Pakistanische Gemeinde von Feuerschützen angegriffen - eine Tote, elf Verwundete
Gewalt im Land eskaliert
Von Dan Wooding und Sheraz Khurram Khan, ASSIST News Service, 05. März 2009
GUJRANWALA, PAKISTAN (ANS) - Während in Pakistan die Gewalt eskaliert, erhielt ANS die Information, dass am 02. März eine Gruppe von Muslimen wahllos auf die Versammlung einer presbyterianischen Gemeinde im Gujranwala-Distrikt gefeuert hat, wobei eine Frau getötet und elf weitere Personen verletzt wurden.
Mehrere Muslime, darunter Amjad, Balal, Zeeshan, Azam und andere, deren Identität bislang noch nicht von ANS bestätigt werden konnten, eröffneten das Feuer auf betende Christen in der presbyterianischen Gemeinde in Songo, einer etwa 7km von Gujranwala entfernten Stadt, eine Woche, nachdem ein christlicher Anwohner dieser Gegend mit Waffengewalt von Muslimen ausgeraubt worden war.
Am 25. Februar wurde Imran auf seinem Nachhauseweg überfallen, mit Waffen wurden ihm Bargeld, Armbanduhr und Handy abgenommen.
Blutend ging Imran zur örtlichen Polizeiwache, um den Vorfall zu melden. Der Fall wurde "gelöst", indem ein muslimischer Streitschlichter Versöhnung zwischen Imran und den Angeklagten aushandelte.
Diese zusammengeflickte Lösung hielt jedoch nur solange, bis mehrere bewaffnete Muslime am 02. März in verschiedene Häuser von Christen eindrangen und die Bewohner schikanierten und bedrohten.
Eine weitere Gruppe von Muslimen drang mit Eisenstangen, Knüppeln und Gewehren bewaffnet in die Gemeinde ein. Sie eröffneten das Feuer auf die Versammelten, zerschmissen Fenster und schändeten Bibeln. Sie warfen das Kreuz vom Dach des Gebäudes herunter und verließen den Ort, wobei sie die Christen anschrieen, dass sie noch schlimmere Angriffe zu erwarten hätten, wenn sie die Stadt nicht verlassen würden.
Der Pastor der Gemeinde, Patras, berichtete ANS am Telefon, dass die Verletzten nur unter Schwierigkeiten ins Krankenhaus gebracht werden konnten. Wie er erzählte, hätten Muslime die ins Distrikthospital führende Straße blockiert. Später hätten sie es jedoch mit Hilfe der Polizei geschafft: ”Die Verletzen wurden mit Polizeiwagen zum Krankenhaus gefahren,” wie er erzählte.
Wegen der an den Schusswunden erlegenen Shakeela hat Shahzad Kamran von "Sharing Life Ministry Pakistan", (SLMP) eine Obduktion beantragt. Er sagte, dass die Polizei "nichts unternimmt, um die Täter zu verfolgen."
Sohail Johnson, Chefkoordinator bei SLMP, der den Tatort besichtigte, verurteilte das, was er "einen brutalen Angriff" auf Christen nannte und forderte die Gebetspartner seines Dienstes weltweit auf, für den Schutz pakistanischer Christen zu beten.
“Fundamentalistische Muslime zielen auf Christen, da sie deren Existenz in Pakistan nicht tolerieren können," sagte er gegenüber ANS.
Pastor Patras berichtete, dass sich das Pflegepersonal des Regierungskrankenhauses den verletzen Christen gegenüber "kaltschnäuzig und gleichgültig" verhalten habe. Ihm zufolge hätten die Bewaffneten “Einfluss auf das Krankenhauspersonal genommen”, nachdem sie es nicht geschafft hatten, die Verletzten vom Transport ins Krankenhaus abzuhalten.
“Die Ärzte des Hauptkrankenhauses in Gujranwala baten uns, Shakeela nach Lahore zu bringen. Es dauerte lange, einen Krankenwagen zu organisieren, da wir keine Mittel haben,” sagte Pastor Patras, der glaubt, dass Shakeelas Tod hätte verhindert werden können, wenn nicht eine Reihe verschiedener Skurilitäten gegen sie gestanden hätten.
Auf die Frage, ob die Polizei schon Verhaftungen vornehmen konnte, sagte er, einige seien tatsächlich festgenommen worden, jedoch befänden sich "die wahren Täter immer noch auf freiem Fuß".
Pastor Patras beschrieb die Situation als “extrem gespannt” und fügte hinzu, “Aus Angst vor weiteren Angriffen haben sich die Christen in ihren Häusern verbarrikadiert. Wir haben Angst und beten um unsere Sicherheit.”
Er berichtete ebenfalls von Angriffen auf Christen in Kotli Sahvo, einem Dorf im Gujranwala-Distrikt am 28. Februar. "Die Polizei hat den Fall noch nicht einmal aufgenommen, geschweige denn, dass sie die Täter verfolgen würde," klagt er. Selbst wenn wir Klage eingereichen würden, hätten wir kein Chance vor Gericht, da wir keine Mittel haben, uns einen Anwalt zu leisten,” fuhr er fort.
ANS hat erfahren, dass ortsansässige Christen gegen diesen Vorfall protestieren und eine sofortige Festnahme der Täter fordern.