Das Rucksack-Phänomen in Neuseeland
CBN News, 30. Juli 2010
Übersetzung Birgit Barandica


Für viele junge Leute ist es normal, sich eine zeitlang die Welt anzuschauen. Es kann jedoch zu einem lebensverändernden Abenteuer werden und dank einiger Dienste in Neuseeland finden viele Reisende Jesus auf ihrem Weg.

Es ist als das Rucksack-Phänomen bekannt.

Tausende junger Leute, meist zwischen 18 und 29 Jahren alt, strömen in Scharen nach Neuseeland, um "herumzulaufen", wie sie es nennen. Für sie ist es eine Chance, die Welt zu entdecken und vielleicht auch sich selbst.

Eine ganze Kultur ist nur auf Rucksacktouristen ausgerichtet. In Wanaka, einem hübschen Ferienort auf der neuseeländischen Südinsel, gibt es sogar eine Gemeinde, die sich darauf eingestellt hat, die vorbeiziehende Bevölkerung zu erreichen.

An einem speziellen Sonntagabend finden wir junge Leute aus Deutschland, Japan und Holland unter den Besuchern der "Lighthouse Church" (Leuchtturmgemeinde) in Wanaka.

Arbeit der
Lighthouse Church
Bevor es in den Gottesdienst geht, bewirtet ein Missionar vor Ort die Rucksackreisenden mit einem Grill. Das Angebot einer kostenlosen Mahlzeit und der Gemeinschaft tut ihr Übriges, um die Leute aus den umliegenden Gaststätten anzuziehen.

"Es ist interessant, die Leute sind ganz anders hier, wirklich freundlich," berichtet der deutsche Rucksacktourist Markus.

Yukiko aus Japan, eine selbsternannte Buddhistin, sagt, dass sie offen sei, mehr über Jesus zu hören. "Tja, ich bin wohl nicht sehr gut darin, was den Buddhismus angeht," sagt sie lachend. "Aber ich bin wirklich an verschiedenen Denkweisen interessiert."

Anouk, 26, aus Amsterdam, meint, es sei die schöne Natur Neuseelands, die sie angezogen habe. "Das ist es, was mir hier in Neuseeland so gut gefällt, das Wandern," sagt sie. "Ich bin nicht sehr gläubig (an Jesus), aber das heißt nicht, dass ich gar nicht glaube," fügt sie hinzu. "Ich bin offen eingestellt und denke, dass da noch viel mehr ist."

Jesus sagt, "Geht hinaus in die ganze Welt und predigt das Evangelium."

Doch was machst du, wenn die ganze Welt zu dir kommt?


Suchende strömen nach Neuseeland
Die ortsansässigen
Christen in Wanaka meinen, dass es gut sei, so ein Problem zu haben. "Es ist wirklich etwas, was wir lieben - die Tatsache, dass wir nicht in die ganze Welt gehen müssen," sagt Natalie Nelson, Pastorin der Lighthouse Church in Wanaka.

"Wir sind hier und sie kommen herein. Sie werden irgendwie angezogen. Die hübsche Stadt zieht sie auch an," fügt sie hinzu.

Der Missionar am Ort, Scott Brown, sagt, Jesus habe in Apostelgeschichte 1,8 eine Strategie dargestellt: "Er sagte, fang in Jerusalem an und höre nicht auf, bis du an die äußersten Enden der Erde gekommen bist," erzählt Brown. "Doch betrachte mal an die Ironie: hier in Neuseeland, bei diesen beiden kleinen im Südpazifik schwimmenden Inseln, ist das äußerste Ende der Erde."

Brown meint, Neuseeland könnte von Jerusalem nicht entfernter sein.

"Doch die Welt kommt zu uns," merkt er an.


Ein Herz für Rucksacktouristen
Nelson, eine 32 Jahre alte Kalifornierin, fühlte vor mehreren Jahren den Ruf, eine Gemeinde in Wanaka zu gründen. Sie sagt, Gott habe ihr ein Herz für die Rucksacktouristen gegeben, weil sie selbst eine zeitlang so gelebt hatte.

"Ich habe selbst viel Zeit als Rucksacktourist verbracht. Ich reiste um die Welt und verbrachte Monat um Monat mit meinem Gepäck auf dem Rücken," erzählt sie. "Daher sehe ich die Leute unter dem Aspekt 'oh, wenn man mich damals doch nur auf diese Weise eingeladen hätte', das reißt an meinem Herzen."

Scott meint, die meisten dieser jungen Menschen, denen er begegnet, befänden sich schon auf einer inneren Suche in ihrem Leben und die Schönheit Neuseelands öffne ihnen oftmals die Herzen, es zu empfangen.

"Es hat was, in die Schöpfung eingetaucht zu sein, was dann diese Anbetung hervorbringt," sagt er. Scott nennt das eine geistliche Verbindung. "Und es ist eine Freude für mich, diesen Menschen den Schöpfer dieser Schöpfung vorzustellen, dem sie hier begegnen," fügt er hinzu.

Scotts Dienst gibt spezielle Bibeln heraus, die ganz auf die Rucksacktouristen ausgerichtet ist. Für manche ist es nur ein Same. Für andere ist es die Wahrheit, nach der sie buchstäblich in der ganzen Welt gesucht haben.

"Und ehrlich," meint Brown, "dies hier sind Veränderungsbeauftragte. Sie sind künftige Leiter, Katalysten. Die Rucksacktouristen in Neuseeland zu berühren, bedeutet tatsächlich die ganze Welt zu berühren."

Counter
wegedeslebens.info