Psalm 73 -
reflektiert in der ersten Person
von Polly Gwinn, Lektion 213, Juli 2007
Übersetzung Birgit Barandica Eichberger


Asaph, der von König David ernannte Chefmusiker, wusste, wie man Gott lobt und preist. Jedoch in diesem Psalm grübelt er über ein seit Gedenken existierendes Problem im Kopf der Gerechten:

Auch ich grüble über dieses Problem, warum boshafte Leute vorankommen im Leben und die Gerechten leiden. Wieso bekommen diejenigen, die sich nie in den Versammlungen der Gläubigen (Hebräer 10,24) einfinden, keine Konsequenzen zu spüren und scheinen schamlos ein sorgloses Leben zu führen. Tag für Tag und Strapazen auf Strapazen wird mein Leben mehr aufgerieben und von mehr Schuld beladen, als das derjenigen, die Gott nicht dienen, und ich beneide ihren Erfolg. Sie sagen Gott: “Lass uns alein! Wir wollen deine Wege nicht kennen" (Hiob 21,14)! Und es scheint, als täte Er genau das, während die boshaften hocherhobenen Hauptes voller Stolz und gleichgültigen Herzen herumziehen in einem unendlichen Wohlbefinden. Ihre Reichtum vermehrt sich, während immer weniger wird. Ich fühle mich zu ihnen und deren sorglosen Wegen hingezogen. Es ist mir, als sei alles umsonst - mein Herz reinzuhalten und jeden Tag den Fußspuren Jesu zu folgen; aber ich wage nicht, laut über diese Dinge zu reden, damit andere um mich nicht ins Stolpern geraten (1. Korinther 8,9). Zu sehen, wie diejenigen, die sich gegen Gott richten, einen Segen nach dem anderen einstreichen, während Segnungen in meinem Leben und dem derer, die Gott vertrauen, bei Weitem deren unterliegen, lässt mich manchmal wundern, ob mein Glaube nicht so schwach ist, dass Gott mich vergessen hat. Werde ich jemals die Güte Gottes im Land der Lebenden erleben (Psalm 27,13)?

Mir ist aufgefallen, dass die Boshaften bei Weitem nicht so häufig Krankheiten erleiden. Sie reden verächtlich, hämisch und arrogant, ganz so, als gehörte die Welt ihnen. Sie haben ein Selbstbewusstsein, als ob Gott ihre Sünde nicht kennte. Manchmal verwirrt mich der Wert meiner Erlösung: Ich bin durch das Blut reingewaschen, aber seit ich mich dem Herrn anvertraut habe, werde ich geplagt und kasteit, wie viele andere Gläubige vor mir. Und wie sie, bin ich verwundert. Durch die ganze Schrift hindurch lese ich, dass Gott gut zu Seinen Kindern ist, aber was mich angeht - ich stehe am Rande eines tiefen Falls. Gott scheint zu mir, Seinem Kind, nicht gut zu sein. Wenn ich mein Leben mit dem Leben derer vergleiche, die in der Welt leben, so sieht deren Leben besser aus, was mich wünschen lässt, mein Leben wäre wie ihres, damit ich vorankommen kann. Die Boshaften scheinen keine Furcht vor dem Tod zu haben und viele von ihnen sterben ohne großes Leid. Sie erklimmen die Erfolgsleiter und treten dabei auf andere, während sie zum Gipfel materiellen Reichtums und weltlicher Zufriedenheit stürmen. Sie haben mehr, als sie benötigen oder erwartet hatten, während mein Bedarf ungedeckt bleibt und die boshaften Erfolgreichen lachen über meine Armut. Das fügt meinem Neid Ärger zu, was mich gefühllos und dumm macht, so wie ein dummes Tier vor dem Herrn.

Ah! Ich habe wie ein Narr geredet und mich komplett geirrt (1. Samuel 26,21b), und ein klappernder Dummkopf fällt in den Ruin (Sprüche 10,10). Aus meinem Mund kommt beides: Lob und Fluch (Jakobus 3,9-12) und ich bin dem Teufel gefährlich nah gekommen, ihm einen Fußbrei zu überlassen (Epheser 4,27). So wie Hiob habe ich über dinge geredet, von denen ich nichts verstehe (Hiob 42,3), und jetzt bitte ich Gott: "teach me and I will be quiet; show me where I have been wrong" (Hiob 6,24). Ich habe angenommen, dass Gott zu den Gerechten gut sei und die Boshaten bestraft, aber habe vergessen, dass Gott die Sonne über den Bösen und den Guten aufgehen und es über den Gerechten und den Ungerechten regnen lässt (Matthäus 5,45). Ich habe durch meine Zweifel die Tatsachen der Schrift verdunkelt; die unerretteten Bösen werden ihre Ruin erleben (Offenbarung 20,15). Der Grund, warum sie keine Angst vor dem physischen Tod haben, ist, weil sie das kommende Gericht nicht erkennen, denn sie haben ihre herzen verhärtet (Hebräer 3,15, Römer 2,5).

Anstelle von Neid und Eifersucht sollte ich den Boshaften gegenüber Ärger zeigen, denn sie verunglimpfen meinen Herrn und Retter (1. Timotheus 1,20)! Hätte ich meinen Verstand auf den Herrn gerichtet gelassen, dann wäre mein Herz nicht bitter geworden und meine Augen hätten sich nicht vom Weg der Gerechten abgewandt. Ich weiß, dass Gott immer bei mir ist und mich mit Ehren empfangen wird, nachdem Er das geschüttz hat, was ich Ihm für jenen Tag (2. Timotheus 1,12). Er ist eine portion und meine Kraft (1. Thessalonicher 3,13) und ich bin nicht aus recovery herausgefallen (Römer 11,11)! Bring mich in dein Haus, Vater, damit ich einen Blick auf den ewigen Reichtum werfen kann, den du für mich bereit hältst (Offenabrung 22,1-6). Erlaube mir einen Blick auf dein Gesicht, damit ich nicht vergesse, wie gut du immer zu mir bist, in Krankheit und Gesundheit; in guten und in schlechten Zeiten; du hältst mich in sicherheit, damit ich eine ausgewogene Perspektive in Bezug auf Materielles und die Ungläubigen habe. Ich werde auf den Herrn warten (Psalm 27,14), in dem Wissen, dass "kein Auge je gesehen hat und kein Ohr je gehört hat, no mind has conceived was Gott für die bereitet hat, die for those who love Him" (1. Korinther 2,9). Wie Asaph konnte ich das letztendliche Schicksal der Gerechten und Boshaften nicht ganz verstehen, bis ich Sein Heiligtum betrat. Gott gibt jedem Menschen gemäß dessen, was er getan hat. Was mich betrifft, ich werde nach dem Guten streben, nach Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit und meine Augen und Gedanken auf meine ewigew Heim gerichtet halten (Römer 2,7).


Counter
wegedeslebens.info