Äthiopien:
Muslime attackieren Christen
Radikale Gruppe kämpft für islamischen Staat.
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 10. März 2011

Jimma (idea) – Christen im Westen Äthiopiens sind blutigen Angriffen muslimischer Extremisten ausgesetzt. Die Unruhen begannen am 2. März in der Ortschaft Asendabo bei Jimma.

Dort wurde ein orthodoxer Christ erschossen, weil er angeblich einen Koran zerrissen und damit entweiht haben sollte. Daraufhin starteten aufgebrachte Muslime Anschläge auf christliche Einrichtungen. Nach Informationen der Hilfsorganisation International Christian Concern (ICC) mit Sitz in Washington wurden mindestens 55 Kirchen, eine Bibelschule, ein Waisenhaus und 30 Häuser in Brand gesteckt. Schätzungen über die Zahl vertriebener Christen schwanken zwischen 3.000 und 10.000. Die Polizei unternahm wenig, um die Angreifer in die Schranken zu weisen. Schließlich entsandte die Zentralregierung Militär, um die Ordnung wiederherzustellen. Bei den Tätern handelt es sich laut ICC um Mitglieder der radikal-islamischen Gruppe Kwarej, die einen islamischen Staat im nordostafrikanischen Land etablieren wolle, obwohl die Bevölkerungsmehrheit christlich ist. Von den etwa 88 Millionen Einwohnern Äthiopiens sind 63 Prozent Christen, vorwiegend Mitglieder der äthiopisch-orthodoxen Kirche. 34 Prozent sind sunnitische Muslime. Die lutherische Mekane-Yesus-Kirche und die evangelikale Kirche Kale Heywot (Wort des Lebens) haben jeweils über fünf Millionen Mitglieder.