Missionstour:
Über 14.000 Kilometer auf dem Fahrrad
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 05. September 2007
Baptisten radelten von Varel (Nordsee) bis nach Wladiwostok (Pazifik).
M o s k a u (idea) Die wohl längste Missionsradtour ist am 2. September nach 113 Tagen zu Ende gegangen. Sie führte über 14.711 Kilometer von Varel an der Nordseeküste bis nach Wladiwostok am Pazifik. 31 russische und ukrainische Baptisten legten die Strecke, aufgeteilt in vier Etappen, zurück.
Der Gemeindediakon und zehnfache Vater Wladimir Skovpen (Klinzy bei Brjansk), schaffte die gesamte Distanz. Er war 1980 Meister der Sowjetunion im Radfahren. Am Zielort schütteten die Teilnehmer in Flaschen abgefülltes Nordseewasser in den Pazifik. Die Tour stand unter dem Motto "Das Evangelium den Völkern der Erde". Ziel war es, die Menschen unterwegs über den Glauben an Jesus Christus zu informieren. Dafür fanden bei den Zwischenstopps missionarische Abendveranstaltungen statt, zu denen jeweils bis zu 500 Besucher kamen. Darüber hinaus gab es Treffen für Kinder mit bis zu 100 Gästen. Pastor Valerii Paschkowetz (Kaluga), ein ehemaliger Militärflieger, unterstrich bei einer Schlussfeier in Moskau die Bedeutung der Fahrradmission. In den letzten Jahren hatte der russische Baptistenbund Missionstouren mit Lastwagen und Pkw durch das ganze Land organisiert. Diese Touren seien von den Einwohnern stärker als "missionarische Agitation" empfunden worden als die schwitzenden Radfahrer, so der Pastor, der die erste Teilstrecke von Varel bis zum westrussischen Brjansk zurücklegte. Auf dem Fahrrad entstünden leicht Gespräche vor allem mit Jugendlichen. Zum Einstieg habe man oft über allgemeine Fragen des Lebensstils diskutiert, etwa Sport und Gesundheit. Dann sei man schnell beim Alkoholmissbrauch gelandet.
Staat bittet Baptisten um weitere Tour 2008
Die Tour stieß auch bei Vertretern des Staates auf großes Interesse, so der Heimatmissionar des Baptistenbundes, Leonid Kartawenko. So hätten die Stadtverwaltungen fast überall kostenlos geholfen, die Abendveranstaltungen auf zentralen Plätzen zu organisieren. Dabei sei vielen Beamten deutlich geworden, dass die Baptisten Verbündete im Kampf gegen Drogen- und Alkoholmissbrauch seien. Bei der Feier am Ende der Radtour habe der stellvertretende Gebietsminister für Jugend und Sport in Wladiwostok die Baptisten eingeladen, im nächsten Jahr gemeinsam mit dem Ministerium eine ähnliche Radtour in umgekehrter Richtung von Wladiwostok nach Moskau zu organisieren. "Das ist neu, dass der Staat uns um ein Gefallen bittet", so Kartawenko.