Wahl im Iran:
Für verfolgte Christen beten
Evangelisches Nachrichtenmagazin idea, 08. Juni 2009
Kelkheim (idea) Zu verstärktem Gebet für verfolgte Christen im Iran ruft das Hilfswerk Open Doors auf. Anlass ist die Präsidentschaftswahl in der Islamischen Republik am 12. Juni. Open Doors, dessen deutsche Zentrale sich in Kelkheim bei Frankfurt am Main befindet, setzt sich für verfolgte Christen rund um den Globus ein.
Jährlich veröffentlicht die Organisation einen Verfolgungsindex. Darin nimmt Iran den dritten Platz hinter Nordkorea und Saudi-Arabien ein. Seit dem Amtsantritt von Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad vor vier Jahren habe sich die Lage der christlichen Minderheit im Iran verschlechtert. Besonders ehemalige Muslime müssten sich oft heimlich in Hausgemeinden treffen. Die Anstrengungen der Regierung, Muslime vor Übertritten zum Christentum abzuhalten, gingen so weit, für den Abfall vom Islam per Gesetz die Todesstrafe für Männer und lebenslange Haft für Frauen vorzusehen.
Gemeindewachstum beunruhigt Regierung
Trotz des Druckes berichteten einheimische Pastoren von Gemeindewachstum. Etwa 250.000 Christen leben im Iran mit seinen 71 Millionen Einwohnern, davon sind laut Open Doors schätzungsweise 100.000 ehemalige Muslime. Besonders über Fernsehen und Radio via Satellit oder Internet dringe das Evangelium ins Land. „Das unverminderte Wachstum macht die Regierung nervös, weshalb sie zu harten Einschüchterungsmaßnahmen greift“, so Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland. Bei Verhören würden Christen gezwungen, die Namen anderer Hausgemeindechristen oder Treffpunkte zu verraten. Gemeinden ehemaliger Muslime rechneten jederzeit mit Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Verhören.
Für bedingungslose Religionsfreiheit
Open Doors bittet um Gebete, dass die christliche Minderheit im Iran dem Druck standhält und sich der künftige Präsident für bedingungslose Religionsfreiheit einschließlich eines straffreien Religionswechsels für Muslime sowie für die freie Weitergabe des christlichen Glaubens einsetzt. Open Doors hat ein Sonderheft unter dem Titel „Iran: Jesus öffnet Türen Wachstum trotz zunehmender Verfolgung“ herausgegeben. Es enthält Hintergrundinformationen, Gebetsanliegen und Hilfsprojekte. (Internet: www.opendoors-de.org)