Taliban ermorden zweiten Christen
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 31.07.2007


K a b u l / S e o u l (idea) – Im afghanischen Geiseldrama schrecken die radikal-islamischen Taliban auch vor Mehrfachmorden nicht zurück. Sie erschossen am 30. Juli einen zweiten Mann aus der Gruppe von ursprünglich 23 südkoreanischen Christen, darunter 18 Frauen, die am 19. Juli in der Provinz Ghazni in die Gewalt der Taliban geraten waren. Bei dem jüngsten Opfer handelt sich um den 29-jährigen Shim Sung-Min.

Der Computerspezialist, der wie die anderen Geiseln einer reformierten Kirchengemeinde angehörte, engagierte sich nach Angaben seines Vaters Shim Chin-Pyo ehrenamtlich in der Hilfe für Arme und Behinderte. Der Junggeselle wurde mit einem Maschinengewehr niedergestreckt, nachdem die afghanische Regierung nicht auf die Forderung der Taliban eingegangen war, inhaftierte Gesinnungsgenossen freizulassen. In der Hand der Extremisten befindet sich auch weiterhin ein deutscher Bauingenieur. Ein weiterer 44 Jahre alter Deutscher war in der Geiselhaft ums Leben gekommen. Die Südkoreaner, meist Krankenschwestern, kamen nach Afghanistan, um der Bevölkerung medizinisch beizustehen. Sie wurden entführt, als sie einen Kindergarten für mittellose Kinder und Waisen besuchten wollten. Der Anführer der Gruppe, Pastor Bae Hyung-Kyu, wurde an seinem 42. Geburtstag, dem 25. Juli, mit zehn Schüssen ermordet. Seine Leiche wurde inzwischen in seine Heimat überführt. Er soll erst nach der Freilassung der übrigen Geiseln beerdigt werden.

Christen und Muslime fordern Freilassung
Die Weltweite Evangelische Allianz, die 420 Millionen Evangelikale repräsentiert, hat zum Gebet aufgerufen. Auch Papst Benedikt XVI. rief dazu auf, die Protestanten freizulassen. In die Appelle reihten sich ferner Muslime in Afghanistan und Südkorea ein. Evangelikale Gemeinden und Gruppen in Südkorea haben etwa 17.000 Mitarbeiter in 173 Länder entsandt. Im Jahr 2004 waren acht südkoreanische Christen im Irak entführt worden; ein 33-Jähriger wurde geköpft. Der Weltallianz zufolge engagieren sich gegenwärtig etwa ein Dutzend koreanische Hilfsorganisationen und Kirchen mit rund 100 ehrenamtlichen Mitarbeitern in Afghanistan. Seit 2002 reisten jährlich zwischen 400 und 500 Südkoreaner in das Land, um die Bevölkerung beim Wiederaufbau von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, Landwirtschaft und Informationstechnologie zu unterstützen. Unter anderem haben sie Kliniken aufgebaut.


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Afghanen demonstrieren für
Freilassung der Geiseln

Evangelische Nachrichtenagentur idea, 27.07.2007


K a b u l / G h a z n i (idea) – Afghanische Dorfbewohner haben für die Freilassung der 22 südkoreanischen Geiseln demonstriert, die sich seit dem 20. Juli in der Hand von Rebellen befinden. Das berichtet die Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz. Die Bauern zogen in die Bezirkshauptstadt Ghazni südlich von Kabul, veranstalteten einen Protestzug und verlangten die Freilassung der Verschleppten.

Die Koreaner sollen in der Provinz Ghazni versteckt sein. Den Angaben zufolge handelt es sich vor allem um Krankenschwestern aus der Presbyterianischen Saemmul Kirche in Bundang bei Seoul. Sie kamen nach Afghanistan, um der Bevölkerung medizinisch beizustehen. Sie wurden entführt, als sie in Kandahar einen Kindergarten für mittellose Kinder und Waisen besuchten wollten. Ihr Pastor, der 42-jährige Bae Hyung-kyu, wurde am 25. Juli ermordet. Wer hinter der Entführung steckt, ist noch unklar. Die Weltallianz vermutet, dass es Mitglieder der radikal-islamischen Taliban sind, die durch Terrorakte das Land unter ihre Kontrolle bringen wollen.

Jährlich zwischen 400 und 500 Südkoreaner in Afghanistan
Laut Weltallianz engagieren sich gegenwärtig etwa ein Dutzend koreanische Hilfsorganisationen und Kirchen mit rund 100 freiwilligen Mitarbeitern in Afghanistan. Seit 2002 reisten jährlich zwischen 400 und 500 Südkoreaner in das kriegsgeschädigte Land, um die Bevölkerung beim Wiederaufbau von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, Landwirtschaft und Informationstechnologie zu unterstützen. Unter anderem haben sie einige Kliniken aufgebaut. Einem Bericht der BBC zufolge erklärte die Saemmul Kirche, dass insgesamt mehr als 60 Mitglieder in Kabul und Kandahar medizinische Hilfe leisteten. Ihr Auftrag sei nicht, unter Muslimen zu missionieren.

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Zwanzig christliche Missionare
von Taliban entführt

Jesus.de, 21.07.2007

In Afghanistan ist am Freitag eine Gruppe südkoreanischer Christen von Taliban Kämpfern entführt worden. Die Taliban teilten über das Internet mit, die Gruppe sei bei Qarabagh in der südostafghanischen Provinz Ghazni von "Kämpfern des islamischen Emirats" gefangen genommen worden. Der Bus der 20 jungen Freiwilligen, angeführt von dem Geistlichen Bae Hyong-Kyo war zum Zeitpunkt des Überfalls auf dem Weg von Kandahar nach Kabul. Die Koreaner waren seit einer Woche im Süden Afghanistans auf einem humanitären und evangelistischen Kurzzeiteinsatz.

Die Koreaner stammen aus der presbyterianischen Kirchengemeinde "Saem-mul Community Church" in Seoul. "Es sind junge koreanische Christen, die sich in evangelistischen Aktivitäten engagierten und sich um Kinder in Kandahar kümmerten", sagte Joseph Park, Missionschef des Christlichen Rats Koreas, der Tageszeitung "Die Welt".

Der Provinzgouverneur von Ghazni äußerte sich nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Samstag erbost über den Leichtsinn der Koreaner: "Sie haben wohl gedacht, dass sie in Korea sind und nicht im kriegsgeschüttelten Afghanistan." Die Missionare hätten keinerlei Kontakt zur afghanischen Regierung oder zu Sicherheitsstellen aufgenommen, die sie hätten beschützen können. Auch die lokale Polizei hätte nichts von der Anwesenheit der Gruppe gewusst.

Der Bus der Christen wurde leer in der Provinz Ghasni gefunden, als nach einer Vermisstenmeldung mehrere hundert Polizisten die Region durchsuchten. Taliban-Sprecher Jussuf Ahmadi versicherte telefonisch, dass die Entführten sicher und wohlauf seien: "Sie werden verhört, und sobald diese Verhöre vorüber sind, wird die Taliban-Führung über ihr Schicksal entscheiden." Inzwischen hat die Taliban jedoch mit dem Tod der Geiseln gedroht.

Insgesamt sollen sich laut einer Meldung der Zeitung "Korea Herold" zurzeit etwa 120 südkoreanische Missionare in Afghanistan aufhalten. (rk)


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