen gemein ist, ist so hoch angesehen, dass wir intuitiv ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit und der gegenseitigen Verantwortung haben. Für einige ist Gemeinschaft etwas Natürliches und fällt ihnen leicht, während sie für andere eher Stress bedeutet. Wenn du dich nicht nur von Seiner Nähe zurückziehst, sondern ebenso von dem Trost, den die christliche Einheit reichlich gibt, dann lass Gott mit dir und an dir wirken und lass unsere Freude vollkommen werden!

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