Iran:
Zensur trifft auch Christen
Von AW. Christliche Medienagentur pro, 13. Juli 2009


Seit den Wahlen im Juni verstummen
die Aufstände im Iran nicht. Das
Regime blockiert nun auch christliche TV-Sender.
(Foto: Youtube / mechanicfann)

Seit den Wahlen im Juni melden die Nachrichtenagenturen Tag für Tag neue Repressionen gegen die Bevölkerung im Iran. Während sich die Bürger via "Twitter" gegen die Sperrung bestimmter Internetseiten wehren, zensiert die Regierung nun auch christliche TV-Sender.

Internet, Zeitung, TV, Radio – Alles deutet daraufhin, dass derweil jedes offizielle Medium in der Islamischen Republik Iran überwacht wird. Nun hat es die neu gewählte Regierung auch auf christliche Programme abgesehen. Terry Ascott, Mitarbeiter des TV-Senders "Sat 7 International", berichtet in der amerikanischen Zeitung "Christian Post" von Blockaden gegen den christlichen Sender.

Neue Technik zur Zensur entwickelt
"Irgendwie haben sie eine neue Technologie entwickelt, um auf einfachem Wege gleichzeitig den Zugang zu mehreren Kanälen in den großen Städten zu blockieren. Es ist das erste Mal, dass wir hier so etwas sehen", erklärte Ascott am Freitag und zeigte sich schockiert und verwundert über diese neuen technischen Methoden des iranischen Regimes. Dieses habe einen Weg gefunden, TV-Sender zu zensieren, die nicht einmal aus dem Iran heraus ausstrahlten. Das Programm sei allerdings nicht ununterbrochen blockiert. Gelegentlich könnten Iraner das Programm empfangen.

Ascott versicherte zudem, dass die iranische Regierung nach wie vor den Zugang zum Internet einschränke und Handydienste, etwa Kurznachrichten, blockiere. Derzeit könne niemand etwas gegen die Repressionen unternehmen, so Ascott, der "Sat 7" 1995 gründete. Dennoch äußerte er auch Hoffnung für seine Arbeit im Iran: "Menschen, die in diesen Zeiten des Wandels leben, sind vielleicht offener für das Evangelium von Christus."

Seit den Wahlen im Iran am 12. Juni herrschen im Land Aufstände. Laut den offiziellen Auszählungen wurde Mahmud Ahmadinedschad, der bisherige politische Führer des Iran, wiedergewählt. Die Bürger bezweifeln das, und die Opposition um Hossein Mussavi demonstriert seit Wochen für eine Neuauszählung der Stimmen. Um die Proteste zu unterdrücken, zensiert die Regierung Medien im ganzen Land und untersagt ausländischen Journalisten zudem ihre Arbeit im Iran. Eine der wenigen Quellen, die die Iraner noch nutzen können, ist derzeit der Informationsdienst "Twitter".

"Sat 7" produziert ein christliches TV-Programm für arabische Länder. Laut Informationen des Sender schalten sich wöchentlich zwischen neun und zehn Millionen Menschen zu. Das Programm wird auf arabisch, farsi und türkisch produziert. (PRO)

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