Bitte betet für diese Geschwister, dass Jesus ihnen jetzt
ganz besonders nahe ist und ihre verletzten Seelen heilt.
Taliban hielten christliche Geiseln
wie Sklaven
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 15. September 2007
S e o u l (idea) Die 23 südkoreanischen Christen, die am 19. Juli in Afghanistan in die Gewalt der radikal-islamischen Taliban gerieten, sind mit dem Tode bedroht, geschlagen und zur Sklavenarbeit gezwungen worden. Das berichteten einige der 21 Geiseln, die die sechswöchige Gefangenschaft überlebten, am 13. September vor Journalisten in einem Krankenhaus nahe Seoul.
Die Taliban ermordeten den 42-jährigen Jugendpastor Bae Hyung-Kyu, weil er sich weigerte, zum Islam überzutreten. Bevor er zur Hinrichtung geführt wurde, rief er nach Angaben seiner Mitgefangenen den Geiseln zu: „Überwindet durch Glauben!“ Die Geiselnehmer erschossen ferner den 29-jährigen Computerexperten Shim Sung-Min, um ihrer Forderung nach Freilassung von Gesinnungsgenossen Nachdruck zu verleihen. Später ließen sie zunächst zwei kranke Frauen frei. Nach Verhandlungen mit südkoreanischen Unterhändlern wurden alle übrigen Geiseln nach und nach auf freien Fuß gesetzt. Als Gegenleistung versprach die südkoreanische Regierung, alle 210 Soldaten der internationalen Friedenstruppe ISAF bis Ende des Jahres abzuziehen und keine Missionare mehr nach Afghanistan ausreisen zu lassen. Die Südkoreaner aus der Presbyterianischen Saemmul-Kirchengemeinde in Bundang bei Seoul waren in die afghanische Provinz Ghasni gereist, um beim Aufbau von Kliniken und Schulen zu helfen.
Zwei Kartoffeln für vier Geiseln
Wie die Ex-Geiseln berichteten, wurden sie zunächst drei Tage lang gemeinsam in einer Hütte eingesperrt und danach in sechs Gruppen aufgeteilt. Einige wurden von bewaffneten Männern aufgefordert, zum Islam überzutreten. Die Christin Yu Jung-Hwa berichtete, die Wächter hätten die Geiseln an einer Wand hinter einem Graben aufgestellt und Waffen auf sie gerichtet. Man habe ihnen gesagt, sie würden nur gerettet, wenn sie zum Islam konvertierten. Je Chang-Hee, eine männliche Geisel, teilte mit, dass man die Gefangenen aufgefordert habe, islamische Gebete nachzusprechen, wenn ihnen ihr Leben lieb sei. Die Koreaner hätten daraufhin unverständliche Laute in ihrer Muttersprache von sich gegeben. Die Gefangenen seien wie Sklaven gehalten worden, hätten Erdarbeiten verrichten und Wasser von einem Brunnen holen müssen. Die 31-jähirge Cha Hae-Jin berichtete von schlechtem Essen; mehrere Geiseln hätten sich übergeben und unter Durchfall gelitten. An einem Tag hätten sich vier Gefangene zwei Kartoffeln teilen müssen. Andere Geiseln machten bessere Erfahrungen. Die Taliban hätten sie freundlich behandelt, mit ihren Handys gespielt und einigen sogar erlaubt, mit Südkorea zu telefonieren.