Pakistanischer Christ wegen SMS festgenommen
Menschenrechtler machen erneut mobil: Das Blasphemie-Gesetz schüchtere die Menschen ein und könne nach Belieben angewendet werden
Jesus. de, 30.05.2006


Das umstrittene pakistanische Blasphemie-Gesetz macht Nicht-Muslimen das Leben schwer. Am 24. Mai wurde der Christ Quamar David festgenommen, wie AsiaNews meldete. Er soll über sein Mobiltelefon blasphemische SMS-Nachrichten an Muslime gesendet haben und sich damit für die Anschläge auf Kirchen gerächt haben, die es in den letzten Monaten gegeben hatte.

Ein Vertreter der "All Pakistan Minorities Alliance" (APMA) setzt sich jetzt für Quamar David ein. "Wir haben die Polizei gebeten, uns diese Nachrichten zu zeigen, aber sie haben das abgelehnt und uns nur mitgeteilt, sie seien blasphemisch", sagt Shabhaz Bhatti. "Aber wenn er deswegen beschuldigt wird, sollte der ihn belastende Text auch öffentlich gemacht werden. Ansonsten wurde er ohne Beweise festgenommen."

Bhatti ist überzeugt davon, dass das Gesetz "wieder einmal missbraucht wurde". Im Strafgesetzbuch werde Blasphemie nicht definiert. "Jeder kann es nach seiner Mentalität und seinem Verständnis auslegen." In Fällen wie diesem reiche die Bestrafung von 25 Jahren Haft bis zur Todesstrafe. Seit Jahren machen Menschenrechtler gegen das Blasphemie-Gesetz in Pakistan mobil. Aus ihrer Sicht ist es ein Werkzeug der "Einschüchterung".


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