Purim:
Dank für Errettung des jüdischen Volkes

Birgit Barandica, März 2008
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Das ist die Bedeutung des Namens
Jeschua (Jesus): Errettung!!


Dies ist keines der sieben Feste, die Gott in 3. Mose 23 vorgegeben hat und dennoch ist Purim biblisch. Es bezieht sich auf das Buch Esther und ist das Fest, das an die Errettung des jüdischen Volkes vor der drohenden Vernichtung im persischen Exil (598-539 v.Chr.) erinnert. Man feiert am 14. und 15. des jüdischen Monats Adar (Februar/März im gregorianischen Kalender). Wenn es ein Schaltjahr im jüdischen Kalender ist, wird ein Zusatzmonat, Adar II, eingefügt, in dem das Fest dann stattfindet. Am Vortag der Feier, dem 13. Adar, fasten viele Juden, um an das große Fasten von Königin Esther zu erinnern.

Ich gebe hier kurz die wichtigsten Teile aus dem Buch Esther wieder, denn irgendwie erinnert das Ganze an heutige Zustände...

Esther ist der persische Name der Jüdin Hadassa. Sie war die wunderschöne Pflegetochter ihres Onkels Mordechai, der sie aufgezogen hatte, weil sie eine Waise war. Jahre später hatte König Ahasveros (man nimmt an, dass es sich um Xerxes handelt) sie geheiratet. Auf Anraten ihres Onkels erzählte sie ihm zunächst jedoch nicht, welchem Volk sie angehörte.

Irgendwann wurde der Amalekiter Haman höchster Regierungsbeamter. Die kriegerischen Amalekiter waren Nachfahren Esaus, des Bruders von Jakob; oft bekämpften sie Israel. Haman war ein erbitterter Feind der Juden; er war

durchtrieben, boshaft, selbstsüchtig. Jeder musste sich vor ihm auf den Boden werfen, wenn er vorbeiging. Mordechai weigerte sich jedoch, das zu tun und wurde prompt von den anderen Hofbeamten verpfiffen.

Als Haman hörte, dass Mordechai nicht nur aufsässig, sondern auch noch Jude war, wollte er sich in seinem Zorn nicht bloß an Mordechai allein rächen, sondern gleich an allen Juden im ganzen Reich. Das Perserreich war damals riesig groß und bestand aus 127 Provinzen - es reichte von Indien im Osten bis Äthiopien im Süden. Hier sah Haman nun seine Chance gekommen, die Juden als gesamtes Volk auszurotten...

Kennen wir das nicht irgendwie aus unserer eigenen Vergangenheit? Ein Mann namens Hitler wollte das jüdische Volk ebenfalls ausrotten... Doch wer die Juden antastet, tastet Seinen Augapfel an, sagt der Prophet über Gott in Sacharja 2,12! So etwas kann nicht gutgehen! Und selbst heutzutage versuchen wieder einige, Israel und die Juden von der Landkarte zu vertilgen... und wieder einmal sind es Nachfahren der Amalekiter... sogar wieder Perser!!!

Haman warf ein sogenanntes Pur, ein Los (Purim ist der Plural), um herauszufinden, wann der beste Zeitpunkt wäre, die Juden zu vernichten. Es fiel auf den 13. Adar. Mit einem Trick brachte er den König dazu, seinen Plan abzusegnen und ihm in der Ausführung freie Hand zu lassen. So erließ Haman ein Edikt und ließ es per Brief an sämtliche Fürsten und Statthalter der 127 Provinzen verschicken, in dem er befahl, alle Juden am 13. Adar gleichzeitig umzubringen.

Doch erfuhren die Juden überall davon und waren in heller Aufregung. Mordechai eilte zum Palast, um seine Nichte, die Königin, um Hilfe zu bitten: "Wer weiß, ob du nicht gerade für eine Zeit wie diese zur Königin erhoben worden bist." (Esther 4,14).

Da nach damaliger Hofetiquette noch nicht einmal die Ehefrau unangemeldet beim König erscheinen durfte, entschied Esther sich zunächst zu einem dreitägigen Fasten. Alle Juden in Schuschan (Susa), der Hauptstadt des persischen Reiches, sollten mit ihr fasten, um ihrem Gebet Nachdruck zu verleihen. Ihr Entschluss, ihrem Volk zu helfen, war so groß, dass sie sagte: "Ich werde mit meinen Dienerinnen ebenfalls fasten. Dann will ich zum König gehen, obwohl ich damit gegen das Gesetz verstoße. Wenn ich umkomme, dann komme ich eben um!" (Esther 4,16).

Der Ausspruch "Wenn ich umkomme, dann komme ich eben um!" bewies Esthers Entschlossenheit und machte sie so berühmt unter ihrem Volk, dass ihr Andenken bis heute dafür geehrt wird!

Danach konnte sie sich tatsächlich Gehör bei ihrem Ehemann, dem König, verschaffen. Diplomatisch bereitete sie zuerst eine entspannte Atmosphäre und lud den Känig zusammen mit Haman zu einem festlichen Mahl ein, wo sie ihm ihren Wunsch mitteilen wollte. Doch sagte sie bei diesem Mahl noch nichts, sondern lud zu einem zweiten Essen ein. Da erst eröffnete sie ihm: "Wenn es dir gefällt, mein König, dann gewähre mir eine Bitte: Rette mir und meinem Volk das Leben! Man hat sich gegen mich und mein Volk verschworen und will uns ausrotten. Niemand von uns soll am Leben bleiben! Hätte man uns nur als Sklaven und Sklavinnen verkauft, so hätte ich geschwiegen. Dies wäre es nicht wert gewesen, den König damit zu behelligen" (Esther 7,3-4).

Der König war entsetzt und wollte wissen, wer dafür verantwortlich war. Sie zeigte auf Haman, der daraufhin an dem Galgen aufgehängt wurde, den er eigentlich für Mordechai hatte aufstellen lassen... Die Juden durften - wieder per Edikt - gegen ihre Feinde kämpfen und wurden auf diese Weise gerettet!

Im vorletzten Kapitel des Buches Esther lesen wir, wie Mordechai, der inzwischen zum zweitmächtigsten Mann im Reich befördert worden war, das Purimfest einführte:

 "Mordechai schrieb auf, was damals geschehen war, und schickte einen Brief an alle Juden bis in die entferntesten Provinzen des persischen Reiches. Darin bestimmte er, dass sie Jahr für Jahr den 14. und 15. Tag des 12. Monats, des Monats Adar, feiern sollten. Denn an diesen Tagen hatten sie sich von ihren Feinden befreit, ihr Leid hatte sich in Freude verwandelt und ihre Trauer in Jubel. Am 14. und 15. Tag des Monats sollten sich die Juden zu festlichen Mahlzeiten treffen, sich gegenseitig beschenken und auch die Armen dabei nicht vergessen. So wie Mordechai es angeordnet hatte, wurden die beiden Feiertage bei den Juden zum festen Brauch" (Esther 9,20-23) - ein Brauch, der sich bis heute großer Beliebtheit erfreut!


Magillah-Lesen
Wenn am Abend (laut jüdischem Kalender beginnen die Tage ja nach Sonnenuntergang) nach dem Fasten, also am 14. Adar, das Purimfest beginnt, wird ausgelassen gefeiert! Das ganze Buch Esther (Magillah) wird gelesen und mit viel Lärm begleitet: jedesmal, wenn der Name Haman gelesen wird, machen Kinder (aber auch Erwachsene!) mit speziellen Rasseln, den Graggern bzw. Ratschen,
und Buh-Rufen einen Riesenkrach, während es beim Namen Mordechai Freudenrufe gibt!

Man feiert mit einem großen Festmahl und macht Geschenke an Verwandte, Freunde und Arme (Mishloach Manot = Präsentkörbe mit verschiedenen Leckereien). Es ist ein fröhliches Fest. Doch freut man sich nicht über den Tod Hamans oder den Tod anderer Antisemiten, sondern über die
Errettung des jüdischen Volkes.

Ein weiterer Brauch zu Purim sind Straßenumzüge und Veranstaltungen, in denen man sich verkleidet und oft auch Masken aufsetzt. Damit wird die Eigenart des Buches Esther ausgedrückt, in dem als einzigem Buch der gesamten Bibel, Gott kein einziges

Mal erwähnt wird, obwohl Er dennoch präsent ist. Die vielen "Zufälle", die überall in der Geschichte zu finden sind, drücken Sein Wirken einzigartig aus! Verkleidung und Masken sollen diese Unsichtbarkeit Gottes darstellen - nicht zu erkennen und dennoch anwesend!

Für an Jeschua (Jesus) Gläubige ist Purim eine gute Gelegenheit, eine Zeit des Fastens und des Gebets für das jüdische Volk und die Situation in Israel einzulegen - ganz besonders in heutigen Zeiten, in denen es wieder einmal sehr schwer für Israel und die Juden geworden ist. Wieder einmal hat sich der Geist Hamans erhoben, diesmal sogar ganz konkret wie zu Zeiten Esthers aus Persien, dem heutigen Iran. Und ebenfalls von einem Nachfahren der Amalekiter... Und erneut wendet sich die Welt auf gefährliche Weise gegen das Volk Gottes.

Das Volk Gottes - als Gläubige an Jeschua gehören wir ja auch dazu, sind wir doch eingepfropft, wie es in Römer 11,17-18 heißt! So ist dieses Volk doch irgendwo auch unser Volk, nicht wahr? Lies Galater 3,29: "Wenn ihr aber Christus angehört, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben." Das Gebet für Israel und das Volk Gottes ist im Endeffekt also auch ein Gebet für uns selbst!

Wie bei fast allen biblischen Festen üblich, gibt es auch zu Purim etwas Typisches aus der Küche: gefüllte Kekse, die sogenannten "Hamantaschen" oder auch "Hamansohren" - das sind dreieckige Mürbeteigkekse, mit Datteln, Mohn bzw. verschiedenen Marmeladen gefüllt (Rezept hier!). Ganz wie Mordechai es einst geboten hatte, schenkt man sich Körbchen bzw. Päckchen mit Süßigkeiten (Mischloach Manot) - mindestens drei verschiedene Arten und natürlich "Hamansohren". Die gibt es überall zuhauf, genauso in Öl gebackene Krapfen!

Was wäre ein Fest ohne Lieder und Gesang? Purim-Lieder sind fröhlich und laden zum Tanzen ein. Masken, Rasseln und Hamansohren werden besungen!

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