Pakistan soll christlichen
Menschenrechtler freilassen

Evangelische Nachrichtenagentur idea, 01. Juni 2009


Hector Aleem ist Direktor der pakistanischen Menschenrechts-
organisation Peace Worldwide
und „Gefangener des Monats
Juni“. Foto: pww.org.pkist

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea haben den christlichen Menschenrechtler Hector Aleem (Islamabad/ Pakistan) als "Gefangenen des Monats Juni" benannt und zur Unter-stützung für ihn aufgerufen.

Polizisten hatten den 55jährigen Direktor der Menschenrechtsorganisa- tion "Peace Worldwide" (Frieden weltweit) am 22. Januar nachts aus dem Bett geholt und verhaftet. Dabei misshandelten sie dessen Frau und Kinder und zerstörten christliche Bilder. Die militante islamische Organisation Tehrik-e-Sunat hatte den Menschenrechtler wegen angeb-

licher gotteslästerlicher SMS-Botschaften angezeigt. Aleem versendet nach eigenen Angaben aber gar keine Nachrichten per Handy. Er setzt sich seit Jahren für die christliche Minderheit ein und hatte zuletzt im Grundbesitzstreit um eine Kirche in Islamabad interveniert. Nach Angaben der IGFM wurde Aleem bei einer Gerichtsverhandlung am 25. April zwar freigesprochen. Der Vorwurf der Anstiftung zur Blasphemie bleibe aber bestehen. Ein Antrag auf Freilassung auf Kaution wurde am 30. April abgelehnt – angeblich, um den Menschenrechtler zu schützen. Der IGFM zufolge wurde Aleem bei der gerichtlichen Anhörung von einem gegnerischen muslimischen Anwalt mit dem Tod bedroht: "Wenn der Richter ihn nicht bestraft, dann werden wir ihn selbst töten." Die IGFM und idea haben dazu aufgerufen, sich in Briefen an den pakistanischen Staatspräsidenten Asif Ali Zardari zu wenden. Er solle sich dafür einsetzen, den offenkundig Unschuldigen freizulassen und für dessen Sicherheit zu sorgen. Von den 156 Millionen Einwohnern Pakistans sind 95 Prozent Muslime, 3 Prozent Christen und 1,8 Prozent Hindus.

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