Wütende muslimische Menge brennt in Indonesien Gemeinden nieder
Zwei Gemeinden niedergebrannt und eine dritte in Temanggung, Zentraljava, beschädigt
Von Michael Ireland, Chefkorrespondent, ASSIST News Service, 08. Februar 2011


JAVA, INDONESIA (ANS) -- Mehr als 1000 muslimische Protestler haben ein Gerichtsgebäude gestürmt und zwei Gemeinden in Zentraljava niedergebrannt.

Wie der Website der BBC zu entnehmen ist, fanden die Übergriffe in Temanggung statt, nachdem ein Christ zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war, weil er Handzettel verteilt haben soll, die angeblich den Islam beleidigten. Laut BBC berichtete die indonesische Polizei, dass die Menge das Urteil für zu mild hielte und die Todesstrafe fordere.

Weithin berichtet die BBC, dass sich der Vorfall zwei Tage nach dem Mord an drei Mitgliedern einer islamischen Minderheitssekte in Westjava ereignete. Ein Polizeisprecher sagte der BBC, dass die wütende Menge mit dem Angriff auf das Gerichtsgebäude begann, nachdem das Urteil verkündet worden war. Die Gewalt sei daraufhin auf die angrenzende Nachbarschaft übergesprungen, wo zwei Gemeindegebäude niedergebrannt und ein drittes beschädigt wurden. Die Polizei gab Warnschüsse in die Luft ab, um die Menge auseinanderzutreiben, wie die BBC weiter berichtete.

'Extremistengruppen'
In einem anderen Vorfall war ein Video aufgetaucht, das den tödlichen Angriff auf die Mitglieder der muslimischen Minderheitssekte Ahmadiyah zeigt. Darin war zu sehen, wie drei Männer zu Tode geprügelt wurden. Die BBC hat von diesem Video Kenntnis genommen.

Die Ahmadiyah-Sekte wurde von der Regierung als von der Norm abweichend dargestellt, jedoch nicht verboten. Ein Berater der US-Regierung für Religionsfreiheit betonte, dass Indonesien gegenüber den "extrmistischen" Angriffen reagieren müsse: "Indonesien ist ein tolerantes Land, das Terroristen gegenüber intoleranter sein sollte. Es ist an der Zeit, dass die indonesische Regierung sie wegen der von ihnen ausgehenden Gewalt und des Hasses, den sie verbreiten, zur Rechenschaft führt," sagte Leonard Leo, Vorsitzender der US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit.

Die BBC erklärte, dass Indonesien trotz der größten muslimischen Bevölkerung der Welt dennoch ein säkulares Land sei. Sie fügte Äußerungen von internationalen Menschenrechtsgruppen hinzu, die von einer anwachsenden Zahl Hardliner-Randgruppen berichten, die in den vergangenen Jahren religiöse Minderheiten schikanieren. Der indonesische Präsident wurde kritisiert, weil er nicht genug tue, um die Rechte aller Bürger zu schützen.