China:
Evangelikale auf Listen möglicher Olympia-Störer

Machthaber befürchten regimekritische Demonstrationen.

W a s h i n g t o n / P e k i n g (idea) – Ein Jahr vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Peking steigt bei den chinesischen Machthabern die Sorge vor regimekritischen Demonstrationen. Einem Bericht der US-Zeitung "Christian Post" (Washington) zufolge stellt der chinesische Geheimdienst derzeit Listen mit Namen potenzieller Störer zusammen.

Darauf sollen neben Menschenrechtsaktivisten und Mitgliedern humanitärer Hilfsorganisationen auch evangelikale Christen genannt sein. "Man fürchtet sich vor Demonstrationen jeglicher Art", so ein Mitarbeiter des Vorbereitungsteams der Olympischen Spiele, der seinen Namen nicht nennen wollte, weil es ihm nicht erlaubt ist, sich gegenüber der Presse zu äußern. Die Regierung versuche deshalb jetzt mit einer groß angelegten Aktion herauszufinden, welche Organisationen Aktionen planten. In den USA haben Menschenrechtsaktivisten unterdessen dazu aufgerufen, nicht an den Olympischen Spielen in Peking teilzunehmen, sollte China nicht die Flüchtlingskonventionen der Vereinten Nationen anerkennen. In den vergangenen zehn Jahren sollen mehr als 500.000 Flüchtlinge aus Nordkorea nach China gekommen sein. Die chinesische Regierung hat mit dem kommunistischen Nachbarn jedoch eine Vereinbarung, diese zurückzuschicken. Vielen droht dort Haft, Folter und manchen sogar die Todesstrafe. China begründet sein Vorgehen damit, dass es sich um Wirtschaftsflüchtlinge handele. Sie dürften in ihr Herkunftsland zurückgeschickt werden.

12-monatige Aktion "Hüllt China in Gebet"
Verschiedene christliche Gruppen haben bereits angekündigt, dass sie während der Olympischen Spiele trotz eines von der chinesischen Regierung verhängten Missionsverbotes die christliche Botschaft verbreiten möchten. So will die größte evangelische US-Kirche, die Südlichen Baptisten, mit tausenden Helfern in Sportkliniken, Erste-Hilfe-Einrichtungen und humanitären Projekten präsent sein. Das Missionswerk "Jugend mit einer Mission" plant eine "Olympia-Jüngerschaftsschule" in Brasilien im Vorfeld der Spiele. Das Missionswerk "Open Doors" hat eine Initiative mit dem Titel "Hüllt China in Gebet" angekündigt. Dabei soll zwölf Monate lang bis zum 8. August 2008 – dem ersten Tag der Olympischen Spiele – für "einen geistlichen Wandel" in China gebetet werden.


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