Pastor ‘Bike‘ Zhang der illegalen Geschäftemacherei beschuldigt, weil er Gebetsarmbänder mit der Aufschrift 'Bete für China' verteilt
Von Michael Ireland, Chefkorrespondent, ASSIST News Service, 25. November 2008

BEIJING, CHINA (ANS) - Ein chinesischer Hauskirchenleiter hat wieder Schwierigkeiten mit den chinesischen Behörden bekommen, nachdem er kostenlose Gebetsarmbänder verteilt hatte, die an das Gebet für China erinnern sollen.


Pastor Bike und seine Frau in Beijing

Pastor "Bike" Zhang Mingxuan wird von den Behörden beschuldigt, in "illegalen Geschäften verwickelt" zu sein, weil er Armbänder verteilt.

Diese Gebetsbänder wurden an Hauskirchenmitglieder und andere Personen in China als Geschenk verteilt, um während der Olympischen Spiele an das Gebet für China zu erinnern.

ChinaAid hatte zusammen mit dem Dienst "The Voice of the Martyrs" ("Die Stimme der Märtyrer") Gebetsbänder an US -Sponsoren ausgegeben. Laut einem Bericht wurden zwischen 600.000 und 800.000 'Bete für China'-Gebetsbänder verteilt.

Wie ChinaAid schreibt, wurde Pastor Bike von den Behörden zwischen dem 16. und 27. Oktober festgehalten. In dieser Zeit wurde seine Frau aus dem gemeinsamen Haus vertrieben, seine Söhne verprügelt und dann wurden seine Frau und deren Schwester verhaftet.

Nach einem internationalen Aufschrei haben die Behörden Pastor Bike, seine Frau und deren Schwester am 27. Oktober aus der Haft entlassen, wie es in einem Email-Update von ChinaAid heißt.

In einem Gespräch mit dieser Hilfsorganisation über seine Verhaftung im Oktober sagte Pastor Bike, dass die Sicherheitsbehörde (PSB) der Stadt Shinin in der Provinz Yunnan ihn der illegalen Geschäftemacherei beschuldigt, "weil er während der Olympischen Spiele Gebetsarmbänder mit der Aufschrift 'Segne China' verteilt hatte."

Träger dieser Armbänder wurden vielfach schikaniert, berichtet ChinaAid. Die Behörden nannten die Gebetsbänder "nationalpolitisch bedenklich."

ChinaAid erhielt Berichte, nach denen die chinesische Polizei Menschen auf den Straßen angehalten und ihnen die Armbänder abgerissen habe. Einige wurden verhört und verhaftet.

Nachdem Pastor Bike über sein Mitwirken an dieser Verteilaktion verhört worden war, verlangte er von der Behörde schriftliche Belege daüber. Die Beamten gaben ihm einen "Vermerk für weitere Befragungen." Wie Pastor Bike berichtet, war die Behörde überaus beeilt, dieses Dokument fertigzustellen, sodass falsche Zeit- und Datumsangeben entstanden. Er zeigte das Schriftstück vor, auf dem das Ausstellungsjahr "1951" zu lesen ist.

Laut ChinaAid sagte Pastor Bike, dass seine gegenwärtige Situation lebensgefährlich sei, da die Behörden bereits sieben Hauptleiter der Hauskirchenallianz bedrohten. Diese Leiter stünden jetzt unter der Aufsicht der Behörden. Er geht davon aus, dass man versuche, ihn einzuschüchtern.

Am 15. Oktober hatte Pastor Bike ChinaAid auf Kommentare in christlichen Webseiten aufmerksam gemacht, die ihn diskreditierten und denunzierten.

Er berichtete: "In blogs wurde ich als Sektierer der 'Eastern Lightning' und 'Falun Gong' beschimpft. Man denunzierte mich als 'Wolf im Schafspelz', der durch die Religion politische Absichten verfolge."

Gemäß ChinaAid befindet Pastor Bike sich seit dem 31. Oktober in Beijing. Es wurde ihm jedoch strikt untersagt, eine Unterkunft anzumieten bzw. in Hotels zu bleiben. Seine beiden Söhne, Zhang Jian und Zhang Chuang, die am 16. Oktober von der Polizei zusammengeschlagen worden waren, erholen sich von ihren Verletzungen in der Stadt Nanyang, Provinz Henan. Man erlaubt ihnen nicht, nach Beijing zu reisen. Zhang Jian wartet auf eine Nasen- und Augenoperation.

ChinaAid-Sponsoren haben Gelder zur Deckung der Medikamenten- und Krankenhauskosten für die Familie geschickt.

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