Ein Dankschreiben geht in einem Moment um die Welt, wo sich die chinesische Christin für immer von ihrem älteren Ehemann verabschiedet

Von Michael Ireland, Chefkorrespondent ASSIST News Service, 13. Februar 2009


Shuang Shuying am Bett ihres sterbenden Ehemannes,
am Tag, nachdem sie aus dem Gefängnis entlassen wurde.

BEIJING, CHINA (ANS) - Nur einen Tag nach ihrem Dankes- schreiben "an die Geschwister in der ganzen Welt", ging der todkranke 91-jährige Ehemann der 79-jährigen chinesischen Christin Shuang Shuying Heim zum Herrn.

Shuying war am Morgen des Vortags (08. Februar) aus dem Gefängnis entlassen worden und hatte einen Brief an die Gläubigen weltweit geschrieben, in dem sie bat, weiterhin für sie selbst und ihren Mann Hua Zaichen zu beten, der im Krankenhaus im Sterben lag.

Sie schrieb: "Als ich heute morgen (8. Februar) aus dem Gefängnis entlassen wurde, ging ich sofort ins Krankenhaus, um meinen alten Lebensgefährten (Ehemann) zu besuchen, der

mich noch nicht einmal mehr erkennt, weil er das Bewusstsein verliert. So bitte ich alle Brüder und Schwestern überall auf der Welt, weiterhin für mich und meinen Mann zu beten. Gleichzeitig möchte ich jedem einzelnen von euch für eure beständigen Gebete, Fürsorge und Unterstützung für uns danken."

Vor zwei Jahren war Shuyings Sohn Hua Huiqi (ein Hauskirchenpastor in Beijing) von der chinesischen Polizei verhaftet worden. "Um meinen Sohn zu zwingen, sich vom Glauben abzuwenden und seine Glaubensgeschwister zu verraten, wurde ich als Geisel der Sicherheitsbehörde PBS (Public Security Bureau) zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt," schrieb Shuying in dem von ChinaAid veröffentlichten Brief.

"Während meiner Haft wurde ich unzählige Male von Beamten der PBS verhört, bedroht und schikaniert. Sie zwangen sogar andere Gefangene, mir all meine Kleidung auszuziehen und mich nachts draußen stehenzulassen, ohne schlafen zu können. Sieben Mitgefangene bewachten mich reihum. Ich durfte mich noch nicht einmal bewegen, wenn ich von Mücken gestochen wurde, ohne dass sie mir ins Gesicht schlugen oder in die Venen meiner Hände stachen. Ich habe immer noch unverheilte Wunden an meinen Händen. PBS-Beamte zwangen mich, meinen eigenen Urin zu trinken. Sie drohten mir, ich dürfe niemandem von dieser Folter erzählen," berichtet Shuying.

Während dieser furchtbaren Zeit "betete ich unablässlich," sagte sie.

"Ich bat Gott, mir Kraft zu geben. Jedesmal, wenn mich mein Sohn besuchte und mir berichtete, dass Geschwister aus der ganzen Welt für mich beteten, hat ich das mich getragen und ermutigt. Es half mir, meinen Lebenswillen zu bewahren."

In einer Presseveröffentlichung berichtete ChinaAid: "Wir sind für das Zeugnis dieses alten Ehepaars dankbar, das ihr Leben für Wahrheit und Religionsfreiheit in China riskiert hat. Shuang Shuying und ihre Familie leiden immer noch unter der Verfolgung durch chinesische Beamte. Wir danken allen, die für diese Familie beten und ihr in dieser Stunde großer Trübsal Unterstützung zukommen lassen."

Bitte schreibt Shuang Shuying einen ermutigenden Brief, jetzt, wo sie versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen:

Mrs. Shuang Shuying
Room#107, Building #23
Tai Ping Qiao Xi Li
Fengtai District
Beijing, CHINA 100076

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