Indonesien:
Christliche Lehrerinnen freigelassen

Evangelische Nachrichtenagentur idea, 11.06.2007

I n d r a m a y u (idea) - In Indonesien sind drei christliche Lehrerinnen, die seit zwei Jahren wegen ihrer Religionsausübung im Gefängnis saßen, am 8. Juni vorzeitig freigelassen worden. Rebekka Zakaria (49), Eti Pangesti (45) und Ratna Bangun (40) aus Indramayu (West Java) waren am 13. Mai 2005 verhaftet und am 1. September zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Das Gericht befand sie für schuldig, "hinterlistig mit einer Reihe von Lügen und Verlockungen vorgegangen zu sein, um Kinder gegen ihren Willen zu einem Religionswechsel zu verführen". Eine staatliche Grundschule hatte 2003, als ein Schulgesetz zum Religionsunterricht für Kinder aus religiösen Minderheiten in Kraft trat, kirchliche Mitarbeiter angefragt, ob sie ein Erziehungsprogramm einrichten und die Lehrkräfte stellen würden. Auch muslimische Kinder nahmen mit Einverständnis ihrer Eltern an dem Programm "Froher Sonntag" teil. Als einige Kinder begannen, daheim christliche Lieder zu singen, erstatteten die Mitglieder des Rates Muslimischer Geistlicher Anzeige. Daraufhin wurden die drei Frauen festgenommen. Wie das Hilfswerk Open Doors berichtet, wurden die Lehrerinnen jetzt überraschend schon um sechs Uhr früh aus der Justizvollzugsanstalt entlassen, weil radikale Muslime Proteste gegen die Freilassung geplant hatten. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Main und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) hatten die Christinnen im August 2005 als "Gefangene des Monats" benannt und zu Unterstützung und Gebet für sie aufgerufen. Indramayu ist zu 99 Prozent muslimisch, obwohl diese Region früher mehrheitlich christlich war. Von Indonesiens 213 Millionen Einwohnern sind 80,3 Prozent Moslems und 16 Prozent Christen.


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