Birgit Barandica, 21.11.2006

Oftmals ist es gar nicht einfach, mit dem Schmerz umzugehen, der durch Kritik oder Kritiker verursacht wurde. Wenn es sich dabei nicht um konstruktive Kritik handelt, kann es uns regelrecht bitter machen. Ich weiß, wovon ich hier rede und ich gehe davon aus, dass viele Leser es auch wissen. Natürlich ist es schmerzhaft, wenn man für etwas kritisiert wird, das aus dem tiefsten Innern, der tiefsten Überzeugung kommt.

Allerdings ist eine Reaktion aus eben diesem Schmerz heraus auch nicht der beste Ratgeber. So sollten wir vielleicht einmal innehalten und uns Gedanken darüber machen, was Gott dazu sagt. Sicherlich ist die wichtigste Quelle Sein Wort, die Bibel. Aber Gott spricht oft auch durch andere Menschen, wie wir wissen. Vorhin habe ich einen interessanten Artikel gefunden, der genau dieses Thema behandelt. Er wurde von John Mason geschrieben, einem bekannten und gesalbten Pastor und Autor mehrerer Bücher. Er sagte einmal: "In jeden Menschen wurde der Wunsch hineingelegt, anders und unterschiedlich zu sein, ... ein Original eben. Man möchte nicht einfach nur eben so über die Runden kommen, nicht wahr? Egal, wo du dich gerade in deinem Leben befindest, oder was du erreicht oder auch nicht erreicht hast, möchte ich dich damit ermutigen, dass Gott ein einzigartiges Geschenk und einen einzigartigen Ruf für DICH hat - mit der Absicht, dass nur DU damit etwas erreichen kannst!"

Hier also der Artikel:

Nur Fruchttragende Bäume werden
mit Steinen beworfen

von John Mason

John Mason
Schwungvolle Menschen teilen alle dieses Merkmal: sie ziehen Kritik an. Wie man auf diese Kritik reagiert, bestimmt wieviel Schwung man tatsächlich besitzt. Im Time-Magazin las ich kürzlich einen Artikel über Billy Graham und war erstaunt, wieviel Kritik von so vielen seiner Pastoren-Kollegen darin zu finden war. Das erinnerte mich an diese Tatsache: alle großen Menschen bekommen große Kritik! Lerne also, im Umgang mit deinen Zielen und Leistungen unsachgemäße Kritik zu akzeptieren und sogar zu erwarten!

Konstruktive Kritik von demjenigen, der das Beste für dich will, kann nützlich sein. Aber du musst nicht auf die Kritik desjenigen reagieren, der nicht das Beste für dich im Sinn hat. Gib dem Kritiker nichts von deiner Zeit; investiere sie lieber mit einem Freund. Mir gefällt, was der englische Historiker Edward Gibbon einmal sagte: "Ich begehe nicht den Fehler mit Leuten zu diskutieren, für deren Meinung ich keinen Respekt aufbringen kann."

Es ist tausendfach einfacher zu kritisieren als kreativ zu sein. Deshalb sind Kritker meist auch keine Problemlöser. "Jeder Depp kann kritisieren, verdammen und sich beschweren," (Dale Carnegie, Schriftsteller und Persönlichkeitstrainer). Mein Gefühl sagt mir, dass derjenige, der behauptet, etwas könne nicht getan werden, denjenigen, der es trotzdem tut, nicht darin unterbrechen darf. Denke daran: wenn man von hinten geschubst wird, fällt man nach vorn...

Kritiker scheinen die Antworten zu kennen, ohne die Fragen vorher tief genug untersucht zu haben. Der Kritiker ist überzeugt, dass der Sinn des Sonnenscheins darin liegt, Schatten zu werfen. Er glaubt nichts, möchte aber, dass du ihm glaubst. Wie ein Zyniker kennt er "den Preis aller Dinge und den Wert vom Nichts" (Oscar Wilde). Verschwende keine Zeit an deinen Kritikern, denn du schuldest ihnen nichts.

Setze jedoch niemanden herab - sei großherzig; werde nicht selbst zum Kritiker. "Wir dürfen nicht unsere missstimmige Gemütsverfassung anderen auferlegen und sie ihres Sonnenscheins berauben; genausowenig, wie wir das Recht haben, in deren Häuser einzubrechen und das Silber zu stehlen", (Julia Seton, Schriftstellerin). Denke daran: wenn man andere kritisiert, ist es wie Überstunden zu machen, ohne dafür entlohnt zu werden.

Bewirf niemanden mit Schmutz. Denn wenn du das tust, triffst du vielleicht dein Ziel, aber du hast dir schmutzige Hände eingehandelt. Sei keine Wolke, nur weil du kein Stern geworden bist. Investiere soviel Zeit darin, dich selbst zu verändern, dass du keine Zeit mehr hast, andere zu kritisieren (Bekenntnis eines Optimisten). Verbringe deine Zeit und Energie lieber damit, etwas zu erschaffen, anstatt zu kritisieren.

Quelle: Know Your Limits - Then Ignore Them by John Mason ("Erkenne deine Grenzen - dann ignoriere sie", von John Mason)
Auszuggenehmigung erteilt von Insight Publishing Group

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