Kopfgeld auf Asia Bibi ausgesetzt
Ein muslimischer Vorbeter hat ein Kopfgeld für die Ermordung der in Pakistan wegen Blasphemie verurteilten Christin Asia Bibi ausgesetzt.
Von: pro | 04.12.2010

"Ich gebe jedem 500.000 Rupien (4342 Euro), der Asia Bibi tötet", sagte Maulana Yousuf Qureshi, Vorbeter in der historischen Mohabat-Khan-Moschee in Peshawar, nach Presseberichten vom Samstag. Wie dpa mitteilt, forderte der muslimische Vorbeter ausdrücklich die radikal-islamischen Taliban zum Mord an der Frau auf. Dies wäre wahrhaft ein Dienst an der Religion, sagte der Geistliche laut "Daily Times" bei einer Kundgebung am Vortag. Der pakistanische Minister für Minderheiten, Shabaz Bhatti, protestierte scharf.

"Wir werden niemandem erlauben, in Pakistan das Gesetz des Dschungels einzuführen", sagte Bhatti. Er verurteilte den Aufruf des Vorbeters als unethisch und unmoralisch. Damit würden nur die Elemente angestachelt, die glauben, Faustrecht und Gewalt im Namen der Religion ausüben zu können, sagte der Minister, der selbst ein Christ ist. Die jüngsten Vorfälle zeigten, dass das umstrittene Blasphemiegesetz dringend geändert werden müsse.

Die 45 Jahre alte Bibi war vor einem Monat zum Tod durch den Strang verurteilt worden. Sie soll sich abfällig über den Propheten Mohammed geäußert haben. Die Beschuldigte weist dies vehement zurück. Sie sei unschuldig angeklagt worden nach einem Streit mit mehreren muslimischen Frauen um einen Wasserbehälter.

Der Fall löste international Bestürzung aus. Die pakistanische Regierung erwägt, sie zu begnadigen. An diesem Montag soll sich allerdings ein Gericht zunächst mit einer Klage gegen die Regierung befassen. Bibi war im Sommer 2009 verhaftet worden. Islamistische Gruppierungen machen nun Druck auf die Regierung, die 45-Jährige nicht aus der Haft zu entlassen und auch keinerlei Abstriche am umstrittenen Blasphemiegesetz vorzunehmen. Befürworter einer strengen Rechtsprechung demonstrierten dafür in zahlreichen Städten, auch verschiedene Vorbeter setzten sich öffentlich dafür ein.

Pakistan hat bislang kein Todesurteil wegen Blasphemie vollstreckt. Allerdings sitzen Dutzende Menschen deswegen in Gefängnissen. Das Gesetz ist umstritten, weil es nach Einschätzung von Menschenrechtlern und Juristen vielfach nicht um "Gotteslästerung" geht, sondern um politisch oder religiös motivierte Rache. Menschen nutzten das Gesetz, um Rechnungen untereinander zu begleichen, sagen Kritiker. (dpa/pro)

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Diese konträren Meldungen sind eine Schande für das Land...

In Asia Bibis Fall gibt es doch
keine schnelle Begnadigung

Von Dan Wooding, Founder of ASSIST Ministries, 25. November 2010

ISLAMABAD, PAKISTAN (ANS) -- Der Präsident von Pakistan, Asif Ali Zardari, wird die wegen Beleidigung des Islam zum Tode verurteilte Christin nicht sofort begnadigen, doch er würde es eventuell zu einem späteren Zeitpunkt tun, falls das Berufungsgericht ihren Fall zu lange hinauszögert, wie ein Beamter am gestrigen Donnerstag mitteilte.


Asia Bibi

Past Benedict XVI hat sich für die Freilassung von Asia Bibi, einer 45-jährigen Mutter von fün Kindern eingesetzt, die sagte, sie sei von einer Gruppe muslimischer Frauen, die einen Groll auf sie haben, fälschlich angeklagt worden.

Wie www.epakistannews.com veröffentlicht, "hat der Fall bei internationalen Rechtsgruppen Empörung hervorgerufen und religiöse Leidenschaften in Pakistan entflammt. In den letzten Tagen gab es Demonstrationen sowohl von Seiten der pakistanischen Minderheit, die sich für ihre Freiheit einsetzen, als auch von Muslimen, die vor jeglicher Begnadigung warnen und das Blasphemiegesetz des Landes gutheißen, von dem Kritiker behaupten, es würde zur Durchführung

persönlicher Ziele und Verfolgung von Minderheiten durch Extremisten missbraucht."

Bibi ist die erste Frau, die im Zuge des Blasphemiegesetzes zum Tode verurteilt wurde. Sie befindet sich seit 18 Monaten in Haft und wurde am 08. November 2010 zum Tod durch den Strang verurteilt.


Der Minister für Minoritäten, Shahbaz Bhatti, mit
Asia Bibis Töchtern, Ashi und Sidra, in seinem Büro
in Islamabad am vergangenen Samstag.
Ihr Anwalt hat beim Obersten Gericht in Lahore Berufung eingereicht und Präsident Asif Ali Zardari hat entschieden, dass die Berufungsklage durchgespielt werden soll, anstatt sofort die Begnadigung auszurufen, wie der Minister für Minderheiten, Shahbaz Bhatti, mitteilte, der sich mit Zardari am Donnerstag, den 25. November 2010 getroffen hatte.

"Bibi zu begnadigen wäre für Zardari ein politisches Risiko, dessen Koalitionsregierung politisch von einer islamischen Partei im Parlament abhängt," heißt es in der Website.

Bhatti soll gesagt haben, dass "Zardari dennoch einverstanden sei, Bibi zu einem späteren Zeitpunkt zu begnadigen, falls der Berufungsprozess sich unnötig hinziehen sollte." Zardaris Sprecher konnte am Donnerstag nicht erreicht werden, wie es auf der Website zu lesen ist.

Bhatti, der an Bibis Unschuld glaubt, sagte, dass Zardari keine Frist benannt habe, doch glaube er, der Präsident würde "nicht Wochen oder Monate warten."

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Die wegen Blasphemie zum Tode verurteilte Christin ist frei!
Asia Bibi wurde vom pakistanischen Präsidenten begnadigt und ist jetzt untergetaucht
Von Dan Wooding, Gründer von ASSIST Ministries, 22. November 2010

ITTANWALAI, PAKISTAN (ANS) -- ASSIST News Service (ANS) -- www.assistnews.net -- hat eben gerade die gute Nachricht erhalten, dass Asia Bibi, die am 08. November 2010 wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilte Christin und Mutter von vier Kindern, aus dem Gefängnis entlassen wurde.

Asia, die die vergangenen anderthalb Jahre schon im Gefängnis verbracht hatte, wurde heute (Montag, 22. November 2010) entlassen, nachdem sie vom pakistanischen Präsidenten Asif Ali Zardari begnadigt worden war.

Eine pakistanische Quelle informierte uns: "Sie ist jetzt untergetaucht, aus Angst um ihre Sicherheit."

"Centre for Legal Aid, Assistance and Settlement" (CLAAS, Zentrum für Rechtsbeistand, Unterstützung und Niederlassung) teilte ANS mit, dass man “die Entlassung Asia Bibis, der ersten Christin, die wegen Blasphemie zum Tode verurteilt worden war, begrüße."

Bibi wurde der Blasphemie für schuldig befunden, obwohl es keine Beweise für diese Tat gegeben und sie wiederholt die Klagen gegen sie dementiert hatte.

Von muslimischen Erntearbeitern war sie nach einem Streit über ihre unterschiedlichen Glaubensrichtungen beschuldigt worden, den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Als eine Frau sie um einen Becher Wasser bat, verweigerte sich diese, daraus zu trinken, weil der Becher von einer Christin berührt worden war und daher “unrein” sei.

Im Juni 2009 wurde sie in ihrem Dorf Ittanwalai, westlich der Provinzhauptstadt Lahore im Punjab, verhaftet und gemäß Paragraph 295 B und C des pakistanischen Strafgesetzbuches, der die obligatorische Todesstrafe nach sich zieht, angeklagt worden.

Der Fall hatte internationales Aufsehen erregt und den Fokus auf die ungerechten Gesetze Pakistans gerichtet.

CLAAS, die pakistanischen Christen kostenlosen Rechtsbeistand gewähren, teilten ihre Freude über Asias Entlassung mit und die Hoffnung, dass dies Pakistan der Aufhebung der Blasphemiegesetze einen Schritt näher gebracht hätte.

Nasir Saeed, Koordinator bei CLAAS in Großbritannien, sagte ANS: “Dies ist der einzig annehmbare Ausgang einer Sache, die von Anfang an eine Verhöhnung der Gerechtigkeit war. Asia Bibi hätte nie wegen Blasphemie verklagt werden dürfen, gar nicht zu reden von einem Schuldspruch und Todesurteil.

“Die Tortur, der sie und ihre Familie ausgesetzt gewesen waren, ist außerhalb Pakistans für die meisten Menschen unvorstellbar, die größtenteils gar nichts von dem Missbrauch und der Diskriminierung, der die kleine christliche Minderheit dort ausgesetzt ist, wissen.

“Die Blasphemiegesetze sind ein Schlag ins Gesicht der Demokratie und der Menschenrechte und bestätigen nur die Vorstellung, dass Christen und andere religiösen Minderheiten im Land als minderwärtig und weniger menschlich angesehen werden.

“Wir sind erleichtert und sehr froh über Asias Entlassung, doch solange die Blasphemiegesetze inkraft sind, kann niemand voraussagen, wann der nächste unschuldige Christ wegen irgendeiner, die er oder sie gesagt haben soll, dem Tod gegenüber steht.”

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Pakistanische Christin wegen
Blasphemie zum Tode verurteilt

Von Success Kanayo Uchime, Sonderkorrespondent für ASSIST News Service,
November 8, 2010

PUNJAB, PAKISTAN (ANS) -- Ein pakistanisches Gericht hat die Christin Asia Bibi, eine vierfache Mutter, wegen Blasphemie zum Tode verurteilt, womit sie die erste Frau ist, die jemals solch eine Todesstrafe erhalten hat.

Diese Nachricht stammt aus einem Bericht von "Release International" (internationale Befreiung, www.releaseinternational.org), einer in Großbritannien ansässigen christlichen Organisation, die sich um verfolgte Christen kümmert, und fügt hinzu, dass der Richter bei der gestrigen Gerichtssitzung am Ende einer mehr als sechzehn Monate andauernden Verhandlung die Höchststrafe verhängte.

Laut diesem Bericht wurde die bald 40-jährige Landarbeiterin aus Ittanwali in Punjab, ebenfalls zu einer Geldstrafe von über £700,00 verurteilt - das entspricht in etwa zweieinhalb Jahresgehältern eines Durchschnittsarbeiters.

"Release" Mitarbeiter, die "Sharing Life Ministry Pakistan" (SLMP) angehören und Asia und ihre Familie während ihrer Tortur unterstützt haben, berichten, dass dieser Ausgang sie und die Familie schockiere.

Sie merken an, dass bislang keiner der in Pakistan zum Tode Verurteilten jemals hingerichtet wurde, doch könnte die Berufung für Asia Jahre unter


Asia Bibi (Foto: www.persecution.com)
schrecklichsten Bedingungen bedeuten. Wenn sie das Urteil beim Obersten Gerichtshof anficht, könne es Jahre dauern, bevor ihr Fall überhaupt angehört wird.

Nach einem früheren Gerichtstag wurde Asia von
einigen ihrer Kinder umarmt. Ihre Tochter Isha weint und wollte ihre Mutter gar nicht mehr
loslassen. Sie zeigte auf den Schleier der Mutter
und sagte: "Ich will dein Gesicht sehen, nimm den
Schleier weg." Es war eine herzzerreißende Szene.
(Foto: http://persecutedchurch.blogspot.com)

Wie es in dem Bericht weiter heißt, hatte die Polizei im Juni 2009 den Fall eröffnet, nachdem ortsansässige Muslime sie wegen abfälliger Bemerkungen gegen den Propheten Mohammed angeklagt hatten.

"Den Berichten zufolge hatte sie mit ihren Arbeitskollegen auf den Feldern über Glaubensangelegenheiten gesprochen, als sie und ihre Töchter von Dorfbewohnern und muslimischen Geistlichen überfallen wurden. Sie sei von ihren Kollegen unter Druck gesetzt worden, zum Islam überzutreten," hieß es in dem Bericht.

Und weiter: "Ein Sprecher der SLMP beschrieb Asia als glaubensstark - doch meinte er, dass diese Entscheidung für sie und ihre Familie ein vernichtender Schlag sei. Sie sehnt sich zu ihren Kindern nachhause zu kommen, doch ihre Träume auf Entlassung sind nun dahin. Sie braucht dringend Frieden in ihrem Herzen, den Frieden, der nur von Gott kommt. Das Team der SLMP plant Asia so oft wie möglich im Gefängnis zu besuchen."

Release International ist besorgt, dass das Urteil einen gefährlichen Präzidenzfall setzen könnte. Eine andere Frau, Martha Bibi, steht nach Streiterein mit Bauarbeitern, die ihr gehörige Baugeräte nicht zurückgegeben hatten, seit 2007 in

Lahore wegen Blasphemie vor Gericht.

Die Organisation bittet: "Reagieren Sie jetzt und unterzeichnen Sie unseren Petitionsaufruf für Gerechtigkeit für Christen in Pakistan, den Sie hier finden www.releaseinternational.org/current bzw. setzen Sie sich mit unserem Büro unter Tel: +44 (0) 1689 823491 in Verbindung.

Release International hilft mit einem Netzwerk von internationalen Diensten verfolgten Christen in 30 Ländern weltweit. Sie unterstützen Pastoren und inhaftierte Christen und deren Familien. Sie stellen christliche Literatur und Bibeln zur Verfügung und helfen bei Rechtsangelegenheiten.

Von CBN, 20. November 2010

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