Türkei:
Name eines Baptistenpastors
auf Todesliste
Evagelische Nachrichtenagentur idea, 27. November 2007


Polizeischutz für Ertan Mesut Cevik wurde verstärkt – Aufruf zum Gebet
I z m i r (idea) – Der Name des türkischen Baptistenpastors Ertan Mesut Cevik (Izmir) steht auf einer Todesliste. Sie wurde bei drei mutmaßlichen Terroristen gefunden, die vor kurzem in der türkischen Hafenstadt Izmir verhaftet worden waren. Die Polizei geht davon aus, dass die drei Anschläge verüben wollten. Sie fand zahlreiche Waffen bei den Verdächtigen. Daraufhin wurde der Polizeischutz für Cevik verstärkt, der seit der Ermordung von drei Christen im osttürkischen Malatya im April ohnehin unter Personenschutz steht. Der ordinierte Pastor des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden
(Baptisten- und Brüdergemeinden) ist in Sorge, dass Nachahmer auf den Plan gerufen werden könnten.

Er hat zum Gebet für seine Gemeinde und seine Familie aufgerufen. Die Christen in der Türkei leben nach seinen Angaben in ständiger Angst. Dies habe zur Folge, dass auch der Besuch der Gottesdienste nachgelassen habe. Die von Cevik betreute Gemeinde wurde 2001 gegründet. Sie versammelt sich in einer renovierten ehemaligen anglikanischen Kirche. Die Gemeinde ist assoziiertes Mitglied in der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF). Cevik lebt seit 1989 in der Türkei.

Opfer auf der Anklagebank?
Am 23. November hatte in Malatya der Prozess gegen die fünf mutmaßlichen Mörder von drei Christen begonnen, die im April im Zirve-Verlag ermordet worden waren. Durch die Berichterstattung in türkischen Medien entsteht nach Angaben von Beobachtern der Eindruck, dass nicht die Täter, sondern die Opfer auf der Anklagebank sitzen. Einer der Anwälte der Hinterbliebenen, Orhan Kemal Cengiz, hat in der englischsprachigen Tageszeitung „Turkish Daily News“ scharfe Kritik am Vorgehen der Staatsanwaltschaft geübt. In 16 von 31 Aktenordnern gehe es ausschließlich um die angebliche Missionstätigkeit der Opfer. Der Anwalt ist in Sorge, dass eine Veröffentlichung der Akten zu neuen Morden führen könnten, da sie sehr viele Daten über andere Christen in der Türkei enthielten. Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden hat die rund 85.000 Angehörigen der Freikirche zum Gebet für die Christen in der Türkei und besonders in Izmir aufgerufen.

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