Zur Familienpolitik der Bundesregierung:
"Christen, gründet Kindertagesstätten!"

von Andreas Dippel, Christliches Medienmagazin pro, 13.04.2007



Mit der "Christlichen Kita Woltersdorf" haben Christen gezeigt, was möglich ist: Die Gründung einer Kindertagesstätte, in der Kindern nicht alleine betreut, sondern auch werteorientiert erzogen werden. (Foto: www.christliche-kita.de)

"Die finanziellen Mittel, die in den nächsten Jahren zum Aufbau zusätzlicher Kinderbetreuung bereitgestellt werden, können Christen für die Gründung neuer Kitas nutzen", meint Professor Dr. Wolfgang Stock, Politikberater und erfahrener Journalist. (Foto: pro)

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen will bis zum Jahr 2013 die Zahl der Kinderbetreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren verdreifachen. Etwa zehn Milliarden Euro sollen dafür investiert werden. Der Politikberater und langjährige Journalist Wolfgang Stock sieht darin eine große Chance für Christen: indem sie selbst Kindertagesstätten mit klarem christlichem Bezug gründen.

Bei aller berechtigen Kritik an den Plänen der Großen Koalition sollten Christen dennoch die Chancen erkennen, die durch den Beschluss zum Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder geboten würden. "Die schwarz-rote Koalition in Berlin hat die Familienpolitik entdeckt. Alle wollen plötzlich mehr Kinder, beklagen fehlende Plätze in Kindertagesstätten und sprechen von 'Wahlfreiheit' für Mütter", sagte Wolfgang Stock am Freitag vor Teilnehmern des Gemeindeferien-Festivals "Spring", das bis Samstag in Ruhpolding stattfindet.

Kritik ist berechtigt - aber auch Handeln wichtig
Wer vor dem Hintergrund der aktuellen Politik jedoch tiefer nachdenke, wisse: "Es geht der Politik weniger um die Wahlfreiheit von jungen Frauen, sondern in erster Linie um die große Sorge der Wirtschaft vor dem großen Fachkräftemangel, der angesichts unserer schrumpfenden Bevölkerung ernsthaft schon in wenigen Jahren droht. Da kommt es darauf an, dass jede gut ausgebildete Frau dem Arbeitsmarkt schnell wieder zur Verfügung steht. Mit dieser ganz ehrlichen Begründung ist auch das neue Elterngeld im Gesetzentwurf begründet worden." Wäre es anders, so müssten die Verantwortlichen "vom neugeborenen Kind und seinen Bedürfnissen her argumentieren".

Christen sollten jedoch bei dieser angebrachten Kritik nicht stehenbleiben. "Wir sind herausgefordert, als Christen unsere Stimme zu erheben – aber auch, aus dem vom Staat Gegebenen das Beste zu machen", sagte Stock. Trotz umstrittener Grundprämissen lasse sich die neue Familienpolitik von Christen klug nutzen.

So können Christen eine Kindertagesstätte gründen
Wolfgang Stock, der selbst 1997 an der Gründung einer christlichen Kindertagesstätte (Kita) in Woltersdorf in Brandenburg beteiligt war und sich bis heute in der Einrichtung engagiert, ermutigte die Christen, die von der Politik angekündigten Finanzmittel "in einen Segen zu verwandeln". Christen sollten "das staatliche Geld, das mit einer beinahe 100-prozentigen Finanzierungsquote ausgeschüttet werden wird, in neuzugründenden christlichen Kindertagesstätten mit christlichen Erzieherinnen und Erziehern gemäß dem Grundgesetz so verwenden, wie es einer christlichen Pädagogik entspricht."

Mit der "Christlichen Kita Woltersdorf", die seit nunmehr fast zehn Jahren Betreuungsplätze für Kinder vom zweiten bis zum zehnten Lebensjahr anbietet, sei dieses Ziel auf Länderebene bereits umgesetzt worden. In Brandenburg zahlt und garantiert das Land einen Betreuungsplatz vom 3. bis zum 10. Geburtstag, bei Berufstätigkeit sogar ab der Geburt. Die "Christliche Kita Woltersdorf" wurde von einer Elterninitiative gegründet und startete 1998 mit 30 Kindern.

"Entgegen allen Erwartungen erleben wir eine derart starke Nachfrage, so dass sie im Sommer auf 150 Kinder sowie 50 Mitarbeiter und Helfer angewachsen sein wird - und trotzdem weiterhin eine Warteliste für führt", so Wolfgang Stock. Im Jahr 2002 wurde die Kindertagesstätte als erste Kita in Brandenburg qualitäts-prämiert als eine der ersten Kitas in Deutschland zertifiziert. Neben der Bildung und Erziehung der Kinder stehe das Stark-machen der Eltern für ihre Erzieherrolle durch Elternkurse und Vermittlung von Tagesmüttern ebenso im Fokus wie gemeinsame Gottesdienste und das Erzählen von Jesus Christus.

Weil Kinder mehr brauchen als nur Betreuung
"Auch wenn wir mit dem wirtschaftlich orientierten Kurs der aktuellen familienpolitischen Diskussion nicht übereinstimmen, weil engagierte Christen zunächst immer nach dem Wohl des Kindes fragen sollten, so könnten wir die finanziellen Mittel, die in den nächsten Jahren zum Aufbau zusätzlicher Kinderbetreuung bereitgestellt werden, im christlichen Sinne nutzen: Für eine auf dem christlichen Menschenbild gegründete, am Kindeswohl orientierte Arbeit. Für einen Dienst am Kind, der mehr ist als nur Betreuung, sondern auch Erziehung und Bildung - und der die Balance versucht, die Familie gleichzeitig zu entlasten und zu stärken."


Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der "Christlichen Kita Woltersdorf": www.Christliche-Kita.de. Detaillierte Informationen über die Gründung einer Kindertagesstätte sind dort ebenfalls abrufbar: http://www.christliche-kita.de/index.php?content=KitaGruenden

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