Pakistanisches Gericht entscheidet, dass der erzwungene Religionswechsel von zwei entführten Mädchen legal sei
von Dan Wooding, Gründer von ASSIST Ministries, 22. Juli 2008
PAKISTAN (ANS) - Ohne Erfolg versuchte ein christlicher Vater in Pakistan, das Sorgerecht für seine beiden kleinen Töchter zurückzubekommen, die entführt und zum Übertritt zum Islam gezwungen wurden, wie Anto Akkara in einem Bericht für Ecumenical News International, ENI, (www.eni.ch/) schreibt.
Er bemerkt, dass am 12. Juli 2008 ein Richter in der pakistanischen Provinz Punjab Appelle ignoriert habe, dass die 12-jährige Saba Younis und ihre 10 Jahre alte Schwester, Anila Younis, die seit dem 26 Juni in der kleinen Stadt Chowk Munda vermisst wurden, auf dem Weg zu ihrem Onkel entführt wurden, und verfügte, dass ihr Übertritt zum Islam legal sei.
"Die Entführer, die die Mädchen geheiratet haben, hatten am 28. Juni bei einer lokalen Polizeistation ebenfalls das Sorgerecht unter der Versicherung beantragt, dass die Mädchen zum Islam konvertiert seien und der Vater keinen Anspruch mehr über sie habe," schrieb Akkara.
"Wir sind über diesen Gerichtsbescheid schockiert," teilte Anita Maria, Anwältin und Sprecherin einer pakistanischen Gruppe von Christen, kürzlich ENI gegenüber mit. "Arme Christen in unzugänglichen Gebieten müssen mit so etwas leben." Maria berichtet, dass in einigen Fällen junge, entführte Frauen wegen Unzucht verurteilt wurden, weil sie sich weigerten zu konvertieren und ihre Entführer zu heiraten.
Akkara erzählt, dass die Polizei nicht imstande war, die Mädchen zu finden. Die Mitglieder der örtlichen christlichen Gemeinschaft waren schockiert, als sich deren Entführer mit der Behauptung meldeten, die Mädchen seien zum Islam konvertiert und sie hätten sich mit ihnen verheiratet.
Das Gericht des Muzaffargarh Distrikts erklärte am 12. Juli, dass der umstrittene Religionswechel rechtsgültig sei. Darüber sind die Christen der Region fassungslos.
"Wir werden das oberste Gericht in Lahore bewegen, gegen diesen Entscheid vorzugehen," sagte Maria, die als Programm-Koordinatorin für das pakistanische Zentrum für Rechtliche Hilfen und Regulierung arbeitet.
Das Netzwerk für Angelegenheiten pakistanischer Minderheiten berichtete in einer Darstellung, dass Younis Masih, der Vater der verschleppten Mädchen, von der lokalen Polizei bedroht wurde, als er sich wegen die Entführung seiner Töchter beschwerte. In der Darstellung wurde festgehalten, dass in dem Dorf nur wenige christliche Familien unter den 150 muslimischen Familien lebten und dass die Polizei es abgelehnt habe, der christlichen Familie zu helfen. Das Netzwerk hob hervor, dass im Jahr 2005 ungefähr 50 hinduistische und 20 christliche Mädchen entführt worden seien, von denen die meisten zum Übertritt zum Islam gezwungen wurden.
"Dies ist eine Verballhornung der Jusitz. Aber leider ist das hier eine gängige Praxis," beklagt Victor Azariah, Generalsekretär des nationalen Kirchenrates in Pakistan, dem vier protestantische Gruppen angehören. Azariah betonte: "Die Gerichte helfen uns nie."
Akkara erwähnte zum Schluss, dass "Christen ungefähr nur zwei Prozent der pakistanischen 168 Million Einwohner ausmachen, mehr als 90% davon sind Muslime."