Torah-Wochenlesung (Paraschah)
"TEZAWE - Du sollst befehlen“
2.Mose 27,20-30,10;
Prophetenlesung (Haftara):
Hesekiel 43,10-27
von Michael Schneider, Israel Heute, 11 Februar 2011

In diesem Wochenabschnitt (Parascha) geht es um Angaben und Vorschriften zur priesterlichen Kleidung. Nachdem in der vorigen Parascha auf die Stätte des Heiligtums, die Stiftshütte, eingegangen wurde, kommen wir nun zu den Vorschriften für Menschen: Die "heiligen Kleider" des Hohepriesters (hebr. Kohen Gadol) Aaron und seiner Söhne, Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar, den Priestern "zur Ehre und zum Schmuck". Diejenigen, die sie anfertigen, sollen ein "weises Herz" haben und mit einem "Geist der Weisheit" erfüllt sein.

Angefangen bei dem Leibrock (hebr. Ephod; 28,6-12): Wir lesen von den zwei Steinen auf den Schulterstücken des Ephods, "als Steine des Gedenkens" für die Söhne Israel. Aaron sollte vor dem HERRN zum Gedenken ihre Namen auf seinen "beiden Schultern tragen." (Vers 12) Und zwar jedes Mal, wenn er vor dem "heiligem JHWH" stand. So wissen wir, die wir heute an Jeschua als den Hohepriester glauben, dass Jeschua niemals seine "Brüder", sein Volk, vergisst, sondern auf ewig "auf seinen Schultern" trägt.

(Interessant ist: Der Messias Jeschua hat alle drei Funktionen, die gesalbt wurden, erfüllt. Er kam wie ein Prophet, heute als ein Hohepriester, und wenn Er wiederkommt, dann als ein König! Darum ist Er DER Gesalbte, "HaMaschiach")

Das Brustschild (hebr. Choschen; 28,15-30) beinhaltete 12 Edelsteine, in Reihen von jeweils 4 x 3 Steinen auf einem Viereck. Auch hier sollen "die Steine also den Namen der Söhne Israel entsprechen" (Vers 21).

Auf dem Herzen des Hohenpriesters wurden die mysteriösen, heute unbekannten Gegenstände Urim und Tummim aufgesetzt. Er sollte sie zum Rechtsspruch "für die Söhne Israel beständig vor dem HERRN auf

seinem Herzen tragen" (Vers 30) Auf göttliche, übernatürliche Weise leuchteten diese Urim und Tummim auf, wenn ein Urteil gesprochen wurde.
Das Oberkleid (hebr. Me’il; 28,31-35) des Ephods: Ganz aus violettem Purpur! Weiter lesen wir von den "goldenen Glöckchen" am Saum, an denen man hören konnte, wann der Hohepriester ins Heiligtum hinein- und
herausging (Vers 35).
Auf dem Kopfbund (hebr. Miznefeth) trug der Hohepriester das goldene Stirnschild mit der Aufschrift "kodesch le-Adonai" ("Heilig dem HErrn"). Die Söhne Aarons hatten demgegenüber eine andere Kopfbedeckung, einen Turban (migba'at) (die Priesterkleidung nach genauer Vorschrift kann man heute im "Tempel-Institut" im Jüdischen Viertel in der Altstadt besichtigen!)

Da alles im "Heiligtum Gottes" heilig ist und geheiligt wurde, musste sich die Person innerlich reinigen, bevor sie es betrat. Denn sie sollen innerlich gereinigt, "ohne Schuld" sein, "um den Dienst im Heiligtum zu verrichten, damit sie nicht

"eine Schuld auf sich laden und sterben" (Vers 43) Gott meint es ernst! Dasselbe Prinzip gilt auch heute. Gott ist derselbe! Darum: Heilig ist rein! Alles beginnt mit dem Herzen und endet auch mit dem Herzen. Das sollte auch uns immer wieder vor Augen sein, bevor wir das Gotteshaus betreten oder jeden anderen Dienst Gottes tun!

Kapitel 29 spricht von der "Heiligung" der Priester, der Gottesdiener, durch genaue Angaben zur Darbringungen von Sühneopfern. Die Verse 13-14 im Kapitel 29 zeigen, dass das Innere von Gott angenommen wird und unser Fleisch "außerhalb des Lagers verbrannt" wird. Denn auf das Innere kommt es an!

"Und ich werde dort den Söhnen Israel begegnen, und es wird durch meine Herrlichkeit geheiligt werden ... Und ich werde mitten unter den Söhnen Israel wohnen und ihr Gott sein. Und sie werden erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich sie aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, um mitten unter ihnen zu wohnen, ich, der HERR, ihr Gott" (43-46).

In Kapitel 30 lesen wir von einem weiteren Altar, der jedoch viel kleiner ist. Er ist für das Räucherwerk (hebr. ketoret) bestimmt und steht im Zelt der Begegnung (hebr. Ohel moed). Eine Symbolik zu unseren Gebeten heute, die "hinauf gen Himmel steigen" sollen. "Morgen für Morgen", wie wir im Vers 7 lesen und wie es der Psalmist schreibt: "Ach, hör' auf mein lautes Flehen, mein König und mein Gott! denn zu Dir geht mein Gebet! O HErr, in der Frühe schon hörst du mein Rufen, in der Frühe schon richte ich dir [ein Opfer] zu und spähe aus.." (Psalm 8,3-4).

Besucherzaehler
wegedeslebens.info