Eritrea: Zwei Evangelikale in Haft ums Leben gekommen
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 22. Januar 2009
Ausführlicher Bericht hier ASSIST News Service (englisch)


A s m a r a (idea) – Im nordostafrikanischen Eritrea sind zwei Evangelikale in einem Militärgefängnis ums Leben gekommen.

Es handelt sich um den 37-jährigen Mogos Hagos Kiflom und den 42-jährigen Mehari Gebreneguse Asgedom, berichtet das Hilfswerk Open Doors, das sich für verfolgte Christen einsetzt. Damit sei die Zahl der bekannt gewordenen Todesfälle von Christen in eritreischen Gefängnissen auf acht gestiegen. Nach Angaben von Open Doors starb Kiflom Anfang Januar an den Folgen fortwährender Folter. Der genaue Todestag sei nicht bekannt. Das Mitglied der charismatischen Rhema-Kirche habe sich geweigert, seinen Glauben an Jesus Christus zu verleugnen. Auch der am 16. Januar verstorbene Asgedom, der an Diabetes litt, sei gefoltert worden. Er gehörte zur „Kirche des lebendigen Gottes“. Laut Open Doors ist derzeit eine Verhaftungswelle gegen Christen im Gange. Im Dezember seien innerhalb von zwei Wochen 49 Leiter von Hausgemeinden in der Hauptstadt Asmara verhaftet worden. Am 11. Januar hätten Sicherheitskräfte 15 Mitglieder der evangelikalen Kale-Heiwot-Kirche in Keren festgenommen. Außerdem sei der Besitzer einer Druckerei in Asmara, Tekeste Habtemichel, inhaftiert worden. Ihm werfen die Behörden vor, illegal christliche Literatur gedruckt und mit nicht erlaubten Hausgemeinden zusammengearbeitet zu haben.

Über 2.900 Christen inhaftiert
Nach Angaben von eritreischen Kirchenleitern sind derzeit 2.907 Christen aufgrund ihres Glaubens in Polizeistationen, Militärlagern oder Schiffscontainern unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Präsident Issayas Afewerki hatte im Mai 2002 alle Angehörige nicht erlaubter Kirchen darunter 35 evangelikale – zu Staatsfeinden erklärt. Staatlich anerkannt sind nur die lutherische, die katholische und die orthodoxe Kirche sowie der Islam. Von den über vier Millionen Einwohnern Eritreas sind 52 Prozent Christen und 47 Prozent Muslime.

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