Pakistan: Muslime vertreiben Christen
Evangelische Nachrichtenagentur idea, 09. Juni 2010


Ausweisung wegen Beschwerde über sexuelle Übergriffe.

Katcha Khoh (idea) – Aus einem überwiegend muslimischen Dorf in Pakistan sind etwa 250 christliche Familien vertrieben worden. Der Grund: Christliche Männer hatten sich über sexuelle Übergriffe auf ihre Frauen beschwert.

Wie der Informationsdienst Compass Direct berichtet, ereignete sich der Vorfall Anfang Juni in der Ortschaft Katcha Khoh (Provinz Punjab). Der Dorfälteste Abdul Sattar Khan habe die Ausweisung angeordnet.

Die meisten christlichen Männer sind als Tagelöhner auf den Feldern muslimischer Grundbesitzer tätig; ihre Ehefrauen und Töchter arbeiten als Mägde und Hausangestellte. Viele Arbeitgeber missbrauchen ihre Machtstellung, um die Christinnen sexuell unter Druck zu setzen, so Compass Direct. Nachdem dies ausgeartet sei, hätten sich vier Christen beschwert: Emmanuel Masih, Rasheed Masih, Shehzad Anjum und Yousaf Masih Khokhar. Daraufhin habe der Dorfälteste die sofortige Ausweisung der christlichen Familien angeordnet. Den Angaben zufolge scheuen die Christen eine Anzeige bei der Polizei, weil sie fürchten, dass dann aufgrund des Blasphemiegesetzes falsche Anschuldigungen gegen sie erhoben werden. In Pakistan ist der Islam Staatsreligion; Beleidigungen des Propheten Mohammed können mit der Todesstrafe geahndet werden. Von den 164 Millionen Einwohnern des Landes sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen, zwei Prozent Hindus und der Rest Sikhs, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen. Von den Christen sind etwa zwei Millionen Protestanten, eine Million Katholiken und 600.000 Mitglieder orthodoxer oder unabhängiger Kirchen.

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