Verständnis für Gottes Frust
Polly Gwinn, Lektion 264, 20. Juli 2008
Übersetzung Birgit Barandica E.


All denjenigen, die sich fragen, warum Gott in der Bibel immer so frustriert über Sein Volk war, möchte ich gern eine Frage stellen: Hast du schon einmal in deiner Gemeinde im Ferien-Bibelcamp mitgemacht oder in der Vor- oder Ganztagsschule gearbeitet? Falls ja, dann wirst du sicherlich Gottes Probleme und Sorgen nachvollziehen können! Ich habe nur ein paarmal in einem Feriencamp der Sonntagsschule mitgemacht und meistens die Aufgabe bekommen, die Vier- bis Sechsjährigen "zu unterrichten". Gewöhnlich kommen sie halb verhungert bei dir
an und du beeilst dich, ihnen schnell etwas zu geben, bevor sie umkippen! Du putzt ihre kleinen Gesichter, wäschst ihnen die schmutzigen Händchen and merkst auf einmal, wie du dich dafür entschuldigst, dass du nicht ihre Lieblingskekse da hast! Du hast das Bastelmaterial schon vor Anfang der Stunde auf den Tischen ausgelegt und jetzt führst du die Kleinen an ihre Plätze, damit sie etwas Tolles für den Elternbesuchstag basteln können. Liebevoll und geduldig zeigst du ihnen die “Vorgabe” und dann erklärst du ihnen, wie sie ein einfaches Kreuz aus Lollistielen und Klebstoff herstellen können. Dich wegzudrehen ist gefährlich, denn wenn du wieder nach vorne schaust, hat Susie plötzlich entschieden, ihre klebstoffbeschmierte Hand auf die Tischplatte zu drücken, der kleine Fred hat die Lollistiele in seine Nase gesteckt und versucht, wie ein Walross auszusehen. Zwei andere Jungs tragen mit den Stielen ein Duell aus und wieder andere rennen eher lustlos im Raum umher. Jemand schreit nach seiner Mami, ein anderes Kind hat nasse Hosen und noch eines ist komplett verschwunden. Natürlich lässt du jetzt die “99” Schäfchen allein und suchst nach dem Verlorenen und findest ihn schließlich in der Küche auf dem Abendmahlsbrot kauend. Du steuerst ihn sanft ins “Spielzimmer” zurück und siehst, dass die meisten anderen ihre Kreuzchen inzwischen fertig haben. Sie kleben hübsch geordnet an der Wand, am Boden und auf dem Rücken einiger, die von den “kleinen Rackern” zu Opfern erkoren wurden. Ein komplettes Chaos, das in totalem Frust endet!

Am Anfang schuf Gott eine makellose, spektakuläre Welt mit all den Tieren, Kreaturen des Wassers und den Vögeln der Lüfte. Er schuf den atemberaubenden, majästetischen Himmel über der Erde, der die Sterne und Planeten beheimatet. Dann machte Gott den Menschen, der über alle Kreaturen auf der Erde herrschen sollte. Er war zufrieden mit allem, was Er erschaffen hatte und ich denke mal, Er lächelte, als Er sah, dass es gut war. Ich denke aber auch, dass dies das letzte Mal war, dass Gott im ganzen Alten Testament gelächelt hat! Kaum hatte Er Mann und Frau erschaffen, kam der Teufel mit seinen Täuschungen, indem er Lügen streute. Adam und Eva mussten den Garten Eden verlassen, es gab Mord unter den ersten Brüdern, die Töchter der Menschen heirateten gefallene Engel, was in Gottes Augen abscheulich war. Es ist der Teufel, der Chaos und Bosheit anrichtete und er hat, was das anbelangt, im 1. Buch Mose sein Bestes gegeben. Gott trauerte darüber, dass Er den Menschen erschaffen hatte und ließ durch eine Flut alles, was Er gemacht hatte, zerstören - außer Noah, seiner Familie und “zwei von allem”. Er brachte Noah im Alter von 600 Jahren dazu, eine Arche zu bauen, die das beherben sollte, was Er zu retten beabsichtigte und so trieben sie dann bis Noahs erstem Tag seines 601. Lebensjahres auf dem Wasser. Noah, tadellos und gerecht in Gottes Augen, betrat eine saubere Erde, pflanzte einen Weinstock, trank von jenen Wein und fiel betrunken in sein Zelt! Wieder einmal war die Erde beschmutzt!

Gott rief Abram aus seinem Land heraus; der nimmt seinen Neffen Lot mit, der sich später in der Nähe von Sodom niederlässt. Der Herr gibt Abram das Land Kanaan und verspricht ihm soviele Nachkommen, wie es Sand gibt. Alles scheint wieder gut zu gehen, aber der Teufel ruht nicht. Sarai glaubt Gott nicht und nimmt Abrams Erbe in die eigene Hand. Gott stellt die Dinge für den Menschen wieder einmal her, macht Abram zu Abraham und Sarai zu Sarah und versichert ihnen, dass sie in einem Jahr einen Sohn haben würden - was Sarah zum Lachen bringt! Tja, es war falsch, über Gott zu lachen, denn Sarah bekam in der Tat ein Kind, als sie schon über 90 Jahre alt war! Dann musste Abraham Lot und dessen Familie aus Sodom retten, als Gott entschieden hatte, die Stadt wegen ihrer Boshaftigkeit mit Schwefelfeuer zu zerstören. Lots Frau war ungehorsam und schaute zurück, was sie zur Salzsäule erstarren ließ. Lots Töchter waren boshaft und unmoralisch; Gott prüfte Abraham, indem Er ihm sagte, er solle Isaak opfern; Isaak blieb am Leben; Sarah starb; Isaak heiratete; Abraham starb und dann begann die Geschichte von zwei weiteren kämpfenden Söhnen: Jakob und Esau. Jakob kämpft mit Gott; Joseph wird von seinen Brüdern in die Sklaverei verkauft; Gott tötet die bösen Söhne Judas; Potiphars Frau versuchte Joseph zu verführen. Später gab es im Land eine Hungersnot und Joseph starb, nachdem er dem Volk versichert hatte, dass Gott kommen würde, um sie aus dem Land der Ägypter zu befreien; sie sollten dann seine Gebeine mitnehmen. All dies und mehr ist im ersten Buch der Bibel beschrieben: 1. Mose, oder die Genesis. Genau wie so ein Raum voller Vier- bis Sechsjähriger, können diese Leute einfach keine Anweisungen befolgen, ständig missachten sie Gott, wandern grundlos ab und kämpfen gegen Ihn an. Hast du jetzt ein wenig mehr Verständnis und Sympathie für Gott?

Ich bin mit Jesus zufrieden, aber während ich über Golgatha nachdenke, stellt sich mir die Frage: ist mein Herr auch mit mir zufrieden? Dies ist eine Frage, die wir uns täglich stellen sollten. Wir sollten erkennen lernen, was Gott nicht gefällt. Wie der Apostel Paulus sollten wir immer nach Perfektion streben, Werde nicht nachlässig darin, Gutes zu tun (Hebräer 10,36). Der Herr regiert, lass die Erde sich daran erfreuen (Psalms 97,1). Gesegnet ist derjenige, der das Wort Gottes hört und es befolgt (Lukas 11,28) “Meine lieben Brüder und Schwestern, bleibt fest und unerschütterlich in eurem Glauben! Setzt euch mit aller Kraft für den Herrn ein, denn ihr wisst: Nichts ist vergeblich, was ihr für ihn tut.” (1. Korinther 15,58). Befolge Gottes Anweisungen und du wirst vom Vater gesegnet sein und das Erbe antreten, das im Reich Gottes seit der Schöpfung dieser Welt für dich vorbereitet ist (Matthäus 25,34)!

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