Eine Schwangerschaft, die auch ganz anders hätte enden können
von
Uli Rudhof, 25.01.2007

Seit dem 1. Januar bin ich stolze Mama! Das ist vielleicht nicht unbedingt etwas Besonderes, obwohl so ein kleiner Mensch immer ein Wunder in sich ist. Aber in meinem Fall war es schon bemerkenswert. Es ist eindeutig, dass Gott von Anfang an Seine Hand über der Schwangerschaft hatte und selbst den Geburtstermin unserer kleinen Lilli bestimmte!

Mein Name ist Uli Rudhof. Ich bin 36 Jahre alt und obwohl es heutzutage medizinisch gesehen kaum noch Probleme darstellt, bin ich in dem Alter doch schon als Spätgebärende anzusehen. Mein Mann und ich wollten gern ein Kind haben und so setzte ich Ende Januar 2006 die Pille ab. Wir mussten gar nicht lange warten und im April wurde mir schlecht...

Ziemlich schnell wurde mir klar, dass diese "Grippe" jedoch keine Grippe war! Das ging ja gut los - oft muss man nach Absetzen der Pille ja doch etwas warten! Anfang Mai errechnete mein Gynäkologe den Stichtag für den 3. Januar 2007, korrigierte aber kurze Zeit später auf den 1. Januar.

Wieder etwas später hörten wir vom Elterngeld. Ich kann nicht sagen, warum, aber von dem Moment an hatten wir die hundertprozentige Gewissheit, dass dieses Kind, bzw. der Zeitpunkt dieser Schwangerschaft auf Gottes Konto zurückzuführen war. Der Stichtag 1. Januar wurde zur Gewissheit - keinen Tag früher und keinen Tag später!

Leider ging es mir in der ersten Zeit alles andere als gut. Mir war sehr oft schlecht, ich war stark geruchsempfindlich. Für den Juni war unsere Amerikareise schon seit Langem geplant gewesen. Wir wollten mit vier anderen Pastorenehepaaren nach Oregon/USA fliegen, zu einem Treffen von Foursquare, unserer Denomination. Ich wollte unbedingt mit, aber mir war so schlecht... So begannen wir mit mehreren Leuten intensiv zu beten. Auch die Geschwister in den USA gebeteten kräftig mit. Eine Woche vor dem Abflug ging es mir schlagartig besser. Es ging mir nicht nur besser, es ging mir richtig gut! So nahmen wir das als Gebetserhörung und flogen los.

Es war ein langer Flug - 27 Stunden mit Umsteigen und Warten. Aber ich kam relativ frisch an! Ich habe die Gebete der Geschwister regelrecht gespürt. Die dreieinhalb Wochen dort vergingen ohne jegliche Probleme; wir hatten eine fantastische Zeit! Es war so eindeutig, dass dies alles von Gott geschenkt war, denn normalerweise fühle ich mich in einer fremden Umgebung mit fremden Leuten nicht besonders wohl. Aber ich war von Anfang an wie zuhause und hab die Zeit einfach nur genossen!

Zwei Monate lang war ich in Hochform. Auch auf der Arbeit als Augenoptikerin, nachdem wir wieder zurück waren. Mitte September jedoch war die Arbeit mit körperlichen Anstrengungen verbunden, da wir das Geschäft, in dem ich als Geschäftsführerin arbeitete, neu dekorierten. Wahrscheinlich habe ich zu viel geschleppt, denn ich bekam Kontraktionen. Mein Arzt schickte mich ins Krankenhaus, wo Frühwehen diagnostiziert wurden, die durch Bakterien verursacht waren. Ich bekam Wehenhemmer und blieb anderthalb Wochen in der Klinik.

Gleich der erste Check danach lieferte einen Schock: der Gebärmutterhals war stark verkürzt (Anzeichen dafür, dass die Geburt nicht mehr lange auf sich warten lässt). Also zurück ins Krankenhaus... Dort kam der nächste Schock: Neue Bakterien hatten sich eingestellt und entpuppten sich als Clamydien (eine ziemlich fiese Art von Bakterien, die Frühgeburten und Unfruchtbarkeit hervorrufen können). Ich kam um Antibiotika nicht herum. Und immer diese Wehen... Ich war doch erst in der 28. Woche...

Die Ärzte im Krankenhaus meinten, ich könne den Stichtag 1. Januar vergessen. Aber das wollten mein Mann Eric und ich nicht hinnehmen. Uns wurde wieder bewusst, dass es ja Gott gewesen war, der uns die Gewissheit für dieses Datum gegeben hatte. Wieder wurden unsere Gebete intensiver! Und während dieser Gebete wurde uns eine schlimme Tatsache bewusst: es waren ganz konkrete Angriffe gegen meine Person! Unser Kind selbst war nie betroffen gewesen, es war geschützt und es ging ihm immer gut. Nur ich hatte diese Probleme. Die Frau, die meine Nachfolgerin als Geschäftsführerin werden sollte, versuchte schon lange vor der Zeit mich aus meiner Position herauszudrängen. Nach genauerem Hinsehen vermuteten wir sogar okkulte Handlungen...

Als Gott uns dies in unseren Gebeten klargemacht hatte, konnten wir gezielt beten. Mein Chef erfuhr von den Machenschaften und regelte sie und... was soll ich euch sagen - die Clamydien verschwanden! Es war wirklich erstaunlich! Das Baby hatte eine lange Zeit quer im Bauch gelegen und sich nicht gedreht, wir beteten wieder und bei der Untersuchung am nächsten Tag lag es richtig herum!

Ich hörte auf zu arbeiten und Eric wurde Mitte Oktober arbeitslos... Meine Güte, wie das passte...! Aber wir waren nicht beunruhigt, im Gegenteil, wir fühlten uns so sicher in Gottes Verheißungen wie noch nie! Uns wurde klar, warum der Herr uns die Gewissheit für den 1. Januar gegeben hatte: das neue Gesetz des Elterngeldes sollte dann in Kraft treten - Gottes Art der Versorgung für uns! Okay, wir würden das Elterngeld auch dann bekommen, wenn das Kind nach dem 1. Januar gekommen wäre, aber Gott wollte damit Sein Handeln in dieser Situation zeigen!

Ich musste mich trotz allem sehr schonen. Der Gebärmutterhals war immer noch stark verkürzt. Am 4. Dezember stellte mein Gynäkologe fest, dass die Verkürzung noch größer geworden war und der Muttermund sich zusätzlich bereits um einen Zentimeter geöffnet hatte. Der Arzt gab uns keine Woche mehr...

Aber Eric begann zu proklamieren und sagte jedem, der es hören wollte oder nicht: unser Kind kommt am 1. Januar und keinen Tag früher! Er trommelte alle Beter zusammen. Zuerst war ich von dieser Art der Proklamation etwas verunsichert, aber es dauerte nicht lange und ich empfand es genauso! Wir beteten Sturm. Tja, und drei Tage später war der Muttermund wieder zu und der Gebärmutterhals hatte eine fast "normale" Länge!

Der Arzt traute seinen Augen nicht und konnte nur stammeln: "Ein Wunder!" Und ich konnte ihm Zeugnis geben! Er bestätigte, dass er schon einmal gehört habe, wie wirksam Gebet sein kann. Es habe ihn beeindruckt zu erfahren, dass in Ländern wie Brasilien beispielsweise, wo viel gebetet wird, Komplikationen und Frühgeburten abgewendet werden.

Ich musste jede Woche zur Kontrolle, aber die Ergebnisse waren immer dieselben: Muttermund geschlossen, Gebärmutterhals normale Länge. Es blieb spannend bis zum Schluss!

Kurz vor Weihnachten verabschiedete sich mein Gynälokoge in den Urlaub und so fanden die Kontrolluntersuchungen bei seiner Vertretung im Krankenhaus statt. Die Oberärztin dort stellte am 27. Dezember fest, dass ich sehr wenig Fruchtwasser hatte und wollte die Geburt einleiten. Aber nachdem man uns bestätigte, dass das Fruchtwasser trotz allem ausreichend sei, entschieden wir uns gegen die Einleitung. Die Ärztin war einverstanden, bestand aber darauf, dass ich jeden Tag kommen solle. Sie war sehr aufgeregt. Das Wasser behielt seine Menge, es wurde nicht weniger und dem Baby ging es die ganze Zeit über prima. Ab dem 30. Dezember sollte ich jedoch zur ständigen Kontrolle im Krankenhaus bleiben. Es ging mir gut, ich fühlte mich ruhig.

Am 1. Januar sollte die Geburt jedoch tatsächlich eingeleitet werden. Auf eine weitere Verschiebung hätte die Oberärztin sich nicht eingelassen. Sie war so aufgeregt, dass sie nicht schlafen konnte und ließ mich am frühen Morgen des 1. Januar von einer Krankenschwester wecken. Man stelle sich vor: sie konnte nicht schlafen und ich, die ich hochschwanger war, musste geweckt werden, weil ich so tief und friedlich schlief!

Um 5.45 Uhr begannen die Wehen jedoch ohne Fremdeinwirkung ganz von allein! Die Untersuchung ergab, dass der Muttermund schon 3 cm geöffnet war - alles ging von selbst!

Kurz darauf erschien mein Mann und wurde mit "Super Befund, keine Einleitung nötig!" empfangen. Den ganzen Morgen über hatte ich kaum Schmerzen und wurde zum spazieren gehen geschickt. Gegen 11 Uhr kam ich in den Kreissaal mit erträglichen Schmerzen. Gegen 4 Uhr nachmittags hatte ich starke Wehen und um 16.19 Uhr war unsere Lilli da! Kein Schnitt, kein Dammriss! Ich war erstaunt, dass alles so schnell vorbei war!

Ich hatte keine postnatalen Depressionen, das Stillen hat von Anfang an geklappt, die Umstellung unseres Lebens bereitet mir keine Probleme, ich habe mein altes Gewicht wieder und Lilli kommt nur einmal in der Nacht! Ist das alles nicht toll??!!!

Ich kann Gott nur immer wieder danken!



Lilli mit 7 Tagen

Papa Eric
Mama Uli

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