Indien:
Blutige Weihnacht hat politische Konsequenzen

Evangelische Nachrichtenagentur idea, 31. Dezember 2007


N e u D e l h i (idea) – Die blutigen Ausschreitungen gegen Christen im indischen Bundesstaat Orissa haben politische Konsequenzen. Der Minister für Bergbau und Stahl, Padmanabha Behera, ist von seinem Amt zurückgetreten.

Er nimmt damit die politische Verantwortung für die Unruhen auf sich, die sich in seinem Wahlbezirk ereignet hatten. Über Weihnachten waren bei Überfällen extremistischer Hindus im Distrikt Kandhamal fünf Menschen getötet, rund 2.000 verletzt und 13 Kirchen durch Brandstiftung schwer beschädigt worden. In der indischen Hauptstadt Neu Delhi gingen am 30. Dezember rund 4.000 Christen auf die Straße gegangen und haben mit einem Fackelzug für den Frieden demonstriert. Sie forderten Gerechtigkeit für die Opfer. Dazu überreichte eine Delegation ein Memorandum in der Residenz von Premierminister Manmohan Singh. Vertreter des Gesamtindischen Christenrats kündigten an, eine Eingabe an die nationale Menschenrechtskommission zu machen. Die Polizei hatte nach den Unruhen hart durchgegriffen und rund 500 Hindus und Christen vorläufig festgenommen. Die Gewalt brach an Heiligabend im Ort Bamunigham in einem Zelt aus, in dem eine Weihnachtskrippe aufgestellt war. Mehrere Hundert Hindu-Extremisten attackierten die Christen mit Schusswaffen, Schwertern und Stöcken. Ziele waren auch Pfarreien, Schulen und Sozialeinrichtungen sowie Läden von Christen. Der Bundesstaat gilt als Hochburg militanter Hindus. Unter anderem wenden sie sich dagegen, dass Konvertiten zum Christentum der Status von Stammesangehörigen zugesprochen wird. Orissa gehört zu den fünf indischen Bundesstaaten, die Anti-Bekehrungsgesetze erlassen haben. Sie sollen Übertritte von Hindus zu anderen Religionen einschränken. Von den 1,1 Milliarden Einwohnern Indiens sind 82 Prozent Hindus, 12 Prozent Muslime und 3 Prozent

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