TAUFE - In der Taufe bekundet der Gläubige vor der materiellen und der geistlichen Welt symbolisch seine totale Erneuerung und bezeugt Jesu Tod, Sein Begräbnis und Seine Auferstehung als den Weg zur Erlösung, Errettung.
JÜDISCHER HINTERGRUND - Wie die meisten christlichen Gebräuche, so hat auch die Taufe ihren Hintergrund in den Gebräuchen der jüdischen Gemeinde. Das griechische Wort baptizo bedeutet: "untertauchen", "untergehen" oder "bedecken, begraben". Ebenso "überfluten" wie bei einem Schiffbruch oder "untertauchen" wie bei einem Bad oder wie bei dem Neufärben eines Kleidungsstückes. In der Septuaginta (griechisches Altes Testament), wird in 2. Könige 5,14 beschrieben, wie Naëman im Jordan siebenmal untertauchte (baptizo), um seine Haut von einer Krankheit zu reinigen. Im Neuen Testament wurden Gefäße ein- oder untergetaucht (baptizo), um sie im Wasser zu reinigen (Markus 7,4, Lukas 11,38).
Kurz vor der Zeit Jesu begann im Judentum eine starke Betonung ritueller Waschungen und Reinigungen. Das ist auf die Reinigungsbäder der Priester zurückzuführen, bevor sie ihre Opfer darreichten (3. Mose 16,4,24). Wahrscheinlich kurz vor dem Erscheinen Jesu oder vielleicht sogar zeitgleich, begannen die Juden, heidnische Konvertiten zu taufen, obwohl die Beschneidung immer noch als Hauptritus zum Übertritt zum jüdischen Glauben galt.
DIE JOHANNESTAUFE - Johannes der Täufer tauchte bußbereite Sünder unter: diejenigen, die an Herz und Verstand verändert waren (Johannes 1,6+11). Die Taufe des Johannes beinhaltete Elemente, für Juden und Heiden gleichermaßen, was später als christliche Taufe bekannt wurde: Buße, Beichte, Beweis eines veränderten Lebens, das kommende Gericht und das Kommen des Reiches Gottes durch den Messias, der mit Geist und Feuer taufen würde (Matthäus 3,11). Johannes errichtete damit eine gereinigte Gemeinschaft, die auf Gottes großartige Erlösung wartete.
DIE TAUFE JESU - Johannes taufte ebenso Jesus, der nie gesündigt hatte:
- Matthäus 3,13-17 (Hfa)
Auch Jesus kam aus seiner Heimat in Galiläa an den Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen. Aber Johannes versuchte ihn davon abzubringen: "Ich müsste eigentlich von dir getauft wserden, und du kommst zu mir?" Jesus erwiderte: "Lass es so geschehen, denn wir müssen alles tun, was Gott will (wörtlich: denn so ist es für uns richtig, alle Gerechtigkeit zu erfüllen)." Da wurde Jesus von Johannes getauft.
Jesus sagte, dass Seine eigene Taufe dazu diene, die gesamte Gerechtigkeit zu erfüllen (Vers 15). Damit bestätigte er, dass das Leben, so wie Johannes es forderte, für Ihn selbst, aber auch für Seine Nachfolger richtig wäre. Somit war Er in der Lage, sich mit der sündigen Welt zu identifizieren und ein Beispiel für andere zu sein, Ihm nachzufolgen. Damit bestätigte Er Johannes und dessen Botschaft. Die Tatsache, dass der Geist kam und die Stimme aus dem Himmel sprach, zeigten, dass Jesus in der Offenbarung Gottes einen anderen Punkt über sich selbst darstellte und eine Verbindung zwischen der Taufe und der Erlösungstat Jesu schuf.
CHRISTLICHE TAUFE - Die Taufe des Johannes bereitete bußfertige Sünder auf die Taufe Jesu mit dem Heiligen Geist und mit Feuer vor. Beachte, dass Jesus nicht mit Wasser taufte; Seine Jünger taten es - Johannes 4:1-2:
- Johannes 4,2 (Hfa)
"... obwohl Jesus nicht einmal selber taufte; das taten nur seine Jünger."
Jesu Taufe und die Taufe durch Seine Jünger verbanden diese eng mit dem Heiligen Geist. Wenn Jesus in das Leben eines Menschen hineinkommt, dann kommt der Heilige Geist mit Seiner sättigenden Gegenwart und reinigt. Er bemächtigt und reinigt den Gläubigen in der geistlichen Taufe. Die Hauptunterschiede zwischen der Taufe des Johannes und der Taufe Jesu liegen in der persönlichen Hingabe zu Jesus und im Kommen des Heiligen Geistes in Jesu Taufe (Johannes 1:33):
- Johannes 1,29-34 (Hfa)
Am nächsten Tag kam Jesus an den Jordan. Da rief Johannes: "Seht, das ist Gottes Opferlamm, das die Sünden aller Menschen wegtragen wird. dieser Mann ist es, von dem ich gesagt habe: 'Es wird einer kommen, der schon vor mir da war. Er steht weit über mir! Auch ich kannte ihn vorher nicht. Aber damit das Volk Israel auf ihn vorbereitet wird, taufe ich hier mit Wasser.'"- Und Johannes berichtete weiter: "Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabkommen und bei ihm bleiben. Vorher habe ich ihn auch nicht gekannt", wiederholte Johannes, "aber Gott, der mir den Auftrag gab , mit Wasser zu taufen, sagte zu mir: 'Wenn du den Geist auf jemanden herabkommen und bei ihm bleiben siehst, dann weißt du, dass er es ist, der mit dem Heiligen Geist tauft.' Und weil ich das gesehen habe, kann ich euch bezeugen: Dieser Mann ist Gottes Sohn!"
Ein gründliches Studium über den Heiligen Geist ist hilfreich, um zu verstehen, was "Taufe im Heiligen Geist" bedeutet (Johannes 1,33). Die Reihenfolge der Taufe und das Kommen des Heiligen Geistes in ein individuelles Leben zeigt einige Unterschiede auf (Apostelgeschichte 8,12-17). Gewöhnlich ist die Reihenfolge der Ereignisse folgende: der Geist kommt im Moment der Bekehrung in das Leben eines Menschen hinein und dann wird der Gläubige getauft. Der Heilige Geist ist das Geschenk, der mit Erlösung kommt:
- Apg. 2,38 (Hfa)
"Ändert euch und euer Leben! Wendet euch Gott zu!" forderte Petrus sie auf. "Lasst euch auf den Namen Jesu Christi taufen, damit euch Gott eure Sünden vergibt und ihr den Heiligen Geist empfangt. ..."
und ist das Siegel...
- Epheser 1,12-14 (Hfa)
Jetzt sollen wir mit unserem Leben Gott verherrlichen, die wir schon lange auf unseren Retter gewartet haben. Das gilt aber auch für euch, die ihr erst jetzt das Wort der Wahrheit gehört habt, die frohe Botschaft von eurer Rettung. Nachdem ihr diese Botschaft im Glauben angenommen habt, gehört ir Gott und habt den Heiligen Geist, den er jedem Glaubenden zugesagt hat. Diesen Heiligen Gesit hat Gott uns als ersten Anteil am himmlischen Erbe gegeben, das wir bekommen sollen. Er verbürgt uns das vollständige Erbe, die vollkommene Erlösung, die wir noch erhalten. Und dann werden wir Gott un seiner Herrlichkeit loben und preisen.
Der Heilige Geist sättigt das Leben des neuen Christen. Wir könnten auch sagen, dass Jesus den neuen Christen tauft, indem Er ihn in die Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes taucht (Johannes 14,16-17; Apg. 11,15-16).
- Johannes 14,16-18 (Hfa)
Dann werde ich den Vater bitten, dass er an meiner Stelle jemanden zu euch senden soll, der euch helfen wird, und euch nie verlässt. Dies ist der Geist der Wahrheit. Die Welt kann ihn nicht annehmen, denn sie ist blind für ihn und erkennt ihn deshalb nicht. Aber ihr kennt ihn, denn er lebt schon jetzt bei euch, und einmal wird er in euch sein. Nein, ich lasse euch nicht als Waisenkinder zurück. Ich komme wieder zu euch. ..."
- Apg. 11,15-16 (Hfa)
Ich war noch gar nicht lange bei ihnen und hatte gerade zu reden angefangen, da kam der Heilige Geist auf sie, genauso wie es bei uns am Pfingsttag gewesen war. In diesem Moment fiel mir ein, was uns der Herr einmal gesagte hatte: 'Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden.`..."Getauft zu werden, bedeutet, sich mit Christus zu bekleiden (Galater 3,27).
- Galater 3,26-27 (Hfa)
Denn durch den Glauben an Jesus Christus seid ihr nun alle Kindern Gottes geworden. Ihr gehört zu Christus (wörtlich: Ihr habt Christus angezogen), weil ihr jetzt auf seinen Namen getauft seid.
Die Taufe bezieht sich auf das Leiden und den Tod Christi (Markus 10,38-39; Lukas 12,50). So ist die Taufe in gewissem Sinne soviel wie das Teilen Seines Todes und Seiner Auferstehung und allem, was Jesus zu diesen Geschehnissen brachte (Römer 6,1-7; Kolosser 2,12). Die Taufe zeigt, dass derjenige seinem alten Leben gestorben ist und jetzt zu einem neuen Leben erhoben wurde - dem ewigen Leben in Christus (Matthäus 28,19-20; Kolosser 3,1; 2. Timotheus 2,11). Die Auferstehung (das Sich-Erheben) aus dem Wasser deutet auch auf die Auferstehung der Christen hin (Römer 6,1-6).
- Römer 6,3-14 (Hfa)
Oder wisst ihr etwa nicht, dass alle, die im Namen Jesu Christi getauft wurden, Anteil an seinem Tod haben (wörtlich: in seinen Tod getauft sind)? Durch die Taufe sind wir also mit Christus gestorben und begraben. Und wie Christus durch die Herrlichkeit und Kraft seines Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir eun neues Leben führen.- Denn wenn wir in der Taufe sein Todesschicksal mit ihm geteilt haben, so werden wir auch mit ihm leben. Darum steht fest: Unser früheres Leben endete mit Christus am Kreuz. Unser von der Sünde beherrschtes Wesen ist vernichtet, und wir müssen nicht länger der Sünde dienen. Wer gestorben ist, kann nicht mehr beherrscht werden - auch nicht von der Sünde.
- Sind wir aber mit Christus gestorben, dann - und davon sind wir überzeugt - werden wir auch mit ihm leben. Wir wissen ja, dass Christus von den Toten auferstanden ist, und nie wieder sterben wird. Der Tod hat keine macht mehr über ihn. Christus ist wegen unserer Sünde gestorben, und zwar ein für alle mal. Jetzt aber lebt er und er lebt für Gott. Das gilt genauso für euch, und daran müsst ihr festhalten: Ihr seid tot für die Sünde. Lebt nun für Gott, der euch durch Jesus Christus das neue Leben gegeben hat.
- Achtet darauf, dass euer vergänglicher Leib nicht von der Sünde, von seiner Triebhaftigkeit beherrscht wird. Nichte, keinen einzigen eures Körpers sollt ihr der Sünde als Werkzeug für das Böse zur Verfügung stellen (wörtlich: Waffen der Ungerechtigkeit). Dient vielmehr Gott mit allem was ihr seid und habt. Weil ihr mit Christus gestorben seid und er euch neues Leben schenkte, sollt ihr jetzt Werkzeuge (wörtlich: Waffen der Gerechtigkeit) in Gottes Hand sein, damit er euch füpr seine Ziele einsetzen kann. Die Sünde hat ihre Macht über euch verloren. Denn ihr seid nicht länger an das Gesetz gebunden, sondern ihr lebt von der Barmherzigkeit Gottes.
GLAUBENSTAUFE - Im Neuen Testament ist die Taufe für die Gläubigen (Apg. 2,38; 8,12-13,36-38; Epheser 4,5).
- Apg. 2,38-39 (Hfa)
"Ändert euch und euer Leben! Wendet euch Gott zu!" forderte Petrus sie auf. "Lasst euch auf den Namen Jesu Christi taufen, damit euch Gott eure Sünden vergibt und ihr den Heiligen Geist empfangt. ..." Das alles ist euch, euren Nachkommen und den Menschen in aller Welt zugesagt, die der Herr, unser Gott, in seinen Dienst berufen wird."
- Apg. 8,35-38 (Hfa)
Da begann Philippus ihm das Evangelium von Jesus anhand dieses Prophetenwortes zu erklären. Als sie bald darauf an einer Wasserstelle vorbeifuhren, sagte der Äthiopier: "Dort ist Wasser! Kannst du mich jetzt gleich taufen?" Wenn du von ganzem Herzen an Christus glaubst, kann ich es tun," erwiderte Philippus. "Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist", bekannte der Minister. Dann ließ er den Wagen halten. Gemeinsam stiegen sie ins Wasser, und Philippus taufte ihn.
Außer dem persönlichen Bekenntnis zu Christus bewirkt das Wasser gar nichts im Lebens des Täuflings. Im Neuen Testament geschieht die Taufe dann, wenn sich jemand Christus als Herrn und Erlöser anvertraut und dem Befehl gehorcht, im Wasser untergetaucht zu werden und wieder aufzutauchen als ein Bild der erfahrenen Erlösung. Die Taufe erfolgt nach der Sündenerkenntnis, nach der Buße und nach dem Bekenntnis zu Jesus als Herrn und Erlöser. Getauft zu werden bedeutet, ein persönliches Zeugnis durch das Symbol der Taufe abzulegen. Die Taufe bezeugt "Ihr seid abgewaschen... ihr seid geheiligt... ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes" (1. Korinther 6,11).
Die Taufe wird oft auf die Handlung durch einen ordinierten Gemeindepastor begrenzt. Im Neuen Testament findet Taufe dagegen auf verschiedene Weise statt, wo immer sich gerade jemand befindet, der die Taufe vornehmen kann (Apg. 8,36-39; 9,18; 10,47-48). Jesus und Paulus haben beide jeweils andere die Taufen vornehmen lassen, und so scheint die Beschränkung der Taufe auf leitende, professionelle Pastoren keine neutestamentliche Praxis zu sein.
WIEDERTAUFE
Die biblische Taufe (Taufe aufgrund des Glaubens in Jesus) geschieht einmal. Manchmal wird jemand wiedergetauft, weil er das Empfinden hat, bei seiner ersten Taufe nicht wiedergeboren gewesen zu sein. Wenn das der Fall war, dann hat es sich einfach nicht um eine biblische Taufe gehandelt. Andere lassen sich aufgrund einer Veränderung innerhalb ihres Glaubens wiedertaufen. Es hat nichts mit der Erfahrung ihrer Erlösung zu tun. Sie wollen sich einfach nur wiedertaufen lassen oder werden dazu von anderen gedrängt. Der Sinn der Taufe hat niemals darin gelegen, eine Glaubensveränderung zu bestätigen. Appollos wurde zum Beispiel in seinem Verständnis korrigiert, aber nirgendwo wird von seiner Wiedertaufe gesprochen (Apg. 18,24-28). Die Jünger wuchsen in ihrem geistlichen Prozess graduell und ihr Verständnis wurde verändert, aber von deren Wiedertaufe hören wir nichts. Christen sollen mit ihrer Taufe zu Lernenden werden, aber wir erfahren nichts über die Notwendigkeit einer Wiedertaufe, wenn ihre damalige Taufe biblisch gewesen ist.
Wiedertaufe hat im Neuen Testament anscheind nur einmal stattgefunden, nämlich als eine Gruppe von Leuten nicht den Heiligen Geist als Siegel der Erlösung erhalten hatte (Epheser 4,30; siehe auch Apg. 1,4-5; 2,38,41; 8,12-13,36-39). Obwohl das Duzend Leute, um die es sich in Apg. 19,1-7 handelt, die Johannestaufe hatte, wurden sie schriftgemäß noch einmal getauft, als sie sich Jesus anvertrauten und den versprochenen Heiligen Geist erhielten.
TAUFE UND ERLÖSUNG
Die Taufe ist keine Erfordernis zur Erlösung, sondern ein Gehorsamsschritt. Sie ist der erste Schritt zur Jüngerschaft. Obgleich alle Taufarten wichtig sind, ist diejenige, an die man meist zuerst denkt, die Wassertaufe als Bild dessen, dass derjenige Christus als seinen Herrn und Erlöser angenommen hat. Taufe ist niemals das Ereignis selbst, sondern vielmehr das Bild des Ereignisses. So ist sie also ein Gehorsamsschritt, zuerst im Vertrauen zu Christus zu kommen und dies dann durch das Symbol der Taufe zu bekunden.
nach Johnnie Godwin - wie gelesen im Holmann Bible Dictionary