Eritrea entlässt 70 Christen aus der Haft
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 24.04.2009


A s m a r a (idea) - 70 Christen sind in Eritrea überraschend aus der Haft entlassen worden.

Wie das Hilfswerk Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt) berichtet, handelt es sich um Mitglieder staatlich nicht anerkannter evangelischer Kirchen. Die am 17. April Freigelassenen, darunter elf Frauen, saßen seit einem halben Jahr im Militärgefängnis Mitire ein. Den in Asmara, Dekemhare, Keren, Massawa und Mendefera Festgenommenen wurde zur Last gelegt, ihren 18-monatigen Wehrdienst nicht beendet zu haben. Laut Angaben von Kirchenleitern aus Eritrea sind noch mehr als 2.800 Christen aufgrund ihres Glaubens landesweit in Polizeistationen, Militärlagern oder Schiffscontainern unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Viele sitzen seit Monaten oder Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren ein. Auf dem Weltverfolgungsindex des Hilfswerks Open Doors, das sich für verfolgte Christen einsetzt, belegt Eritrea Platz 9 der Liste der Länder, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Staatspräsident Isaias Afwerki hatte im Jahr 2002 alle Angehörige nicht erlaubter Kirchen - darunter 35 evangelikale – zu Staatsfeinden erklärt. Staatlich anerkannt sind nur die lutherische, die katholische und die orthodoxe Kirche sowie der Islam. Von den über vier Millionen Einwohnern Eritreas sind 52 Prozent Christen und 47 Prozent Muslime.

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