Kontaktmission holt
Mitarbeiter aus Südamerika
Aus Evangelische Nachrichtenagentur idea, 06. April 2009
W ü s t e n r o t (idea) Mindestens 20 Missionare aus Südamerika will die evangelikale Kontaktmission (Wüstenrot bei Heilbronn) in den nächsten fünf Jahren nach Deutschland holen. Das bestätigte Geschäftsführer Dieter Trefz gegenüber idea.
Das Missionswerk beschäftigt bereits ein Dutzend Ausländer als Gemeindegründer in Deutschland, darunter US-Amerikaner, ein Ehepaar aus Kamerun und einen Nepalesen. Sie wurden beim Jahresfest am 5. April in Wüstenrot vorgestellt. Nach Angaben des Koordinators für die Kontakte nach Uruguay, Argentinien und Brasilien, Thomas Milk (Herne), ist Deutschland ein "christliches Notstandsgebiet" geworden. Weniger als vier Prozent der 82 Millionen Einwohner seien "wiedergeborene Christen". In vielen Gegenden seien Gemeinden stark geschrumpft, so dass ihnen die Kraft für missionarische Aktivitäten fehle. So habe der pietistische Gemeinschaftsverband "Evangelische Gesellschaft für Deutschland" im Ruhrgebiet acht Gemeinden wegen Nachwuchsmangels schließen müssen. Dagegen sei die Stadtmission in Herne kräftig gewachsen, als sie mehrere ausländische Evangelisten um Mitarbeit bat. Deren Predigten fänden mehr Aufmerksamkeit als die von Einheimischen. Zu den Gottesdiensten kämen heute bis zu 150 Besucher aus mehr als 20 Nationen. Bei der Zusammenarbeit mit Missionswerken aus Südamerika gehe es darum, den dortigen missionarischen Aufbruch für Europa fruchtbar zu machen, sagte Milk. Einige südamerikanische Gemeinden seien so motiviert, dass sie sich an den Kosten für einen Auslandseinsatz beteiligten.
181 Missionare in 26 Ländern
Laut Trefz fördert die Kontaktmission auch missionarische Bemühungen ihrer ausländischen Partnergemeinden. So habe das Engagement in Litauen zur Unterstützung eines Ehepaares geführt, das unter den etwa 80.000 Litauern in Irland arbeitet. Ähnliche Völkerwanderungen ereigneten sich auch in Südeuropa. Zahlreiche Albaner suchten ihr Glück in Italien; Tausende Rumänen seien nach Spanien gezogen. Diese entwurzelten Menschen brauchten geistliche Angebote, sagte Trefz. Die 1984 gegründete Kontaktmission ist in 26 Ländern tätig. Die Zahl der Missionare stieg im vergangenen Jahr von 170 auf 181. Trefz zufolge ist ein Ende des Wachstums nicht abzusehen, da immer mehr Gemeinden und Missionswerke in Ost- und Westeuropa um Mithilfe bei der Gemeindegründung und bei der Mitarbeiterschulung bäten.