Dagestan: Evangelischer Pastor erschossen
29. Juli 2010


Muslime werfen Artur
Suleimanov Bekehrungsversuche vor. Foto: Compass Direct

Machatschkala (idea) – In der russischen Republik Dagestan ist ein evangelischer Pastor umgebracht worden. Der 49-jährige Artur Suleimanov wurde am 15. Juli in der Hauptstadt Machatschkala von unbekannten Männern erschossen, als er seine Kirche verließ.

Suleimanov hatte die Hosannah-Gemeinde 1994 als Gebetsversammlung gegründet; inzwischen hat sie rund 1.000 Mitglieder und ist damit die größte protestantische Gemeinde im Nordkaukasus. Etwa 80 Prozent der Mitglieder sind ehemalige Muslime. Suleimanov, der seine Frau Zina und fünf Kinder

hinterlässt, stammt selbst aus einer muslimischen Familie. Wie der Informationsdienst Compass Direct weiter berichtet, ist seine Gemeinde ins Visier extremistischer Muslime geraten. Medien in Dagestan hätten in jüngster Zeit dazu aufgerufen, "Maßnahmen" gegen den Pastor und die Gemeinde zu ergreifen, weil sie Muslime zum christlichen Glauben bekehren wollten. Nach dem islamischen Religionsgesetz, der Scharia, wird der "Abfall" von Muslimen vom Islam mit dem Tode bestraft. Dagestan, das an die umkämpfte Republik Tschetschenien grenzt, hat rund 2,7 Millionen Einwohner. Davon sind 91 Prozent Muslime. Der Rest besteht vor allem aus Christen, vornehmlich Angehörigen der Russisch-Orthodoxen Kirche.

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