Ehemalige Missionare fahren
seelisch "Achterbahn"
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 02. März 2009


Integration in die Heimat kann bis zu vier Jahren dauern. Foto: Diguna

H a m b u r g (idea) – Wenn Missionare aus dem Ausland zurückkehren, erleben sie ihre Heimat häufig als Fremde. Manche haben angesichts des Leids, mit dem sie konfrontiert wurden, ihren Glauben fast verloren, andere haben eine starke geistliche Zeit erlebt.

Nicht selten durchleben heimkehrende Missionare seelische "Achterbahnfahrten" und schwierige Familiensituationen, für die Christen und Gemeinden oft kein Verständnis haben. Das wurde bei einem Treffen ehemaliger Missionare der Europäischen Baptistischen Mission

(EBM) Mitte Februar in Hamburg deutlich. Daran nahmen 25 Missionare teil, die in Afrika tätig waren. Annemie Großhauser, Beraterin bei MemberCare (Korntal bei Stuttgart), einem Seelsorgezweig der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM), begleitete die Gespräche mit psychologischen und geistlichen Impulsen. Ihrer Erfahrung nach dauert die Wiedereingliederung in die Heimat bis zu vier Jahre.

Ex-Missionare als Brückenbauer
Welche Bedeutung Erfahrungen aus der Weltmission für Gemeinden in Deutschland haben können, zeigte sich in einer Begegnung mit nigerianischen Christen: Die Erfahrungen und Empfindungen ehemaliger Afrikamissionare und in Deutschland lebender Afrikaner sind verblüffend ähnlich. "Wir brauchen deshalb die ehemaligen Missionare als Brückenbauer zu den vielen Kulturen, die in unserem Land leben", erläuterte der Missionswissenschaftler Prof. Michael Kißkalt (Elstal), selbst ehemaliger Kamerun-Missionar. Die EBM betreut 33 Entwicklungs- und Missionsprojekte in Afrika, 13 in Lateinamerika und 38 in Indien. In der EBM sind 16 Baptistenbünde in Europa, sieben in Afrika und fünf in Lateinamerika zusammengeschlossen.

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