Immer mehr Anschläge auf Christen im Irak
Von: Evangelische Nachrichtenagentur idea


B a g d a d (idea) – Im Irak mehren sich die Anschläge auf die christliche Minderheit. Auslöser sind die Reaktionen auf das islamkritische Zitat des Papstes in seiner Regensburger Vorlesung sowie der islamische Fastenmonat Ramadan. Wie das Hilfswerk Open Doors berichtet, sind in wenigen Tagen mehrere Christen getötet, andere entführt und misshandelt worden. In mehreren Großstädten wurden Anschläge auf Kirchen verübt.

So beschossen am 24. September Muslime eine chaldäische Kirche in Mossul. Sie verlangten, dass der Bischof die Rede des Papstes verurteile. An einer Kirchentür wurde eine Inschrift angebracht: „Wenn sich der Papst nicht entschuldigt, werden wir alle Kirchen bombardieren, noch mehr Christen töten sowie ihren Besitz und ihr Geld rauben.“ Nach dieser Drohung hätten einige Kirchen erklärt, dass sie die Äußerungen des Papstes nicht gutheißen. Gleichwohl wurde die Heilig-Geist-Kirche in Mossul am 27. September erneut unter Beschuss genommen. Am 24. September traf laut Open Doors eine Handgranate das Auto eines Priesters in Bagdad. Es parkte vor der orthodoxen Marienkirche. Wenige Minuten später ging eine Autobombe in der Nähe hoch, die ein Kind und einen Kirchenwächter tötete. Auch nahe einem Gebäude von Open Doors in Bagdad explodierte eine Autobombe. Verletzt wurde niemand. Der Präsident des US-amerikanischen Zweiges von Open Doors, Carl Moeller, rief zum Gebet für die Christen im Irak auf. Christen gerieten auch in die Schusslinie zwischen schiitischen und sunnitischen Muslimen. Die Zahl der Christen im Irak – meist Orthodoxe und Katholiken – wird auf 650.000 geschätzt. 95 Prozent der 24,7 Millionen Einwohner sind Muslime.


nach oben

Counter
wegedeslebens.info