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"Rambo" wird Christ
von JS, Christliches Medienamgazin pro, 08.03.2007

L o s A n g e l e s (PRO) - Nachdem Sylvester Stallone bereits in seinem letzten Film "Rocky Balboa" dem bekannten Boxer einen christlichen Bezug verlieh, will der Hollywood-Star nun auch seine andere Action-Figur mit seinem eigenen Glauben ausrüsten: in "Rambo 4" wird der Inbegriff des brutalen Einzelkämpfers Christ.

Als Anfang Februar der sechste und wohl endgültig letzte Teil der "Rocky"-Saga auf die Leinwand kam, horchten viele Christen auf. In "Rocky Balboa" erkennt der Boxer, dass es im Leben nicht nur darauf ankommt, zu kämpfen, sondern darauf, Jesus zu folgen, sagt Stallone. Vor dem großen Kampf lässt sich Rocky von seinem Trainer aus 1. Korinther 15,57 vorlesen: "Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesus Christus!"

Dass es sich dabei nicht nur um den kitschig verpackten Schlachtruf eines abgehalfterten Ex-Boxers handelt, zeigt die tiefe religiöse Überzeugung des Drehbuchautors. Die Szene sei "direkt aus meinem eigenen Leben herausgegriffen", sagte Stallone, der nicht nur das Drehbuch verfasste, sondern auch wie in den "Rocky"-Filmen zwei bis vier die Regie übernahm.

"Es ist, als wenn Rocky erwählt worden wäre; Jesus war bei ihm, und er sollte ein Gefährte werden, der nach dem Vorbild Jesu lebt", sagte Stallone laut dem Internetportal "Life Site" im Herbst bei einem Treffen mit Pastoren. "Rocky kann sehr, sehr gut vergeben. Er trägt keine Verbitterung in sich. Er hält immer die andere Wange hin. Und es ist so, als ob es in seinem ganzen Leben ums Dienen ging."

"Die Kirche ist das Fitness-Studio für die Seele"
Stallone selbst wuchs in einem katholischen Elternhaus auf, erzählt er. Eines Tages jedoch sei der Absturz gekommen, als er "in der realen Welt" den "Versuchungen Hollywoods" erlag. Ende der 90er Jahre wendete er sich wieder neu der Kirche zu. Seitdem ruft er dazu auf, sich einer Gemeinde anzuschließen und bringt christliche Themen in seine Filme ein. "Man braucht immer den Sachverstand und die Führung eines anderen", sagte der in New York geborene Star gegenüber "Life Site". "Man kann sich nicht selbst trainieren. So geht es mir auch beim christlichen Glauben und der Kirche. Die Kirche ist das Fitness-Studio für die Seele."

"Je mehr ich in die Kirche gehe, und je mehr ich mich dem Glauben an Jesus hingebe und auf seine Worte höre und ihn an meiner Seite habe, desto mehr fühle ich, dass der Druck weniger wird, der auf mir lastete", sagte Stallone laut "Focus on the Family’s CitizenLink" in einem Interview. Im letzten "Rocky"-Teil gehe es letztendlich "um eine verlorene Seele", die Erlösung brauche. Gegenüber dem "film-o-meter" des Evangeliums-Rundfunks (ERF) sagte Stallone, Rocky befinde sich "auf einer spirituellen Reise". "Die Rocky-Filme hatten alle diesen geistlichen Aspekt. Nur wollte ich dabei nicht aufdringlich werden und anfangen zu predigen. Aber jetzt, im letzten Film, gibt es eben diese Szene mit dem Schriftvers vor dem Kampf. Und am Ende, als er den Ring verlässt, zeigt er nach oben zu Gott und sagt: Danke! Dann verschwindet er.“

"Die meisten meiner vorherigen Filme waren blutig", sagte Stallone gegenüber dem "San Francisco Chronicle". "Sie waren das kreative Ergebnis meiner Jugend, als meine Ehe nicht gut lief und ich den Versuchungen Hollywoods erlag." Doch nun sei er "Mann genug" geworden, um eine Geschichte wie die über "Rocky Balboa" zu schreiben. Stallone entwickelte Zusatzmaterial, das Pastoren und Gemeindeleiter dazu nutzen können, anhand seines Films die christliche Botschaft zu verkünden. Auf der Internetseite www.rockyresources.com kann man sich unter anderem einen Leitfaden über Mut, Aufrichtigkeit, Glaube, Sieg und Zielsetzung kostenlos herunterladen.

Held mit Stirnband und Maschinengewehr bekehrt sich
Seit Januar dreht Stallone nun den vierten "Rambo"-Film. Die Figur Rambo, die vor allem durch unnachgiebige Brutalität und Zielstrebigkeit, ein rotes Stirnband und Maschinengewehr bekannt wurde, soll darin die Kraft des Glaubens treffen. Dabei galt "Sly" Rambo bislang als einer der härtesten Burschen der Filmgeschichte. John Rambo sei ein "Grenzfall-Atheist", sagte Stallone über Rambo. "Er glaubt an absolut gar nichts mehr."

Stallone führt Regie und übernimmt wieder einmal die Hauptrolle. Es geht um eine Gruppe von Christen, die in Vietnam oder Burma leben. Dort werden sie aufgrund ihres Glaubens verfolgt und ermordet. Eine andere christliche Gruppe aus dem Ausland bringt ihnen die Bibel und sonstige Unterstützung, aber diese Gruppe wird gewaltsam entführt, berichtet das Internetportal "Livenet.ch". Langsam wird Rambo vom Glauben dieser Leute beeinflusst angesichts der unglaublichen Umstände, die sie erleiden, bekehrt er sich.

Der Film, der wahrscheinlich unter dem Namen "John Rambo" Ende Januar 2008 in die Kinos kommt, wird ein Erfolg, ist Stallone überzeugt. "Ich glaube, dass man ein christliches Thema einbringen kann, aber man kann es auch übertreiben. Man kann den Leuten nicht eins mit dem Hammer überziehen. So etwas muss man behutsam angehen." Er sei immer ein gläubiger Mensch gewesen, so Stallone laut "Livenet". "Ich möchte das aber nicht so zur Schau stellen, weil die Leute damit oftmals in der Öffentlichkeit prahlen, und ich möchte das nicht tun. Ich versuche manchmal, es subtil mit in meine Arbeit einfließen zu lassen."

Ein Wendepunkt in seinem Leben sei die Geburt seiner Tochter Sophia Rose Ende der 90er Jahre gewesen. Sie wurde mit einem Loch im Herzen geboren. Damals, so Stallone, sei ihm klargeworden, "dass ich Hilfe brauchte, und ich legte alles in Gottes Hände, in seine Allmacht und seine Kraft der Vergebung". Mittlerweile ist Sophia Rose eine gute Sportlerin und eine Inspiration für ihren Vater.

Dass er wieder in die Kirche gehe, bringe ihn "wieder dahin, wo ich sein sollte", sagte Stallone Anfang März in einem Interview mit der Zeitung "National Catholic Register". "Davor war ich allein in der Welt. Ich dachte, ich müsste alle Dinge allein erledigen."

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