Buddhistische Mönche nehmen in Bangladesch Christen gefangen

Mönche halten Konvertiten in Pagode gefangen, um sie zur Umkehr zum Buddhismus zu zwingen.
Von Michael Ireland, Chefkorrespondent, ASSIST News Service, 18. Dezember 2008

DHAKA, BANGLADESH (ANS) - Buddhistische Mönche und örtliche Regierungsbeamte halten in einem gebirgigen Südostbezirk von Bangladesch 13 neubekehrte Christen in einer Pagode gefangen, um sie zur Umkehr zum Buddhismus zu zwingen.

Mit der Bitte um Anonymität berichtete ein Sprecher der christlichen Parbatta Adivasi (Hügeltraktat) Gemeinde dem Nachrichtendienst von Compass Direct: "Es ist eine furchtbare Notlage für die Christen."

Compass zufolge erhalten die buddhistischen Mönche Hilfe von lokalen Regierungsbeamten aus dem etwa 300 km südöstlich von Dhaka entfernten Unterbezirk Jorachuri im Rangamatidistrikt, die Christen gegen deren Willen festzuhalten.

"Die 13 Christen von der Stammesbevölkerung wurden am 10. Dezember in eine Pagode verschleppt, um dort gegen ihren Willen den Buddhismus anzunehmen," sagte er. "Dort müssen sie ein 10-tägiges Ritual über sich ergehen lassen, um Buddhisten zu werden - man hat ihnen die Köpfe kahlgeschoren und safrangelbe Gewänder angezogen."

Alle gefangenen Christen seien Männer zwischen 28 und 52 Jahren. Vor vier Monaten seien sie alle zu unterschiedlichen Zeiten zum christlichen Glauben konvertiert. Laut Regierungsangaben gibt es in Bangladesch nur etwa 0,7% Buddhisten. Die größere Mehrheit von 90% sind Muslime, ca. 9% sind Hindus.

Gemäß der Informationsquelle von Compass befinden sich hinter den anti-christlichen Aktionen die beiden buddhistischen Geistlichen Pronoyon Chakma und Jianoprio Vikku, und zwei lokale Ratsmitglieder, Vira Chakma und Rubichandra Chakma, zusammen mit neun weiteren buddhistischen Führern.

"Es ist das erste Mal, dass man Christen in die Pagode verschleppt hat, um sie zum Buddhismus zu zwingen - dies ist ein Plan, der alle zum christlichen Glauben Konvertierte in dieser Gegend zurück zu konvertieren," wird berichtet. "Die Pagode hat kaum Möglichkeiten, sie unterzubringen; ansonsten wären mehr Menschen dorthin verschleppt worden."

Wie Compass den christlichen Leiter zitiert, hätten buddhistische Führer und lokale Regierungsmitglieder die Christen ermahnt, zum Buddhismus zurückzukehren, ansonsten drohe ihnen die Vertreibung: "Hier könnt ihr nicht wohnen - ihr müsst mit euren Familien diese Gegend verlassen, weil ihr Christen geworden seid. Dies ist eine buddhistische Gegend, hier dürfen keine Christen wohnen."

Aus Furcht um ihr Leben hätten einige Christen das Gebiet bereits verlassen und lebten versteckt, wie es aus der Quelle heißt.

Arun Kanti Chakma, Vorsitzender der Mogdhan Gewerkschaft, habe laut der Informationsquelle den christlichen Konvertiten Ächtung und Prügel angedroht und, falls sie nur zum Buddhismus umkehrten, um danach doch wieder Christen zu sein, den Tod.

Compass berichtet ebenfalls, dass in Khaokhali, einer weiteren Gebirgsgegend nahe Jorachuri, ungefähr 50 kürzlich konvertierte Christen von jeglicher Kommunikation abgeschnitten seien. Sie dürfen nicht in die Stadt Rangamati gehen und leben in Isolation.

"Die Kidnapper und andere einflussreiche Buddhistenführer drohen ihnen mit denselben Konsequenzen, denen diese 13 ausgesetzt sind," heißt es aus der Quelle. "Man warnte uns: 'Ihr alle werdet auf dieselbe Weise zurückkonvertiert.'"

Laut Compass sind im vergangenen Jahr ca. 400 Menschen in diesem Gebiet Christen geworden. Unter der 153.5 Millionen Bevölkerung Bangladeschs'gibt es wie bei den Buddhisten nur 1% Christen.

Aus Angst, polizeiliche Reaktionen könnten die Stammesbevölkerung in der Gegend weitherhin wütend aufbringen, haben die betroffenen Christen laut Compass die Polizei nicht informiert. Es sei bekannt, dass terroristische Gruppierungen das Leben der Christen bei der kleinsten Provokation gefährden.

Die Polizei zu informieren würde nur noch mehr Probleme bedeuten. Außerdem, wie hinzugefügt wurde, läge das bedrohte Gebiet in einer beinahe unzugänglichen Gebirgsgegend, die es der Polizei unmöglich mache, zu den Kidnappern vorzudringen.

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