Verlockende Sünde
Von Dean Smith, Sonderkorrespondent bei ASSIST News Service, 10. Dezember 2009
Übersetzung Birgit Barandica

EVANSTON, IL (ANS) -- Loran Nordgren - einer der Cheflektoren an der Kellogg Fachhochschule für Management, Northwestern University - veröffentlichte gemeinsam mit seinem Forschungsteam eine Studie über die Art und Weise, wie sich Gier und Lust überwinden lassen. Der Schlüssel liege darin, die Versuchung von vornherein zu vermeiden. Obwohl er aus einer säkularen Perspektive geschrieben wurde, verkündet Nordgrens Bericht biblische Wahrheiten.

Loran Nordgren

Im Buch der Sprüche warnt König Salomo hinsichtlich der Ehebrecherin: "Bleibe fern von dem Weg, der zu ihr führt, und nähere dich nicht der Tür ihres Hauses", Sprüche 5,8 (Schlachter).

Viele Menschen meinen, dass man in der Hitze des Momentes durch Selbstkontrolle zum Beispiel sexuelle Sünden vermeiden könne, aber Salomo sagt, dass es tatsächlich schon viel eher beginnt, nämlich indem man sich bewusst dafür entscheidet, sich nicht "der Tür" der Sünde zu nähern.

Sünde wird von einer Aura namens Versuchung umgeben und wenn wir diese unsichtbare Barriere einmal durchdrungen haben, klammert sie sich an unsere

sündige Natur. Unser Verstand wird vernebelt und was noch wenige Momente zuvor so unglaublich falsch aussah, ist jetzt dein ganzes Verlangen.

Das Problem ist, dass sooft davon ausgegangen wird, man könne mit der Sünde spielen - sich spielerisch am Abgrund bewegen - ohne jedoch in den Akt selbst hineingezogen zu werden. Nordgren behauptet, dass genau das der Punkt sei, an dem wir unsere erste Fehlkalkulation begehen und die ungemeine Macht und Anziehungskraft der Sünde unterschätzen.

In seiner neuen Veröffentlichung beschreibt Nordgren es folgendermaßen: "Im 'Kaltzustand' (also ohne das Empfinden von Hunger, Wut, sexueller Erregung, etc.) tendiert der Mensch dahin, den Einfluss des 'heißen' impulsiven Zustandes auf seinen Verstand zu unterschätzen."

Das zweite Problem liegt darin, unsere Selbstkontrolle zu überschätzen: "Wir Menschen können die Kraft unseres Verlangens schlecht einschätzen und diejenigen, die am selbstsichersten sind, sind diejenigen, die am ehesten der Versuchung erliegen," sagt Nordgren.

Bei der Untersuchung einer Gruppe, die mit dem Rauchen aufgehört hatte, fand Nordgren heraus, dass diejenigen mit dem höchsten Grad an Selbstsicherheit die ersten waren, die wieder nach einer Zigarette griffen, nachdem sie einfach nur einen Film gesehen hatten, in dem es um dieses Thema ging.

Nordgren fügt hinzu, dass diejenigen, die das Versagen anderer verurteilen, ebenso in diese Kategorie fallen, denn der Akt des Verurteilens impliziert den Glauben, dass man selbst jenseits solcher Versuchung stünde.

Eventuell ist es dies, worauf Jesus sich bezog, als er vor dem Urteilen warnte, indem Er sagte: "Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?" Matthäus 7,3 (Hfa).

Es scheint, als mache der Glaube, nicht anfällig zu sein, uns gerade anfällig und verändert den Splitter in einen Balken. Dieser irregeführte Unbesiegbarkeitssinn ist es auch, der uns von der "Sündentür" anziehen lässt und wir meinen, wir hätten die Kraft, uns im letzten Moment wieder zurückzuziehen.

Nordgren fasst das Ganze folgendermaßen zusammen: "Der Schlüssel liegt darin, jegliche Situation zu vermeiden, in der Laster und andere Schwächen gedeihen und, was am Wichtigsten ist, uns einen demütigen Blick für unsere eigene Willenskraft zu bewahren."

Der Prophet Jeremia fasste es so zusammen: "Nichts ist so undurchschaubar wie das menschliche Herz, es ist unheilbar krank. Wer kann es ergründen?" Jeremia 17,9 (Hfa).

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